Markus van Hauten zur Landschaftsfotografie: Vorbereitung ist das A und O
Wer kennt nicht die faszinierenden Reise- und Landschaftsfotografie-Aufnahmen, die wir immer wieder in den sozialen Medien und in gedruckten Medien sehen? Der ein oder andere wird sich sicherlich fragen, wie solche Fotografien zu Stande kommen.
Genauso ging es mir in den Anfängen meiner Fotografie auch. Nach und nach beschäftigte ich mich immer mehr mit der Thematik und vertiefte mein Wissen und änderte die Herangehensweise an meine Landschaftsfotografie bzw. meine Vorbereitung: Im Vorfeld der Reise mache ich mir mittlerweile sehr viele Gedanken und plane sehr akribisch.
Den Anfang der Vorbereitung macht die Beschäftigung mit dem zu bereisenden Kontinent oder Land und vor allem auch der Jahreszeit. Es gibt erhebliche Unterschiede ob ich zum Beispiel in Skandinavien oder in Afrika unterwegs bin. Das beginnt bei den klimatischen Bedingungen, die eine Herausforderung an die Ausrüstung darstellen können, geht über die Tageslänge (wie lange ist es hell, wann ist Sonnenauf- und Sonnenuntergang, wie lange dauern die Goldene Stunde und Blaue Stunde?) und bezieht auch vermeintliche Kleinigkeiten wie die Straßenverhältnisse und die Versorgungssituation vor Ort mit ein, da dies einen erheblichen Einfluss auf die Zeit haben kann, die mir bei meinem Motiv zur Verfügung steht.
Selbst in Ländern wie Norwegen ist es elementar wichtig, die Jahreszeit zu beachten. Im Sommer ist es unter Umständen 24 Stunden lang hell, im Winter dagegen bleiben nur wenige Stunden für Tageslichtaufnahmen, was eine genaue Planung der Fotozeiten erfordert. Im Sommer sind viele Touristen vor Ort, was die Wahl des perfekten Fotostandorts einschränkt wohingegen das lange Tageslicht mehr zeitliche Freiheit bietet, im Winter können Straßenverhältnisse an ohnehin schon kurzen Tagen unberechenbar sein. All diese Bedingungen erfordern es, Reise- und Transferzeiten geschickt zu wählen und die verschiedenen Foto-Ziele ebenfalls entsprechend anpassen.
Auch die Wahl der Unterkünfte ist wichtig, um vor Ort ausreichend Zeit für die Landschaftsfotografie zu haben. Natürlich muss jeder selbst wissen, wie viel Komfort er benötigt und welche Kriterien seine Unterkunft erfüllen sollte. Mein wichtigster Anspruch ist es, von der Unterkunft aus schnell an meinem geplanten Fotospot zu sein, um gegebenenfalls spontan auf sich verändernde Wetterverhältnisse reagieren zu können und keine allzu lange Wegzeit zur Fotolocation meiner Wahl zu haben.
Weiterhin sollte ich mir immer Gedanken machen, was für ein Typ Fotograf bin ich. Fotografiere ich nur zu den Tagesrandzeiten (Sonnenauf- und Sonnenuntergang) oder am Tag? Bin ich eine Nachteule auf der Jagd nach den schönsten Sternenhimmeln? Nutze ich das harte Mittagslicht für grelle Farben und starke Kontraste? Ich sollte immer auf meine persönlichen Präferenzen berücksichtigen – und sofern ich mit anderen Reise, vorher auch ihre Gewohnheiten besprechen um für alle passende Lösungen zu finden ohne jemandem auf die Füße zu treten.
Die Frage nach dem Equipment halte ich ebenfalls für sehr wichtig. Man will nicht zu viel mit sich herumtragen (die Ausrüstung darf nicht behindern!) und doch muss alles dabei sein, was vor Ort gebraucht wird. Jeder sollte sich hier die Frage nach den eigenen Foto-Gewohnheiten stellen und dementsprechend sein Equipment mitnehmen: Handy, Kompaktkamera, Bridgekamera, Kamera mit Wechseloptik, also System- oder Spiegelreflexkamera?
Die Kameras der Mobiltelefone haben in den letzten Jahren erheblich an Qualität zugelegt. Es ist durchaus möglich gute Bilder damit zu erstellen. Die Kompaktkameras liefern durchaus ebenfalls gute Bilder ab. Bridgekameras glänzen oft mit einem sehr großem Zoombereich und sind daher sehr vielseitig einsetzbar, vom Weitwinkel bis zum Telezoom ist hiermit vieles möglich ohne dass ein Objektivwechsel erforderlich ist. Die Kameras mit Wechselobjektiven sind sicherlich die vielseitigste Option und für den ambitionierten Fotografen sehr zu empfehlen. Die Abdeckung aller erdenklichen Brennweiten ist – mit entsprechender Optik – möglich. Weiterhin sind die Einstellungsmöglichkeiten in der Kamera deutlich größer und damit die Chance auf großartige Ergebnisse deutlich höher, sofern ich mein Equipment beherrsche.
Der Vorteil von Kameras mit Wechselobjektiven ist für mich ganz klar die Möglichkeit des Einsatzes von Steck- oder Schraubfiltern beziehungsweise Magnetfiltern. Für meine Art der Landschaftsfotografie sind diese unverzichtbar: Mit ihrer Hilfe lassen sich starke Helligkeitsunterschiede zwischen Himmel und Vordergrund durch die entsprechende Wahl der Filter ausgleichen oder beispielsweise unter Zuhilfenahme von Stativ und Graufilter (ND-Filter) eine längere Belichtungszeit erzielen.
Fazit: Gute Vorbereitung ist die halbe Reise und wenn dann das Wetter noch mitspielt sollte alles passen!
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Wer mehr über den Einsatz von Filtern in der Landschaftsfotografie von Markus van Hauten erfahren möchte, dem empfehlen wir die Teilnahme an seinem Workshop am 13.6.2020 um 10:30 Uhr.
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Kreative Fotos mit bewegter Kamera: Gerührt & geschüttelt
Fotografieren ist für so manchen eine sehr ernste Sache. Präzision, sorgfältiges Handwerk, höchste Schärfe und natürlich korrekte Belichtung führen neben der Gestaltung – selbstverständlich im Goldenen Schnitt – zum perfekten Bild, zumindest manchmal. Allerdings fehlt einigen bei dieser strengen Auslegung der Fotografie dann doch der kreative Spaßfaktor. Deshalb schadet es nicht, die Fotoausrüstung gelegentlich als Spielzeug zu betrachten und kreative Fotos zu erschaffen, die Perfektionisten und Schärfefanatiker zu fassungslosem Kopfschütteln veranlassen.
Von Spielereien ist in den Bedienungsanleitungen von Fotogeräten nie die Rede. Ganz nüchtern wird – mehr oder weniger verständlich – das beschrieben, wofür der Hersteller die jeweiligen Geräte vorgesehen hat. Ziel der Verwendung von Objektiven und Kameras ist demzufolge in der Regel ein korrekt belichtetes, scharfes, unverwackeltes Bild. Nun befällt mich allerdings eben immer wieder mal der Spieltrieb. Ich möchte Neues ausprobieren, möchte kreative Fotos machen, die mit klassischen Fotos zuweilen, abgesehen von der Technik der Aufzeichnung, nicht mehr viel gemein haben – Lichtmalereien könnte man das nennen und die einfachste Möglichkeit dies zu tun, besteht darin, die Kamera während der Aufnahme in verschiedener Weise zu bewegen.
Baumwischer
Interessante Bilder ergeben sich immer wieder, wenn man die Kamera während der Aufnahme vertikal schwenkt. Insbesondere im Wald kann das sehr lohnend sein, denn Bäume und allgemein Waldszenen mit zwangsläufig vielen vertikalen Bildelementen bieten sich für vertikale Wischbilder an. Für mich ist das eigentlich immer eine Option und im Grunde suche ich bei jedem Waldspaziergang nach Ausschnitten, die sich für die Anwendung dieser Technik besonders gut eignen.
Ich werde dabei allerdings beileibe nicht immer fündig, denn einige Faktoren müssen meines Erachtens schon erfüllt sein, damit die Bilder nicht beliebig werden. So möchte ich meist möglichst dicht stehende Bäume unterschiedlicher Dicke im Bildausschnitt haben und häufig finde ich es besonders schön, wenn die Stämme zudem verschiedene Farben aufweisen oder sich durch den Lichteinfall unterschiedliche Schattierungen ergeben. Ungünstig ist es, wenn zwischen den Bäumen ein wenig vom Himmel sichtbar ist. Das führt durch die vertikale Wischbewegung zu mehr oder weniger deutlich sichtbaren und störenden, hellen Streifen im Bild. Die ziehen unweigerlich den Blick auf sich und können daher die Bildwirkung komplett zerstören.
Eigentlich gefiel mir das Bild ganz gut. Die unterschiedlichen Stämme ergeben zusammen eine harmonische Farbwirkung. Allerdings hatte ich vor der Aufnahme ein paar kleine Stellen übersehen, an denen zwischen den Bäumen etwas vom Himmel sichtbar war. Durch das Schwenken der Kamera wurden die eigentlich unauffälligen hellen Punkte zu störenden weißen Streifen, hier links oben zu sehen.
Kleinbildsensor | 135 mm | 1/4 sec | ƒ/8 | ISO 250
Beim „Wischen“ hat man mehrere gestalterische Optionen. Man kann die Kamera schnell oder langsam bewegen, kann mit relativ kurzer Belichtungszeit von 1/30 oder 1/60 sec oder mit deutlich längeren Zeiten zwischen 1/4 und 1 sec arbeiten. Wenn ihr mit dieser Art von Fotografie nicht vertraut seid, solltet ihr anfangs einfach möglichst viel mit den Belichtungszeiten und Wischgeschwindigkeiten experimentieren. Die Exif-Daten geben ja glücklicherweise präzise Auskunft über die jeweiligen Einstellungen und aus der nachträglichen Analyse der Bilder baut ihr euch in kurzer Zeit einen Erfahrungsschatz auf, der es erlaubt, recht zielsicher vorab einzuschätzen, welche Belichtungszeit mit welcher Bewegungsgeschwindigkeit sich wie auswirkt. So werden auch solche Bilder zumindest einigermaßen planbar.
Nur für wenige Augenblicke während des Sonnenuntergangs leuchten die Kieferstämme am Weststrand des Darß in unterschiedlichen Rot- und Orangetönen. Durch die vertikale Kamerabewegung während der Aufnahme wird die Struktur der Borke weitgehend aufgelöst und im Bild wird so die Wirkung des Abendlichts auf die Farben und hier auch der Kontrast zum kühlen Grün betont. Das Bild links zeigt dieselbe Situation, wurde aber mit statischer, auf dem Stativ fixierter Kamera aufgenommen.
Schüttelbilder
Nicht nur Wischen oder Zoomen ergibt überraschende Bildeffekte. Wer besonders malerische Bilder im Stil der Impressionisten mag, sollte seine Kamera mal kräftig durchschütteln, während der Auslöser betätigt wird. Es gibt allerdings gute Gründe, warum ich gerne alleine bin, wenn ich meine „Schüttelbilder“ mache. Passanten reagieren in der Regel zumindest irritiert, zuweilen fassungslos, wenn sie einen Fotografen erblicken, der eine Kamera schnell schüttelt, dreht oder in alle Richtungen hin- und herschwenkt und dabei auch noch permanent den Auslöser betätigt. Ich kann mir gut vorstellen, dass das merkwürdig aussieht und entsprechend sind Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit eines solchen Menschen nachvollziehbar. Also lieber vorher umschauen, ob gerade keiner guckt – und erst dann schütteln, drehen, schwenken.
Ein Kornblumenfeld in Worpswede. Die Kamera mit Telezoom und aktivem Bildstabilisator wird heftig und schnell geschüttelt. Durch die verzweifelten Korrekturversuche des Bildstabilisators entstehen interessante Überlagerungseffekte, die beinahe wie eine Doppelbelichtung erscheinen.
Kleinbildsensor | 114 mm | 1/8 sec | ƒ/14 | ISO 100 | +0,7 LW
Besser als bei den vertikalen Wischern kann man bei Schüttelbildern den Ausschnitt planen. Man visiert diesen an und schüttelt dann unter mehrfachem Auslösen die Kamera ganz schnell mit geringem Ausschlag. Ist der Bildstabilisator eingeschaltet, versucht der natürlich permanent zu korrigieren, was dann wiederum zu Überlagerungen im Bild führen kann und solche Aufnahmen zuweilen noch gemäldeartiger erscheinen lässt.
Kiefern im Darßwald. In solchen Gegenlichtsituationen kann es interessant sein, die Kamera sehr schnell kreisförmig zu bewegen. Die Lichtreflexe werden dann als Kringel abgebildet.
Kleinbildsensor | 135 mm | 1/4 sec | ƒ/20 | ISO 100
Und wozu das Ganze? Tatsächlich führen solche Kamerabewegungen zu oft interessanten, sehr malerisch anmutenden Bildeffekten. Eventuell störende Strukturen können weitgehend aufgelöst werden und Licht und Farben im Bild bestimmen in erster Linie die Wirkung. Insofern ist man mit der Technik ziemlich nah dran, an dem was die impressionistischen Maler Ende des 19. Jahrhunderts beabsichtigten. Das muss natürlich nicht jedem gefallen, aber ist eben wieder eine weitere Möglichkeit, vermeintlich altbekannte Motive anders darzustellen. Zudem kann dieses Spielen mit der Kamera einfach sehr viel Spaß machen – auch wenn am Ende vielleicht gar nicht immer was Vorzeigbares herauskommt und man die Ergebnisse der Spielstunde später restlos von der Festplatte löscht. Allerdings kommen so eben auch immer wieder Bilder zustande, die nicht nur außergewöhnlich, sondern auch schön und oft genug sehr plakativ sind.
Viel Spaß bei der Spielstunde!
Hans-Peter Schaub
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Wer diese und weitere Techniken für die Erstellung von kreativen Fotos gerne unter Anleitung ausprobieren möchte, dem empfehlen wir die Teilnahme am Workshop mit Hans-Peter Schaub bei der Photo+Adventure am Sonntag, 14.6. ab 9 Uhr. Ähnlich kreativ geht es im Workshop am Samstag mit Micha Pawlitzki zu, schaut doch mal rein.
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Unser abf 2020 Rückblick – schön war’s mal wieder!
Am letzten Wochenende war es wieder soweit: „abf präsentiert Photo+Adventure“ in Hannover. Mit Sack und Pack, einigen Referenten und ausgewählten Ausstellern waren wir nun schon zum 4. Mal auf Norddeutschlands größter Reise- und Freizeitmesse mit einem kleinen Photo+Adventure-Bereich vertreten.
Mit unserem beliebten Mix aus Ausstellern der Fotoszene, ausgewählten Workshops und einem bunten Bühnenprogramm konnten wir so den fotografisch interessierten abf-Besuchern einen kleinen Einblick in die Photo+Adventure bieten. Viele haben uns besucht und die Möglichkeit zum Testen, Einkaufen und Plauschen genutzt, waren wir doch eine schöne Abwechslung zwischen all den Reiseanbietern und Destinationen aus der Nähe und Ferne, unzähligen Campern und Wohnmobilen, Fahrrad- und Freizeitanbietern sowie – nicht zu vergessen – der Heimtiermesse, die sich ansonsten in Hannover präsentierten.
Unsere kleine Foto-Ecke hatte es in sich:
ZOLAQ, alias Olaf Schieche, schaffte mit seiner Lightpaintingbox wahre Kunstwerke und stellte seinen persönlichen Lightpainting-Besucherrekord auf der Messe auf.
- Unsere Vortragsbühne lockte mit tollen Vorträgen zu Reisefotografie und Fototipps.
- Das Team von Pavel Kaplun brachte gleich seine Fans mit und war belagert wie eh und je.
- Unsere neu organisierte Photo Lounge lud die Besucher mit vielen Zeitschriften unserer Medienpartner zum Verweilen und Schmökern ein.
- Die vielen Fotoausstellungen faszinierten und zogen die Betrachter in ihren Bann. Die mitgebrachten Fotos des Landschaftsparks machten den ein oder anderen Besucher neugierig auf unsere tolle Location.
- Unsere Aussteller lockten mit Neuheiten, dem ein oder anderen Schnäppchen und der Möglichkeit kostenlos Objektive oder gleich ganze Kameras auszuprobieren, der Fotoreise und dem Fotoworkshop oder luden zum Chillen in der Hängematte (einige haben schon gefragt: TICKETTOTHEMOON wird im Juni auch in Duisburg dabei sein).
- Thomas Adorff und Klaus Wohlmann begeisterten in ihren verschiedenen Fotoworkshops am Wochenende die Teilnehmer.
Es war ein kleines aber feines abf-Fotofest – und genau so soll es auch sein. Wir freuen uns schon, wenn wir einige Gesichter aus Hannover auch im Juni bei uns begrüßen können.
Oh ja, wir haben viele interessante Gespräche geführt und es war wieder eine tolle, familiäre Atmosphäre, die bei uns herrschte. Und obwohl so ein Messetag ja immer sehr anstrengend ist, haben wir es uns alle nicht nehmen lassen, den Freitag Abend mit unseren Ausstellern und Referenten beim Griechen gemütlich ausklingen zu lassen. Das war ein schöner Abend und ein gelungenes Messe-Wochenende in Hannover. Danke an alle, die dazu beigetragen haben! 🙂
Wir hoffen, es hat euch auch so gut gefallen wie uns! Ach ja, die abf meldet insgesamt 92.000 Besucher an 5 Tagen. Der Photo+Adventure-Bereich war zwar nur drei Tage geöffnet, aber insgesamt ist es so wohl kein Wunder, dass unsere Aussteller insbesondere am Samstag ordentlich beschäftigt waren und gar nicht zum Kaffeetrinken kamen. Aber den besten Kaffee gab es eh in unserem Hotel, dort bekamen wir am Samstag diesen Cappuccino zum Start in den Tag serviert.
Hier sind noch ein paar Impressionen für euch:
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Treuer Begleiter – Andreas Pröve in China
Von Katharina Maksym / Grenzgang
Andreas Pröve sucht auf seinen waghalsigen Abenteuer-Reisen in den verwinkeltesten Ecken unserer Erde immer wieder die Grenze des Machbaren. Seine Querschnittslähmung macht das Reisen im Himalaya, durch die Wüste oder auf indischen Straßen nicht leichter – aber dafür umso spannender und intensiver. Aufgeben ist für Pröve nie eine Option, wodurch es ihm immer wieder gelingt, Grenzen zu verschieben. So entstehen Gelegenheiten, Land und Leute aus einem ganz anderen Blickwinkel intensiv kennen zu lernen. Auch Tiere zeigen sich offenbar von Pröves Art zu Reisen beeindruckt: Im chinesischen Zhongdian schaut er sich gerade ein Kloster mit riesigen Gebetsmühlen inmitten der Himalaya-Kulisse an, als plötzlich ein kleiner, putziger Mops neben ihm sitzt und ihn mit seinen großen Augen anstarrt. Pröves Antwort: ein skeptischer Blick, hat er doch ein angespanntes Verhältnis zu Hunden aufgebaut. Seine Kopfhöhe von 1,40 Meter ist der Grund dafür und natürlich die Tatsache, dass er seine Arme zum Fortbewegen seines Rollstuhls dringend nötig hat und er unter keinen Umständen zulassen kann, dass selbst der liebste Freund des Menschen sich darin festbeißt.
Davon scheint dieser kleine Mops-Tibet-Spaniel-Mischling nichts zu spüren. Während Pröve auf dem Dorfplatz Gebetsfahnen fotografiert, schaut der kleine Mischmops unentwegt zu ihm hoch und weicht nicht von seiner Seite. Es geht nach rechts, geradeaus, um Gebetsfahnen herum, um die Ecke – und der Mops? Er folgt ihm, ohne auch nur einen Mucks von sich zu geben – kein Jammern, kein Bellen. Pröves Taktik: Ignoranz – einfach nicht anschauen und nicht ansprechen. Dies scheint den Vierbeiner aber ganz und gar nicht zu beeindrucken, den ganzen Tag über verfolgt er treu und unbeeindruckt Pröves Weg. Was will er mit seiner Distanzlosigkeit bloß sagen? Nimmt er Pröves Signale nicht wahr? Will er seinen Auserkorenen vor seinen Artgenossen beschützen? Sucht er neue Freunde? Ist es unsterbliche Liebe auf den ersten Blick? Letzteres scheint der Fall zu sein. Er benimmt sich, als gehörte er ab jetzt zu ihm. Egal wohin, er klebt an ihm, macht jede Drehung des Rollstuhls mit, dass es Pröve schwer fällt, ihm nicht über die Füße zu fahren. Der Kleine hat sich zu Pröves Herrchen gemacht, ohne zu fragen.
Pröve rollt weiter durch die schmalen Gassen, an Gebetsmühlen und betenden Pilgern vorbei, schaut sich die schönen Häuser an und ignoriert seinen Begleiter weiter. Irgendwann wirkt es, weg ist er. Erleichtert, aber auch etwas verwirrt über diese merkwürdige Begegnung, rollt Pröve am frühen Abend zum Hotel. An der Rezeption wird er heute besonders lächelnd und freundlich begrüßt, sie scheinen sich schon beinahe über ihn zu amüsieren – was ist passiert? Im Aufzug dann dieses Geräusch: Ein flehendes Fiepen unter dem Rollstuhl. Da ist er wieder – oder immer noch? Er war nie weg, hat sich offenbar unter dem Rollstuhl versteckt! So sitzt er also nun da, in Pröves Zimmer auf dem Bettvorleger, fiept ihn an und lässt ihn nicht mehr aus den Augen. „Was soll ich denn bloß mit dir machen, ich kann dich doch nicht mitnehmen“, versucht Pröve ihm zu erklären. Der Mops fiept Unverständliches zurück. Der Kleine ist durchaus niedlich und hätte vermutlich das Zeug dazu, Pröve mit seinen Artgenossen zu versöhnen. Aber Mitnehmen ist keine Option. Auch wenn Pröve ihn wirklich zu mögen beginnt: Ihre Wege müssen sich trennen. Aber wie ist ein Abschied ohne Herzschmerz möglich? Der Trick ist gemein, aber anders geht es nicht: Am nächsten Tag rollt er mit seinem Hündchen unter dem Rollstuhl zum Markt, dort, wo sich die ganzen Straßenköter herumtreiben, die ihm am Tag zuvor aufgefallen waren. Auch Möpse vom Kaliber seines treuen Begleiters sind dabei. Vielleicht ist das was für ihn? Tatsächlich wagt er sich aus seinem Versteck, ist abgelenkt durch den Geschlechtstrieb der Streuner und merkt nicht, wie Pröve hinter der nächsten Straßenecke verschwindet. Erleichtert rollt er zum Hotel, plant, sofort alles zu packen und umzuziehen, bevor sich der Mops erinnert, wo er wohnt. Aber neugierig ist er doch, rollt noch einmal zurück und schaut vorsichtig um die Ecke. Dort, wo er ihn verlassen hat, steht der Kleine, dreht suchend den Kopf und fiept flehentlich sein trauriges Lied. Jetzt bricht es ihm fast das Herz
Fotos: Andreas Pröve
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abf Hannover – wir kommen!
Für euch mag es nur ein kleiner Ausflug nach Hannover sein, für uns ist der Photo+Adventure Bereich bei der abf in Hannover immer eine große Reise. Und wie das mit großen Reisen so ist, ist man eine ganze Weile mit der Vorbereitung beschäftigt. Um genau zu sein sind wir das bereits seit dem Sommer. Und dann ist es endlich so weit, die Reise beginnt und man hat unterwegs eine Menge Spaß, lernt neue Leute kennen, trifft alte Bekannte und genießt die Gesellschaft der Mitreisenden. Bevor man sich jedoch versieht, ist oft schon alles wieder vorbei – hoffentlich bleibt uns genug Zeit zum Genießen!
Nun aber mal Klartext: Die abf, Norddeutschlands größte Reise- und Freizeitmesse, hat uns wieder eingeladen, einen Photo+Adventure-Bereich zu „bespielen“. Natürlich spielen wir aber nicht alleine, sondern bringen ein paar Freunde mit zur Party. 😉 Vom 31.1. bis zum 2.2. feiern wir in Halle 19 das Thema Fotografie mit einigen Ausstellern und Herstellern, Referenten und natürlich unserem Team. Also kommt unbedingt vorbei und stattet uns einen Besuch ab, lasst uns über Fotografie plaudern und netzwerken!
Alle Details zur abf wollen wir jetzt hier gar nicht aufführen, schließlich haben wir das für euch auf dieser Seite zusammengefasst. Aber das Wichtigste soll erwähnt sein, denn wir wollen bei euch Vorfreude wecken!
Unser Bühnenprogramm steht, wir konnten wieder viele spannende Themen und Referenten für euch gewinnen. Das Alphabet haben wir von A (wie Adorff, Thomas) bis Z (wie ZOLAQ) für euch besetzt, die Themen reichen von der Frage, was ein gutes Bild ausmacht über Infos zu den neusten Leica-Kameras, dem aktuellen Selfie-Wahnsinn bis hin zur Reisefotografie in fremde Länder und an spannende Orte wie Tansania, Havanna, Bilbao oder das Land der Lightpainting-Fantasien. 😉 Es lohnt sich also, ein wenig Zeit mitzubringen und vorher schon die Vorträge auszuwählen, die euch besonders interessieren.
Wer Bilder gucken möchte, kommt natürlich auch wieder auf seine Kosten. Neben der obligatorischen Ausstellung von Aufnahmen aus dem Landschaftspark erwarten euch dieses Mal die Siegerbilder des Fotowettbewerbs „FARBENFROH“, Lightpainting-Kunstwerke von Olaf Schieche (ZOLAQ) und Klaus Wohlmanns Bilder aus Kalkutta und Lappland im Winter.
Das Kreativstudio Pavel Kaplun ist für euch am Samstag und Sonntag vor Ort (leider aus Termingründen NICHT am Freitag!). Pavel und Miho stehen am Wochenende dann für den Schnack mit euch ebenso bereit, wie für das eine oder andere Selfie (sofern sie nicht gerade über den Selfie-Wahnsinn oder moderne Architekturfotografie auf der Bühne erzählen). Auch die beliebten Termine für eure persönliche Bildbesprechung gibt es wieder mit den beiden.
Das ein oder andere Schnäppchen findet ihr bei unseren Ausstellern, die euch auch immer gerne für eine persönliche Beratung zur Verfügung stehen. Wer sich nicht nur beraten lassen, sondern auch mal eine „richtige“ Leica Kamera ausprobieren möchte, der hat dazu ebenfalls die Möglichkeit. Am Leica Stand einfach mit dem Ausweis und einer eigenen SD-Speicherkarte in der Hand auftauchen und dann die neue Leica Q2 nach Herzenslust für zwei bis drei Stunden auf dem Messegelände ausprobieren.
Ihr dürft die Kamera auch mit in die Lightpainting Black Box von ZOLAQ nehmen und euch von Olaf Schieche dort mit einem individuellen Lichtkunstwerk und der Leica-Kamera in der Hand ablichten lassen.
Richtig zur Sache geht es in den ausgewählten Workshops mit Thomas Adorff und Klaus Wohlmann, die ihre Erfahrung als Profifotografen und ihr Wissen mit euch teilen und euch helfen, euch fotografisch weiter zu entwickeln. Thematisch dreht sich bei ihnen alles um Porträt, Reise- und Architektur- und Nachtfotografie. Nutzt die Chance, von ihnen zu lernen. Natürlich ist bei den Workshops direkt eine Messe-Eintrittskarte für die abf enthalten.
Wenn ihr zwischendurch müde seid, dann macht eine Pause in unserer Photo Lounge. Die gibt es dieses Jahr zum ersten Mal und hier könnt ihr einfach mal Platz nehmen und euch ausruhen. Blättert durch eine der Fotozeitschriften oder schaut euch Fotobücher an, die wir dort für euch auslegen (danke an alle Verlage, die uns hier unterstützen!). Oder nutzt die Photo Lounge für einen Fotoschnack mit Gleichgesinnten oder mit uns, denn unser Messestand ist direkt neben der Lounge und wir freuen uns auf euch! Also lasst es euch nicht nehmen und kommt mal vorbei.
Die abf selbst bietet euch natürlich noch mehr, vielleicht interessieren euch ja noch Urlaubsziele, Autos, Caravaning, Freizeitgestaltung und -Zubehör, die Heimtiermesse etc. Schaut mal hier, was ihr mit der Eintrittskarte alles bekommt.
Kommt vorbei – wir freuen uns!
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Unsere Photo+Adventure Hotel-Arrangements 2020
Photo+Adventure Hotel-Arrangements – alles für ein perfektes Wochenende im Ruhrgebiet!
Die Tage werden länger, der Sommer steht vor der Tür – na gut, das ist jetzt vielleicht etwas übertrieben, aber immerhin liegt der dunkelste Tag des Jahres hinter uns. Doch kaum ist Weihnachten vorbei ist es bald Juni und damit wieder Zeit für die Photo+Adventure in unserer Lieblingslocation, dem Landschaftspark in Duisburg. Und so lange wir noch lange, düstere Wintertage haben, ist es vielleicht genau der richtige Moment, um sich mit dem Besuch unseres Events im Sommer und den möglichen Hotel-Arrangements zu befassen.
Bei unserem Messe-Festival erwarten euch wie immer nicht nur zahlreiche Aussteller mit den neuesten Produkten, die ihr ausgiebig testen könnt. Spannende Vorträge über fantastische Reiseziele und interessante Fotothemen, faszinierende Fotoausstellungen, das bunte Rahmenprogramm, unser Food-Court, die coole Industriekulisse des Landschaftsparks und so vieles mehr laden geradezu ein, ein wunderbares Wochenende im Ruhrpott zu verbringen.
Also warum nicht länger bleiben? Der Pott lockt mit so einigem. Auch 2020 liegt unsere Messe optimal, denn die Photo+Adventure findet nach einem Brückentag statt: Donnerstag ist für viele ein Feiertag (Fronleichnam), Freitag ist also ein idealer Brückentag (an dem wir schon Workshops anbieten) und Samstag und Sonntag findet dann die Photo+Adventure Messe mit allen Highlights statt. Die ideale Gelegenheit, um euren Aufenthalt zu verlängern. Damit ihr nichts verpasst, keine Langeweile aufkommt und ihr möglichst viele der interessanten Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten der näheren Umgebung erleben könnt, haben wir wieder attraktive Übernachtungs-Pakete mit den Profis von Reisehummel und Duisburg Tourismus geschnürt.
Duisburg Tourismus: Gesamtpaket mit Hotel in Duisburg + Messe-Eintrittskarte + eine von drei Aktivitäten + Nahverkehrsticket und mehr!
Duisburg Tourismus kennt sich natürlich bestens aus in der Region und hat exklusiv für unsere Besucher ein rundum-Paket mit attraktiven Freizeitangeboten zusammengestellt. Ihr übernachtet im Doppelzimmer mit Frühstück in einem zentral gelegenem 4-Sterne Hotel. Das Wochenendticket für die Photo+Adventure, unsere beliebte Photo+Adventure-Tasse, das Messemagazin und 3 Getränkegutscheine pro Tag und Person auf unserer Messe sind ebenfalls im Paket dabei. Und damit ihr möglichst viel vom Pott sehen könnt, gibt es dazu ein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr im Ruhrgebiet für das ganze Wochenende. Als zusätzliches Highlight könnt ihr noch eine von drei möglichen Aktivitäten in Duisburg wählen: eine Hafenrundfahrt durch den weltgrößten Binnenhafen, einen Ausflug ins Museum oder in den Zoo Duisburg. Ein Gutschein für eine dieser Attraktionen eurer Wahl ist inkludiert. Das ganze gibt es bereits ab 92€ pro Person für eine Übernachtung im Doppelzimmer mit Frühstück, die Verlängerungsnacht gibt es ab 54€. Ein sehr fairer Preis für das, was ihr alles im Paket bekommt! Weitere Infos zum Hotel-Arrangement findet ihr hier.
Reisehummel – Parkhotel Oberhausen + Messe-Eintrittskarte pro Person und Tag
HINWEIS: DIESE ANGEBOTE GELTEN ZUR ZEIT NICHT FÜR DEN NEUEN MESSETERMIN IM OKTOBER.
Der Reiseanbieter Reisehummel bietet euch eines von zwei Paketen zur Wahl: mit einer oder zwei Übernachtungen im Doppelzimmer im Parkhotel Oberhausen. Das Hotel liegt zentral und ist nur etwa 10 Auto-Minuten vom Landschaftspark entfernt. Parken am Hotel und eine Flasche Wasser auf dem Zimmer sind ebenso inbegriffen wie das Frühstück und eine Tages-Eintrittskarte für die Photo+Adventure pro Person und Tag. Eine Übernachtung bekommt ihr bereits für 54€ pro Person, bei 2 Übernachtungen zahlt ihr im Komfort-Doppelzimmer 94€ pro Person. Buchungen sind zwischen 12.06.2020 und 15.06.2020 (letzte Abreise) möglich.
Wie wäre es also mit ein paar mehr Tagen auf der und rund um die Photo+Adventure herum? Plant doch einfach etwas mehr Zeit im Ruhrgebiet, es gibt mehr als genug zu erleben. Wir freuen uns jedenfalls schon sehr auf euch!
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Sportfotografie: Mit vier einfachen Tipps zur perfekten Aufnahme
Wer Interesse am spannenden, aber auch nicht gerade einfachen Feld der Sportfotografie hat, der findet im kostenlosen E-Book „Sportfotos und -videos: So gelingt die perfekte Aufnahme“ von Franz Faltermaier hilfreiche Informationen zu den nötigen Tricks und Techniken. Der Autor ist gelernter Fotograf und begeisterter Bergsportler. Seine beiden Passionen hat er vor einiger Zeit verbunden und ist nun schon seit vielen Jahren erfolgreich als selbstständiger Fotograf im Sportbereich tätig. Franz Faltermaier kombiniert sein Fachwissen aus der Werbe- und Modefotografie mit seiner Leidenschaft für den Sport. Das Ergebnis: außergewöhnliche Bilder, die gut ankommen.
In seinem E-Book zur Sportfotografie teilt er sein Wissen und seine Erfahrung, um auch anderen Sport- und Fotografiebegeisterten zu einzigartigen Aufnahmen zu verhelfen. Egal, ob für den eigenen Social-Media-Auftritt oder als mögliche Einstiegshilfe in die gewerbliche Sportfotografie, das E-Book bietet umfangreiche Hilfe. Die Tipps vom Profi sind verständlich geschrieben und werden durch passende Aufnahmen veranschaulicht.
Wer jetzt Lust bekommen hat, näher in das Thema einzusteigen, bekommt hier schon einmal die folgenden vier Tipps zur Sportfotografie als kleinen Vorgeschmack:
1. Erst planen, dann loslegen!
Vorab gilt es zu überlegen, worauf man hinarbeiten möchte und welche Ausrichtung die eigene Arbeit haben soll. Welchen Zweck sollen die Bilder erfüllen? Auf welchen Bereich möchte ich mich fokussieren? Welche Expertise bringe ich mit und wo kann ich noch dazulernen? Auch die Anschaffung entsprechender Ausrüstung sollte gut überlegt erfolgen. Hier gilt: lieber klein anfangen. Eine zu komplexe Ausrüstung ist nicht nur kostspielig, sondern kann zu Beginn auch überfordern – und darunter leidet die Freude an der Arbeit, bevor sie überhaupt begonnen hat.
2. Die richtige Kamera
Für den Einstieg in die Sportfotografie empfiehlt Franz Faltermaier, mit dem zu beginnen, was man zur Verfügung hat. Das kann durchaus auch mal die Smartphone-Kamera sein. In Sachen Einstellungsmöglichkeiten gehört die zwar nicht zur technischen Elite, aber sie ist dafür handlich, immer dabei und bietet viele Möglichkeiten zur Bildanpassung per App. Mit wachsender Erfahrung und Leidenschaft darf auch die Technik ausgefeilter werden. Das Maximum an Möglichkeiten und beste Ergebnisse erzielen Fortgeschrittene mit der Spiegelreflexkamera. Auch auf weitere Kameramöglichkeiten, wie etwa die Action-Cam, wird im E-Book eingegangen.
3. Wissen hilft!
Ohne das nötige technische Know-How als Basis nützt die beste Ausrüstung wenig. Franz Faltermaier rät dazu, sich mit den technischen Einzelheiten der Fotografie auseinanderzusetzen, auch wenn diese zunächst etwas kompliziert erscheinen mögen. Blende, Brennweite, ISO, Weißabgleich und Verschlusszeit sind nicht nur theoretische Fachbegriffe, sondern wertvolle Praxis-Werkzeuge.
4. Auf die Sportart kommt es an!
Unterschiedliche Sportarten erfordern unterschiedliche fotografische Fähigkeiten. Je hektischer und unvorhersehbarer die Bewegungsabläufe, desto schwieriger wird es, scharfe Bilder zu bekommen.
Einsteiger versuchen sich deshalb am besten zunächst an Sportarten wie Laufen, Wandern oder Skaten. Wer hier erste Erfahrungen sammelt, kann sein Können ausbauen und sich an kompliziertere Motive, wie etwa beim Mountainbiken, wagen. Ebenfalls nicht ganz einfach umzusetzen sind Wassersportaufnahmen. Sie erfordern spezielles Zubehör und sind herausfordernd in der Fokussierung.
Weitere vertiefende Infos liefert das E-Book zur Sportfotografie. Ein Blick hinein lohnt sich!
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Schärfentiefe
Über den Begriff »Schärfentiefe« stolpert jeder, der sich ernsthafter mit der Fotografie beschäftigt. Häufig wird die »Tiefenschärfe« als Synonym genutzt. Gemeint ist der Bereich, der sich vor und hinter der eigentlichen Schärfenebene, also dem Bereich, auf den die Kamera scharfgestellt hat, erstreckt und im Bild noch scharf gezeichnet wird.
Häufig fallen in dem Zusammenhang Begriffe wie »Freistellen« und »Bokeh«, unter denen man ein möglichst gutes Lösen des Motivs vom Hintergrund beziehungsweise die Aufteilung des Bildes in einen weichen/ unscharfen Vordergrund, ein scharfes Motiv und einen weichen/unscharfen Hintergrund versteht.
Folgende Faktoren beeinflussen die Schärfentiefe:
- die Blende
- die Distanz zwischen Kamera und Motiv
- die Brennweite
- die Sensorgröße der Kamera
Die Blende
Die Blende entscheidet nicht nur über die Menge Licht, die auf den Sensor trifft, sondern auch über die Schärfentiefe und damit darüber, wie viele Details zusätzlich zu deinem Hauptmotiv scharf im Bild dargestellt werden. Grundsätzlich gilt:
- Je kleiner die Blendenöffnung (höherer Blendenwert), umso größer fällt die Schärfentiefe aus und umso mehr Details werden scharf dargestellt.
- Je größer die Blendenöffnung (kleinerer Blendenwert), umso geringer fällt die Schärfentiefe aus und umso weniger Details werden scharf dargestellt. Das Hauptmotiv wird stärker freigestellt.
Diesen Effekt kannst du in den vier Vergleichsbildern unten gut erkennen. Wenn du also ein Motiv vom Hintergrund freistellen möchten, musst du eine offene Blende (zum Beispiel f2,8) wählen. Nutze die Blendenvorwahl A/Av oder den manuellen Modus M, um den Wert kontrollieren zu können. Der Schärfepunkt (Fokus) muss dann exakt auf deinem Hauptmotiv liegen, da das Bild sonst sehr schnell an der entscheidenden Stelle unscharf ist. In der Naturfotografie ist das Freistellen von Motiven, gegebenenfalls vor einem Hintergrund mit schönen Licht-/Unschärfekreisen (Bokeh), eines der wichtigsten Gestaltungsmittel.

Das gleiche Motiv aufgenommen bei gleicher Brennweite, aber mit unterschiedlichen Blendeneinstellungen: Je weiter die Blende geschlossen wird, umso größer wird die Schärfentiefe.
Entfernung vom Motiv
Auch die Distanz zum Motiv ist entscheidend für die Schärfentiefe. Wenn du weit vom anfokussierten Motiv entfernt bist, fällt der Schärfebereich im Bild deutlich größer aus, als wenn du dicht vor deinem Motiv stehst. In der Makrofotografie, wo du dein Motiv aus einer sehr geringen Distanz aufnimmst, ist die Schärfentiefe daher oft nur wenige Millimeter groß.
Bist du nah an deinem Motiv und fotografierst mit offener Blende, wird der Hintergrund komplett weich gezeichnet. Um dagegen Licht-/Unschärfekreise im Hintergrund zu erhalten, musst du die Blende etwas schließen, wie in der zweiten Abbildung der Vergleichsreihe (f4,5) gut zu sehen ist. Wenn du den Abstand der Kamera zum Motiv erhöhst und somit bei gleicher Brennweite einen weiteren Bildausschnitt hast, erhältst du aufgrund der größeren Schärfentiefe auch bei weit geöffneter Blende ein schönes Bokeh.
Brennweite
Je kürzer die Brennweite deines Objektivs ist, umso weiter erstreckt sich der Schärfebereich und umso größer ist also die Schärfentiefe in deiner Aufnahme. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass du Motive besser vom Hintergrund freistellen kannst, wenn du eine längere Brennweite wählst.
Sensorgröße der Kamera
Einer der Gründe, aus denen Fotografen gerne zu Vollformatkameras greifen, ist, dass es der größere Sensor erlaubt, Motive besser freizustellen. Grundsätzlich gilt, dass es umso einfacher ist, bewusst Unschärfe im Hintergrund als gestalterisches Mittel einzusetzen, je größer der Bildsensor ist. Je kleiner der Sensor, umso größer ist bei gleicher Entfernung zum Motiv, gleichem Bildwinkel und gleicher Blendeneinstellung der Schärfentiefebereich. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass du die Schärfentiefe bei einer GoPro mit einem extrem kleinen Sensor und Weitwinkeleinstellung gar nicht beeinflussen kannst. Die Bilder sind immer durchgehend scharf.
Tipp
DSLR-Kameras haben eine sogenannte »Abblendtaste «. Diese dient der Beurteilung der Schärfentiefe. Normalerweise siehst du das Motiv beim Blick durch den Sucher immer bei vollständig geöffneter Blende. Drückst du die Abblendtaste, schließt sich das Objektiv auf den gewählten Wert, und du kannst die tatsächliche Schärfe durch den Sucher beurteilen.
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Die Photo+Adventure in Wien – ein Rückblick
Wien ist immer eine Reise wert, natürlich aber ganz besonders dann, wenn die Photo+Adventure Wien ansteht. Natürlich sind wir mit einem Teil unseres Teams auch in diesem Jahr wieder liebend gern dem Ruf unserer österreichischen Kollegen gefolgt und haben uns über das vergangene Wochenende auf in die schöne Stadt gemacht. Ehrlicherweise muss man sagen, dass für uns bei so einem Messewochenende immer wenig Zeit bleibt, die Stadt zu bewundern. Normalerweise sehen wir nicht mehr als den Flughafen, die öffentlichen Verkehrsmittel, das Hotel und die Messe. Damit das in diesem Jahr mal anders ist, haben wir aber noch einen Tag dran gehängt und sind nicht direkt am Montag zurück geflogen. Und was sollen wir sagen? Scheeeee war’s!
So möchten wir euch in diesem Beitrag ein paar Fotoimpressionen der Photo+Adventure zeigen. Wie immer war es toll, auf die große Foto- und Reisefamilie zu treffen. Wenn das intermezzo ein Klassentreffen ist, so war in Wien wohl eher Jahrgangstreffen. 😉 Zumindest hat es sich so angefühlt. Viele der Aussteller, Referenten und Besucher kennen wir schon aus den vergangen Jahren und natürlich von unserer Messe in Duisburg. So bekommt man gleich einen ganzen Schwall positiver Energie, weil man die ganze Zeit von Leuten freundlich begrüßt, umarmt und „geherzt“ wird. Es ist schön, sich so zugehörig und aufgehoben zu fühlen. Das gilt natürlich insbesondere für das gesamte Team der Photo+Adventure Wien – da stimmt einfach die Chemie und man freut sich jedes Mal über das Wiedersehen.
Aber sicher wollt ihr wissen, was denn die Photo+Adventure Wien so zu bieten hat. Nun ja, eines ist klar, die Industrie-Kulisse des Landschaftsparks fehlt. Aber dafür haben sie so viele andere Dinge zu bieten. Sieht man einmal von der wunderschönen Stadt ab (für die man unbedingt einen oder am besten gleich mehrere Tage extra einplanen sollte), bleiben ganz klar die spannende Messe und vor allem das überaus bunte Rahmenprogramm. Workshops und Seminare kennt ihr ja bereits von uns, aber das Vortragsprogramm hat es in sofern in sich, als dass die Wiener Kollegen auf das direkt angrenzende Kongress-Zentrum zurückgreifen können und dort in mehreren Sälen parallel kostenlose Vorträge gezeigt werden. Dort bekommt ihr wirklich unglaublich viel für euren Messeeintritt geboten, von A wie Alaska bis Z wie Zoomobjektive war alles dabei, was Reiseträume und Fotowünsche weckt. Wem das noch nicht reicht, der schaut sich die tollen Fotoausstellungen an und weiß vor Inspiration gar nicht mehr, was er zuerst und zuletzt bereisen oder fotografieren möchte.
Getoppt wird das ganze dann noch von unzähligen Stand-Aktivitäten der Hersteller – Selfie-Schaukel bei Canon, Autogrammstunde und Vorträge bei Cewe, Bodypainting bei EIZO, verschiedene Shootings bei Nikon, Fujifilm, Panasonic & Sony, Kai Stuht mit dem Creative Caravan, Vorträge am Stand von BENQ, eine Fotobühne mit Vorträgen und Shootings, eine Videobühne mit internationalen Stars der Videoszene, Vorträge am Stand vom Kreativstudio Pavel Kaplun und so vieles mehr.
Leider blieb uns mal wieder nicht genug Zeit, um alles zu genießen, denn wir haben natürlich die Kollegen genauso unterstützt wie sie es im Sommer immer bei uns tun. Aber zum Abschluss blieb am Montagabend zumindest noch Zeit für einen gemeinsamen Marillenpunsch in der Stadt. Da wird’s einem schon gleich ganz weihnachtlich zu Mute…
Wie immer, es war schön bei euch, ihr lieben Ösis! 😉
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Das war das intermezzo 2019
Dann werfen wir doch mal einen Blick zurück auf das intermezzo 2019.
Wie immer war es viel zu schnell vorbei, aber so ist das, wenn man die Tage mit netten Leuten und dem verbringt, was man liebt – der Fotografie! Gerade noch war es Freitagmorgen 7 Uhr, als wir die DAV-Hütte im Landschaftspark bezogen haben und nur wenige gefühlte Stunden später, am Sonntag gegen 12:30 Uhr, haben wir sie wieder verlassen. Viele von euch waren dabei und haben unser Wochenende bereichert. Unser Dank gilt
- allen, die zum ersten Mal bei einem Photo+Adventure Workshop dabei waren – danke für euer Vertrauen!
- allen, die wir erneut begrüßen durften – danke für eure Treue!
- allen Referenten vor Ort – danke für euren Einsatz!
- Miri & Andreas von Tamron, die fleißig Objektive erklärt, verliehen und immer wieder geputzt haben!
- Canon & Jochen Kohl, die vor Ort Bilder gedruckt haben!
- dem Team von RBG-Security – danke für das Auf- und Zuschließen der Locations und das Aufpassen, dass nichts passiert!
- der Pizzabude unseres Vertrauens – danke für ein Wochenende leckerster Pizza-Diät! 😉
- dem DAV – danke, dass ihr uns eure Hütte anvertraut habt!
- dem Landschaftspark – danke, dass wir wieder da sein durften!
Es war wirklich ein Fest mit euch im Landschaftspark und wir wissen bereits, dass viele gute Fotos in den Workshops entstanden sind. Manchmal hatten wir selbst einen Moment Zeit, in die Kurse reinzuschnuppern und ein paar Making-of-Bilder zu machen. Vor allem aber blieb immer wieder Zeit für Gespräche, was besonders schön war. Auch bei den Teilnehmern untereinander sind Kontakte entstanden und wir glauben, da werden zukünftig einige Leute gemeinsam auf Fototour gehen… Genau so haben wir uns das vorgestellt, denn es war ein ziemlich nettes Miteinander und kein Gegeneinander.
Schade nur, dass unsere „Klassenfahrt“ schon wieder vorbei ist. Für uns ist es tatsächlich eine Art Klassenfahrt, denn einige Referenten und auch wir schlafen in den beiden 8-Bett-Zimmern in der Hütte. Das fühlt sich an wie Klassenfahrt, nur dass man abends nicht vom Lehrer ins Bett gescheucht wird und morgens selbst für das Frühstück sorgt. Wie ihr euch denken könnt, gibt es da nicht viel Schlaf (nein, es hat keiner laut geschnarcht, es war nur immer ein langer Abend bei Pizza, Bier und anderen Kaltgetränken sowie vielen angenehmen und lustigen Gesprächen), dafür aber viel Spaß.
Wir kommen also 2020 gerne wieder und der Termin für das nächste Jahr steht auch schon fest, tragt euch doch den 6. und 7. November 2020 schon mal für das intermezzo in den Kalender ein. 😉
Nun aber ein kleiner Rückblick in Bildern…
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