Workshop- & Seminarprogramm für das Juni-Event online!
Die Workshops – Teil 1: Starke Frauen!
Jamari Lior, LauraHelena, Maike Jarsetz und Ulla Lohmann – was sich wie das Who-is-Who Deutschlands bekanntester Fotografinnen liest, ist tatsächlich ein Auszug aus der Liste der Workshop-Referentinnen der Photo+Adventure am zweiten Juni-Wochenende 2019.

Foto: Tina Umlauf
„Grace and Industry“ lautet der Titel von Jamari Liors Workshop. Die Bonner Fotokünstlerin, die ihre Premiere in unserem Kursprogramm feiert, wird sich darin mit Gegensätzen beschäftigen und diese in ihren Bildern vereinen, während LauraHelena dir in ihrem Kurs die Grundlagen für ihren ganz persönlichen Fantasy-Style vermittelt. Mit Ulla Lohmann kannst du in zwei Kursen in die Geheimnisse der Reisefotografie eintauchen und Maike Jarsetz ist neben zwei Seminaren auch mit einem „Hands-On-Training Lightroom Classic CC“ dabei. Die illustre Runde komplettiert übrigens unsere Messe-Fotografin Tina Umlauf, die ihren erfolgreichen intermezzo-Workshop „Man and Light“ noch einmal wiederholt.
Die Workshops – Teil 2: Männer – auch.

Foto: Robin Preston
So bereichern beispielsweise auch Robin Preston mit „Film noir – das Licht Hollywoods“, Pavel Kaplun mit der „Tierfotografie im Zoo“, Lichtkünstler Olaf Schieche (ZOLAQ) sowie Hochzeits- und Peoplefotograf Firat Bagdu das Aufgebot.
Erstmals befinden sich auch zwei Leica-Workshops zur Industriefotografie im Programm. Für diese benötigst du nicht einmal eine eigene Kamera, denn du wirst vom Hersteller mit hochwertigem Equipment versorgt.
Übrigens: Weil das Photo+Adventure-Wochenende im nächsten Jahr mit Pfingsten zusammenfällt, haben wir diesmal auch am Sonntagabend noch den ein oder anderen Kurs für dich im Sortiment.
Die Seminare für Scharfschützen und solche, die einfach nur scharfe Bilder wollen

Foto: Nico Butte
Wie man als Landschaftsfotograf digitales Location Scouting betreibt, die Milchstraße ablichtet oder auf Reisen die Kultur in den Fokus nimmt, das erfährst du 2019 in unseren Seminaren mit Nicolas Alexander Otto, Wetterfotograf Bastian Werner und Fotokünstlerin Jamari Lior. Tobias Gawrisch gibt zudem eine Einführung zum Thema „Licht sehen, verstehen und manipulieren„, während Pavel Kaplun unter anderem in „Pavels Secrets: Marmeladisieren“ verrät, wie man mit einem eigenen Bildstil Aufsehen erregen kann. Scharf geschossen, und zwar auch im Wortsinne, wird in Hans Gierlichs Seminar „Lichtschranken in der Highspeed-Fotografie„: Das Seminar mit Live-Shooting widmet sich diesmal dem Schwerpunkt Ballistik.
Die Fotowalks und Outdoor-Aktivititäten
Auch 2019 kannst du wieder in Fotowalks mit der IG RuhrPOTTFotografie den Landschaftspark Duisburg-Nord erkunden. Die ortskundigen Guides führen dich in drei bis vier Stunden zu den fotografischen Hotspots der faszinierenden Parkanlage. Neu sind dabei der Sunset-Walk und der „Blue Hour“-Fotowalk, die die bisherigen Nachtwalks ersetzen und am Freitag und Samstag jeweils um 20:30 Uhr beziehungsweise um 21:30 Uhr beginnen. Der Fotowalk am Tag findet wie gewohnt Samstag und Sonntag um 14 Uhr statt und kann auch in englischer Sprache gebucht werden.
Wenn du dich von deiner Kamera auch mal für einen Moment trennen kannst und noch weiteren Bewegungsdrang verspürst, dann hat unser Partner, die DAV-Sektion Duisburg, das Richtige für dich: Samstag und Sonntag werden ab 11 Uhr wieder Schnupperkurse zum Klettern und Klettersteiggehen in den Bunkertaschen des ehemaligen Hüttenwerks im Landschaftspark angeboten.
Die Live-Reportage am Freitagabend: Auf der Suche nach der Seele Indiens

Foto: Claudia Endres
„Wir können die ganze Welt in Indien finden und Indien zeigt jedem von uns immer das, was wir in diesem Land sehen wollen“, sagt die Fotografin Claudia S. Endres. Die Indienexpertin ist begeistert davon, die schönen Seiten des Landes in prächtigen Bildern einzufangen. Doch gleichermaßen fasziniert es sie auch dort zu fotografieren, wo sich Indien als ein fremdes und manchmal auch verstörendes Land zeigt.
Mit ihrer Live-Reportage „Soul of India“ lädt dich Claudia am Freitagabend, 7. Juni 2019, im Hüttenmagazin dazu ein, sie bei der Suche nach der Seele Indiens zu begleiten. Sie zeigt dabei viele Facetten, die man untrennbar mit diesem Land verbindet – die Paläste, die Religionen, die beeindruckenden Kunstschätze und die wilden Tiere der Dschungelgebiete. Doch sie zeigt in ihrem bildgewaltigen Vortrag auch ein Indien, das fernab der Touristenpfade existiert: das Indien der indigenen Stämme, der Zigeuner, der Unberührbaren und der Bettler.
Die neuen Early-Bird-Tickets
„The early bird catches the worm“ heißt eine alte englische Redensart, die längst auch hierzulande (aber eben rund 300 Jahre später) zum geflügelten Wort geworden ist und nun auch für unsere Messebesucher gilt: Bis Ende Januar erhältst du deine Eintrittskarte in unserem Ticket-Shop grundsätzlich zum ermäßigten Vorverkaufstarif, zahlst also nur 8 Euro statt später 12 Euro an der Tageskasse.
Auf geht’s also in die neue Photo+Adventure Saison! 🙂
- Veröffentlicht in P+A-Blog
Fotografieren auf dem Weihnachtsmarkt
Ein fantastischer Sommer liegt hinter uns und langsam wird es wirklich herbst- und winterlich. Tatsächlich steht auch schon die besinnliche Zeit des Jahres vor der Tür. Am kommenden Wochenende öffnen bereits die ersten Weihnachtsmärkte ihre Büdchen.
Ein Weihnachtsmarkt strahlt für mich immer diesen Zauber aus – es ist der besondere Duft, der Glanz der Lichter, es sind die wunderbaren Hütten und Stände, die ihre Spezialitäten anbieten. Dazu gehören kleine und große Besucher, die Zeit haben zu Bummeln und zu Genießen. Gerade zur späten Stunde, wenn es langsam dämmrig wird, dann entsteht dieser besondere Vorgeschmack auf Weihnachten – diese Mischung aus Gerüchen, Lichtern, Erinnerungen und Erwartungen. Eigentlich genau die richtige Spielwiese, um die Kamera auszupacken und die Stimmung einzufangen. Tolle Motive gibt es schließlich mehr als genug.
Ihr wollt tolle Fotos von Weihnachtsmärkten machen? Wir haben Euch ein paar Tipps zusammengestellt, damit es nicht nur bei Schnappschüssen bleibt, sondern ihr mit den Bildern wirklich zauberhafte Atmosphäre und Geschichten transportieren könnt.
Die Vorbereitung
Mit euren Fotos wollt ihr Emotionen festhalten und erlebbar machen. Unter Zeitdruck wird es schwierig. Nehmt euch also viel Zeit für euren Weihnachtsmarktbesuch. Noch besser ist es, wenn ihr schon einmal vorher den entsprechenden Weihnachtsmarkt besucht habt, ohne Kamera. Vielleicht schon ein paar Szenen/Motive/Details bemerkt? So zielgerichtet baut ihr euch keinen Druck auf, wenn ihr dem perfekten Motiv hinterherrennt. Vorbereitung kann hier sehr hilfreich sein.
Auf die richtige Kleidung kommt es an
Kalte Finger, schniefende Nase, rauer Hals – ganz wichtig: packt euch mucklig warm ein. Aber so, dass ihr euch noch bewegen und die Kamera vernünftig bedienen könnt. Mein Lieblingsaccessoire fürs Fotografieren im Kalten sind Fingerhandschuhe – gerne so, dass man den „Fäustling“ über die Spitzen klappen kann.
Das muss mit
Wenn es sein muss, dann eine Fototasche, aber nicht zu riesig. Sie sollte gut sitzen und euch nicht behindern. Auch solltet ihr nicht zu viel Krams mitnehmen, damit die Tasche nicht zu schwer wird. Besser, weil einfacher in der Handhabung, wäre ein Kameragurt und das Verstauen des übrigen Equipments in den Jakentaschen oder am Körper. Denn Langfinger sind gerne auf den Weihnachtsmärkten unterwegs und auch die heißen, fettigen, klebrigen Spezialitäten sind ein ziemlicher Feind für euer Equipment.
Ihr braucht ansonsten, was eigentlich immer bei Fotoexkursionen dabei sollte: Ersatzspeicherkarte, Ersatzakkus, ein Makroobjektiv (wenn ihr euch auf Details spezialisieren wollt, was sich auf dem Weihnachtsmarkt besonders anbietet). Stativ nicht vergessen, denn lieber länger belichten als die schöne (Licht-) Stimmung tot blitzen.
Der Zeitpunkt
Am schönsten wird es, wenn es langsam dunkel wird. Dann wirken die Lichter besonders toll. Was natürlich auch gleichzeitig eine Herausforderung für jeden Fotografen ist: helles Licht und Dunkelheit. Für diese starken Lichtschwankungen empfehlen sich ein lichtstarkes Objektiv und ein Bildstabilisator sowie das Stativ.
Es wird natürlich auch immer voller, je später ihr loszieht. Hier müsst ihr abwägen, was euch wichtiger ist.
Technisches: Blitz, ISO, Filter
Das klassische direkte Blitzlicht eurer Kamera kann durch starke Schatten die ganze Stimmung ruinieren. Dazu wirken gerade Vordergrundmotive flach und nicht tief genug. Nutzt vorhandenes Licht, indirektes Licht, und erhöht die ISO. Die Weihnachtsmarktatmosphäre verlangt nicht unbedingt nach sehr scharfen und rauschfreien Bildern – testet einmal, ob das Bildrauschen durch einen höheren ISO-Wert (oder der ISO-Automatik) zu verkraften ist und ob das Motiv noch wirkt.
Praktischer Tipp: damit eure Bilder auch bei längeren Verschlusszeiten gelingen, solltet ihr ein Objektiv mit Bildstabilisator mitnehmen. Und ein Stativ. Vorzugsweise ein Einbeinstativ – da es wesentlich handlicher als ein Dreibeinstativ ist und nicht im Weg steht. Gerade bei der Langzeitbelichtung solltet ihr eins dabei haben. Bewegende Motive bleiben jedoch nur dann scharf, wenn die Belichtungszeit sehr kurz ist. Mit einer langen Belichtungszeit wirkt euer Bild dynamischer, denn so fangt ihr die Bewegung besser ein. Orientiert euch bei der Belichtungsmessung an den hellen Punkten (z.B. Lichterketten), nicht am dunkleren Hintergrund. Im Zweifel ist eine Belichtungsreihe das Mittel der Wahl, um am Ende die optimale Belichtung auszuwählen oder die Bilder am Rechner zum HDR-Foto zusammenzusetzen.
Noch ein Tipp: am besten fotografiert ihr im RAW-Format, damit ihr hinterher mehr Möglichkeiten bei der Nachbearbeitung habt (wie z.B. die Anpassung von Farbtemperatur und Farbstimmung, Lichtern und Schatten).
Motive – Hauptmotiv, Details, Perspektive
Es gibt auf einem Weihnachtsmarkt unendlich viel zu entdecken. Besonders werden eure Aufnahmen, wenn ihr auf Details achtet: Kerzen, dekorative Kugeln an einem Baum, eine kleine Spielzeugeisenbahn, Laternen oder Spiegelungen auf einer Weihnachtskugel (am besten mit einem Makroobjektiv fotografieren). Stellt die Details in den Vordergrund. Detailaufnahmen wirken viel intensiver als Übersichtsaufnahmen der Gesamtsituation. Und überlegt euch, mit welchen Motiven ihr die Stimmung einfangen könnt. Eine dampfende Glühweintasse? Christbaumkugeln? Was drückt ganz besonders die Gefühlslage aus? Was wollt ihr erzählen?
Ein anderer Blickwinkel: betrachtet den Weihnachtsmarkt von oben. Vielleicht gibt es einen Kirchturm, den man erklimmen kann oder ein hohes Gebäude?
Mutig sein
Ihr habt noch besondere Filter, wie einen Prismen-oder Stern-Filter zuhause rum liegen? Probiert diese doch mal auf dem Weihnachtsmarkt aus. Die erzielten Effekte könnten gut zur Stimmung passen. Wer keinen hat, bastelt sich schnell einen selbst. Wie das geht, seht ihr auf unserer Pinterest-Pinnwand „Foto-Bastelideen“.
Isoliert eure Motive zur Abwechslung mal. Wählt eine möglichst große Blendenöffnung und eine längere Brennweite. So minimiert ihr die Schärfentiefe. Das Ergebnis ist ein Motiv was sich scharf aus der Masse abhebt.
Einfach zu voll?
Menschenmassen wirken oft störend. Begebt euch entsprechend leicht in die Höhe (Treppe o.ä.) um leicht über den Köpfen zu fotografieren. Oder ihr nutzt die Langzeitbelichtung und zusätzliche ND-Filter und „entfernt“ so die Massen. Vielleicht muss es auch kein großer überlaufener Weihnachtsmarkt wie in Münster, Köln oder Nürnberg sein. Eine hübsche Atmosphäre gibt es auch auf den kleineren Märkten und es kommt auf die Details an, nicht unbedingt auf den Dom oder ein besonderes Rathaus im Hintergrund.
Rechtliche Tipps – Persönlichkeitsrechte
Die DSGVO ist in aller Munde und die meisten Fotografen sind verunsichert, was sie ablichten dürfen und was nicht. Schon immer war es problematisch, Personen ohne deren Genehmigung zu fotografieren und zu veröffentlichen. Aber es gab auch schon immer Ausnahmen, zum Beispiel wenn sie nur „Beiwerk“ und nicht das Hauptmotiv sind oder wenn sie an Versammlungen teilgenommen haben. Wir empfehlen euch, den Artikel auf der Website des DVF zu diesem Thema zu lesen. Im Zweifel holt euch die Fotoerlaubnis (schriftlich!) oder lichtet die Personen nicht so ab, dass sie kenntlich sind. Natürlich ist es eine Alternative, ein Model mit auf den Weihnachtsmarkt zu nehmen oder die Freunde und Familie mit einzubeziehen.
- Veröffentlicht in P+A-Blog
Faszination Naturfotografie im Winter
Naturfotografie im Winter ist ein besonderes Genre der Fotografie. Der Winter verwandelt die Natur. Im Wald sind die Farben jetzt dunkler und dramatischer und die Bäume entlaubt, so dass man sogar im Stadtwald Hirsche und Rehe sehen kann. Spätestens die Fliegenplize sorgen dafür, dass man sich in ein Märchen versetzt sieht.

Naturfotografie im Winter (c) Anouchka Olszewski & Peter Giefer
An anderen Tagen gibt es von glitzerndem Raureif überzogene Wiesen und sogar die Gänseblümchen wirken unwirklich entfärbt unter der dünnen Eisschicht. Und sobald es schneit, verändert sich die Landschaft zum Unwirklichen
Im Winter heißt es aber auch, genauer hinzusehen, um die manchmal etwas spröde Schönheit der Natur zu finden. Das Wetter – Regen, Nebel, Kälte oder Schnee, sind fantastische Pinsel, die die vertraute Natur verändern. Wenn ihr diese Phänomene bewusst fotografieren wollt, informiert euch deshalb am besten bereits am Vortag über das Wetter.
Location-Planung

Naturfotografie im Winter (c) Anouchka Olszewski & Peter Giefer
Wir warten auf die richtige Wettervorhersage und lesen daraus, in welche Richtung die Naturfotos am nächsten Tag gehen. Nach einer sternenklaren Nacht erwartet uns oft ein leuchtend roter Sonnenaufgang an der Location. Wenn ihr an einem Ort fotografiert, an dem ihr zum ersten Mal seid und den besten Stand zum Fotografieren in Erfahrung bringen möchtet, könnt ihr das Internet befragen oder – besser, euch mit Einheimischen unterhalten. Ihr werdet überrascht sein, wie viele Menschen aus Leidenschaft fotografieren und ihr eigenen Erfahrungen zum richtigen Standort und der richtigen Zeit mit euch teilen.
Auch wenn die Sonne im Winter etwas später aufgeht, packen wir unsere Ausrüstung am Vorabend. Zu schnell ist es passiert, dass wichtige Teile zu Hause oder im Hotel liegen bleiben. Dazu kommt etwas Heißes zum Trinken und ausreichend warme Kleidung.

Naturfotografie im Winter (c) Anouchka Olszewski & Peter Giefer
Lieber ein paar Kleidungsstücke ausziehen, als mit eiskalten Fingern oder Füßen auf die richtigen Motive warten. Wenn euch beim Fotografieren so kalt ist, dass ihr lieber ins Warme zurückkehren möchtet, seid ihr in der Wahrnehmung besonderer Motive in jedem Fall beeinträchtigt.
Der frühe Vogel
Außer dem weichen Licht in den frühen Morgenstunden, hat das frühe Fotografieren den Vorteil, dass man die Natur noch für sich alleine und die Sonne den Raureif nicht weggetaut hat. Vor allem, um die gesamte Szene menschenleer aufzunehmen. Sobald ihr nicht mehr alleine seid, ist Flexibilität gefragt, schließlich legt ihr euren Ausschnitt selber fest und könnt die Natur damit auch unberührt zeigen, wenn sie nicht mehr euch alleine gehört.

Naturfotografie im Winter (c) Anouchka Olszewski & Peter Giefer
Die Naturfotografie berücksichtigt nicht nur die großen Panoramen, sondern auch Details. Dieser Wechsel macht hinterher den Reiz beim Betrachten der Fotos aus. Wenn ihr es mit einem flüchtigen Wetterphänomen wie Raureif in der Sonne oder Nebel zu tun habt, könnt ihr mit den Detailfotos nicht warten, sie gehen dann Hand in Hand mit den Landschaftsaufnahmen.
Natürlich ist die Naturfotografie nicht nur für etwas für Frühaufsteher. Wenn ihr am späten Nachmittag gegen die tief stehende Sonne fotografiert, entdeckt ihr statt der pastellfarbenen Welt eine mit satten, durchscheinenden Farben, die manchmal mehr Wärme zeigt, als man beim Fotografieren spürt.

Naturfotografie im Winter (c) Anouchka Olszewski & Peter Giefer
Vertraute Ansichten ganz neu
Das Spannende an der Naturfotografie im Winter ist, dass sie – egal ob im Urlaub oder zu Hause, vertraute Ansichten immer wieder von einer neuen Seite zeigt. Sie fordert uns auf, genau hinzusehen, um aus dem Alltäglichen etwas Besonderes zu machen.
- Veröffentlicht in P+A-Blog
Willkommen im Weinland Texas
Herbstzeit ist Weinzeit – ein erlesener Tropfen macht einen gemütlichen Abend am Kaminfeuer oder in geselliger Runde erst perfekt. Auch in unserem Partnerland Texas weiß man dies zu schätzen. Nicht umsonst ist der Lone Star State die älteste Weinregion der USA und der fünftgrößte Weinproduzent der Vereinigten Staaten. Doch trotz dieser bedeutenden Rolle in der amerikanischen Weinindustrie sind die texanischen Weinregionen als Reiseziel weitgehend unbekannt. Es ist an der Zeit, dies zu ändern!
„Best in the US“ – diesen Titel hat Lonely Planet im Vorjahr auch den Weinregionen von Texas verliehen und sie damit zu einem der zehn spannendsten Orte in den USA ernannt.
In Grapevine, gelegen in der Metropolregion Dallas-Fort Worth, versammeln sich etwa jedes Jahr im September Weinliebhaber zum GrapeFest, einem der größten Weinfeste des amerikanischen Südwestens. Im Rahmen des viertägigen Festivals auf der Hauptstraße des Ortes findet unter anderem der bedeutendste Wettbewerb mit Endverbrauchern als Jury statt, das People’s Choice Wine Tasting Classic. Die Stadt wird aber auch sonst ihrem Namen gerecht: Das ganze Jahr über steht der Rebensaft im Mittelpunkt des Geschehens. Sieben Probierstuben der ortsansässigen Weingüter haben sich zu einem Urban Wine Trail zusammengeschlossen und bieten Besuchern neben täglichen Weinproben zahlreiche saisonale Veranstaltungen, unter anderem den Hallo-Wine Trail im Oktober oder den romantischen Sweetheart Wine Trail im Februar.
Fünf Millionen Besucher erkunden jährlich Texas Hill Country
Von Austin nach Fredericksburg und von Lampasas nach New Braunfels erstreckt sich das Texas Hill Country. Mit fünf Millionen Besucher pro Jahr und der mit 46 Weingütern größten Dichte in Texas ist es nach dem Napa Valley die meistbesuchte Weinregion in den Vereinigten Staaten. Entlang dem Highway 290, der Weinstraße des Hill Countries, bieten verschiedenste Winzer Verkostungen und Führungen an. Vier Mal finden hier Veranstaltungen zu verschiedensten Themen statt, die sogenannten Wine Trails. Ihre neuesten Kreationen präsentieren Winzer traditionell im Oktober beim Texas Wine Month Trail.
Der älteste texanische Weinbetrieb ist die 1976 gegründete Llano Estacado Winery in Lubbock im Nordwesten von Texas. Die Weintrauben des mehrfach ausgezeichneten Gutes stammen mehrheitlich aus einem Radius von 160 Kilometer um die Stadt Lubbock.
Spanische Missionare legten Grundstein für das Weinland Texas
Das trockene Klima des US-Bundesstaats gilt seit jeher als sehr weinfreundlich. Winzer John Leahy aus Texas Hill Country hebt zudem die kalkhaltige Böden hervor, die dem Wein eine belebende Säure verleihen und dessen Aromen voll zur Entfaltung bringen. Schon im 17. Jahrhundert soll in der Gegend um El Paso, an der mexikanischen Grenze, der erste Wein von spanischen Missionaren produziert worden sein. Heute wird in Texas eine Fläche von über 1.700 Hektar für den Weinanbau genutzt. Aufgeteilt ist diese auf acht Weinanbaugebiete mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung, darunter Texas High Plains, Escondido Valley, Texas Hill Country und Mesilla Valley. Über 300 Weingüter produzieren hier per anno fünf Millionen Liter Wein. Cheers!
Du willst mehr? Klick dich durch unsere Bildergalerie.
- Veröffentlicht in P+A-Blog
Portraitfotografie: Variationen fotografieren – von Jens Brüggemann
Anfänger begehen oft den Fehler, dass sie den Fokus ihrer Bemühungen auf die (Kamera- und Beleuchtungs-) Technik legen. Bei den von mir durchgeführten Workshops erlebe ich daher immer wieder, dass, sobald ein Portraitfoto endlich richtig scharf gestellt und korrekt belichtet wurde, sich die Teilnehmer schnell mit dem – technisch korrekten – Ergebnis zufrieden geben. Meist wird dann noch zum Model gesagt „und jetzt noch bitte einmal lächeln“ – und dann wird das letzte Foto dieser Einstellung mit dem nun lächelnden Model geschossen. Anschließend wird dann zufrieden diese Aufnahmeserie beendet.
Doch dies ist der Punkt, an dem professionell agierende Fotografen eigentlich erst so richtig starten. Bei mir und anderen Profis ist der Weg zum korrekt belichteten und beleuchteten Foto, das auf den bildwichtigen Punkt scharf gestellt wurde, ein (zeitlich gesehen) ganz kurzer. Und wir wissen auch, dass sich tolle Portraitfotos nicht, wie man sprichwörtlich meinen sollte, „auf Knopfdruck“ erstellen lassen. Vielmehr müssen außergewöhnlich schöne und/oder ausdrucksstarke Porträts regelrecht „erarbeitet“ werden. Und zwar nicht (nur) im technischen Sinne, sondern vor allem auch im Zusammenspiel zwischen Model und Fotograf.
Die Mimik, die Pose, der Blick, die Kopfhaltung und die Körperspannung des Models sind (neben weiteren Faktoren wie zum Beispiel der eventuell eingesetzten Beleuchtung) allesamt dafür verantwortlich, wie das fertige Foto letztendlich wirkt.
Allerdings ist damit nicht gemeint, dass ihr einfach nur dutzende Male „draufhaltet“ und immer wieder das gleiche fotografiert. Vielmehr geht es darum, mit Hilfe kleiner Variationen sich an das optimale Ergebnis heran zu tasten.
Variationen aber nicht nur vom Posing des Models – sondern auch von eurer Perspektive, eurem Bildausschnitt, etc.
Ich fotografiere bei meinen Fotoshootings Variationen vom Gesichtsausdruck, ich verbessere die Pose des Models durch kleine Anweisungen, suche ständig nach dem noch interessanteren Bildwinkel und verändere dabei auch meinen Abstand und die Position (sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Hinsicht) aus der ich fotografiere. Sprich: Kein Foto ist wie das andere, ich bin ständig in Bewegung. Die Ergebnisse bei meinen Portraitfotoshootings sind daher immer sehr vielfältig, kein Foto ist wie das andere. Das macht zwar die Bildauswahl schwerer, denn wer möchte schon entscheiden, welches der nebenstehend gezeigten Varianten das beste Foto ist – sofern es überhaupt ein „bestes“ Foto gibt, denn letztendlich ist genau das, also die Fotoauswahl, rein subjektiv. Doch ich habe eben die Auswahl, aus vielen guten Fotos dasjenige auszuwählen, welches meinen Vorstellungen eines idealen Portraitfotos am nächsten kommt.
Wenn ich mich zwischen mehreren Fotos mal gar nicht entscheiden kann, dann kann ich immer noch – wie hier zu sehen – eine Collage machen, welche auch ihren Reiz hat. Und anhand solcher Bilderserien könnt ihr euch gut eine Vorstellung davon machen, wie solch ein Beautyporträt-Fotoshooting abläuft…
Fazit
Wenn ihr mehr Variationen desselben Motivs fotografiert, habt ihr eine viel größere Bildauswahl. Das erlaubtes euch, wirklich das Foto auszuwählen, das euren Vorstellungen eines optimalen Portraits am nächsten kommt! Und wenn ihr viele tolle Ergebnisse habt und euch nicht entscheiden könnt, dann macht aus den besten 4, 6, 9 oder 12 Ergebnissen einfach eine Bilderserie oder Collage.
Technik:
Bilderserie 1, Titelbild: Nikon D5 mit Nikkor 1,4/105mm. 1/125 Sek., Blende 5,6, ISO 400
Bilderserie 2: Nikon D810 mit Nikkor 2,8/105mm. 1/200 Sek., Blende 3,2, ISO 200
Bilderserie 3: Nikon D810 mit Nikkor 2,8/105mm. 1/160 Sek., Blende 4,0, ISO 100
- Veröffentlicht in P+A-Blog
Geeignete Hintergründe für die Porträtfotografie finden – von Jens Brüggemann
Vielen Fotografen fehlt die Fantasie bei der Wahl geeigneter Locations für ihre geplanten Fotoaufnahmen. Sie „sehen“ das Potential nicht, das in vielen – auch kleinen – Örtlichkeiten steckt. Dabei ist vor allem auch in der Porträtfotografie oftmals nur wenig Platz vonnöten. Je nach Bildausschnitt reicht eine kleine Fläche wie zum Beispiel DIN A1 oder gar DIN A2 schon als Hintergrund aus.
Doch was ist als Hintergrund für Porträtfotos geeignet? Ich behaupte: Viel mehr, als ihr denkt! Selbst hässlich empfundene Hintergründe können bei schönem Licht (z.B. Gegenlicht) und mit genügend Unschärfe stimmungsvoll aussehen, etwa wenn die Unschärfe die unschönen Elemente geradezu „auflöst“. Allerdings sehen wir Menschen die Welt natürlich viel zu realistisch (und scharf) und es bedarf schon ein wenig Übung, um sich die Welt als eine Ansammlung von mehr oder weniger geeigneten Locations für Fotosessions vorzustellen.
Das Können eines guten Fotografen besteht also zu einem großen Teil auch darin, die Welt nicht so zu betrachten wie andere Menschen – sondern so, wie sie auf Fotos aussehen könnte! Dazu gehört, sich den effektvollen Bildausschnitt vorzustellen; gerade das Weglassen störender Elemente sorgt dafür, dass Fotos als besonders gelungen angesehen werden. Die ganze Bildaussage hängt zuweilen vom verwendeten Bildausschnitt ab.
Auch das Verdichten beispielsweise einer Reihe von Bäumen in einer Allee kann und wird ganz anders auf dem Foto wirken als beim Betrachten derselben in natura. Dann stellt sich noch die Frage, welche Bereiche des Bildes scharf und welche unscharf wiedergegeben werden sollen. Auch das führt dazu, den Blick des Betrachters zu beeinflussen und das Foto nunmehr als subjektiv interpretierte Form der Wirklichkeit zu sehen. Und auch der Kamerastandpunkt hat einen großen Einfluss darauf, was hervorgehoben wird und was in Unbedeutsamkeit verschwindet.
Die Wahl der Verschlusszeit hat ebenfalls einen großen Einfluss auf die Bildaussage und die Bildwirkung. So wird das Einfrieren von Regentropfen, hervorgerufen durch eine kurze Verschlusszeit, einen ganz anderen Effekt haben als der Regenschleier, der sich aufgrund einer langen Verschlusszeit ergibt (die dazu führt dass der Regen als „Vorhang nasser Bindfäden“ wahrgenommen wird). Und auch die Entscheidung des Fotografen, die Fotos in Schwarzweiß zu schießen, sorgt nicht selten für eine Abstraktion, die in manchen Fällen als besonders künstlerisch angesehen wird und auf jeden Fall ebenfalls die Bildaussage beeinflusst.
Bild 1: Kaum jemand würde beim Anblick des Parkplatzes hinter meinem Fotostudio auf die Idee kommen, dass dieser als Hintergrund für die Porträtfotografie besonders geeignet ist (siehe Foto mit Beleuchtungsaufbau). Ist er aber, denn letztendlich benötigte ich nur das Gebüsch im Hintergrund und die Bank im Vordergrund (quasi als Requisit). Die weiteren Zutaten für diese Beautyporträts sind eine offene Blende, die dafür sorgt, dass der Hintergrund schön unscharf wiedergegeben wird, und ein wenig Beleuchtungstechnik (2x Elinchrom ELB400 mit je einem Blitzkopf). Für das Hauptlicht verwendete ich die Portalite Oktabox und für das Haarlicht einen einfachen Standardreflektor.
Bild 2: Business-Porträts fotografiere ich gerne vor entsprechend passenden Hintergründen, wie beispielsweise (Glas-) Fassaden von Bürogebäuden. Auch hier sorgt die Abstraktion des Bildausschnitts dafür, dass das Foto universell verwendbar ist und nicht zwangsläufig mit einem bestimmten Unternehmen in Verbindung gebracht wird.
Fotografiert ihr in der Natur so werdet ihr viele geeignete Hintergründe finden (Bild 3)! Bei der Wahl eurer Perspektive und des Bildausschnittes achtet darauf, dass möglichst keine kontrastreichen und damit auf dem Foto störenden Elemente zu sehen sind (bei diesem Foto hätten beispielsweise dunkle Baumstämme im Hintergrund oder eine angrenzende grüne Wiese gestört). Manchmal sind es ganz kleine Positionsveränderungen des Fotografen die eine große Bildwirkung haben, weshalb ihr bei euren Aufnahmen immer flexibel und ständig auf der Suche nach einem besseren Bildausschnitt sein solltet.
Fazit
Gerade für die Porträtfotografie lassen sich leicht viele geeignete Hintergründe finden. Manchmal reicht eine Mauer (Bild 4), ein andermal einfach eine Tapete oder sogar nur eine Rolle buntes Geschenkpapier. Einen geeigneten Hintergrund zu finden ist umso einfacher, desto kleiner der Bildausschnitt ist und/oder wenn mit offener Blende fotografiert wird. Beides ist bei Porträts regelmäßig der Fall. Bei Fashionfotos hingegen muss naturgemäß der geeignete Hintergrund etwas größer sein. In der Natur ist dies kein Problem geeignete Hintergründe zu finden, die groß genug sind. Weite Flächen begünstigen euer Vorhaben euer Model vor dem (unscharfen) Hintergrund abheben zu lassen. Fotografiert ihr hingegen in Innenräumen so achtet darauf, dass die Räumlichkeiten möglichst kontrastarm eingerichtet und nicht zu voll gestellt sind (Bild 5). Dunkle Bilder an den Wänden, farbige Heizkörper oder ein dunkler Teppich hätten die Wirkung dieses monochrom gehaltenen Fotos zerstört.
Technik
Bild 1: Nikon D810 mit Nikkor 1,4/105mm. 1/1250 Sek., Blende 1,4, ISO 64.
Bild 2: Nikon D2X mit Nikkor 2,8/300mm. 1/1000 Sek., Blende 3,2, ISO 200.
Bild 3: Nikon D810 mit Nikkor 1,4/50mm. 1/1600 Sek., Blende 1,4, ISO 64.
Bild 4: Nikon D810 mit Nikkor 2,8/105mm. 1/250 Sek., Blende 2,8, ISO 320.
Bild 5: Nikon D5 mit Nikkor 1,4/50mm. 1/250 Sek., Blende 2,0, ISO 200.
- Veröffentlicht in P+A-Blog
Der Blitz bei der Reisefotografie – von Martin Buschmann
Ich werde oft gefragt, ob ich bei meinen Fotos, die auf Reisen entstehen, einen Blitz verwenden würde oder ob ich einen Blitz bei der Reisefotografie empfehlen würde. Wie so häufig ist die Antwort auf diese Frage eindeutig: Es kommt darauf an. 🙂
Den Blitz bei der Reisefotografie einsetzen
Ich empfehle dir, den Blitz nur selten und ganz dezent oder besser gar nicht einzusetzen. Der Aufsteckblitz der Kamera liefert in der Regel ein sehr kühles, hartes Licht und verursacht oftmals harte Schlagschatten im Bild. Gerade bei Aufnahmen in Räumen wirkt sich das negativ aus.
Wenn du nicht auf Blitzlicht verzichten willst, kannst du durch indirektes Blitzen das Bildergebnis erheblich verbessern: Externe Blitzgeräte zum Aufstecken bieten oft die Möglichkeit, den Blitz durch Hochklappen z.B. gegen eine weiße Wand oder Decke zu richten. Dadurch trifft das Blitzlicht nicht direkt auf den Motiv, sondern wird von der Decke oder Wand reflektiert. Das Licht erscheint dadurch viel weicher und schmeichelt der Haut.
Wo sich der Einsatz des Blitzes (und oft auch einfach des eher schwachen, in der Kamera integrierten Blitzes) allerdings lohnt, ist bei Gegenlichtsituationen. Dort kannst du ihn zur Aufhellung nutzen.
Der Aufhellblitz
Der dezente Einsatz eines Blitzes kann insbesondere sinnvoll sein, wenn die Schatten zu stark oder die Kontraste zu gering sind. Optimal dafür ist der eingebaute Blitz. Er hat zwar keine besonders starke Leistung, aber gerade zur leichten Aufhellung eignet er sich optimal.
Die Leistung des Blitzes sollte auf jeden Fall sehr dezent sein. Regle bei externen Blitzen die Leistung daher unbedingt herunter. Der Blitz soll wirklich nur dazu dienen, die Schatten aufzuhellen bzw. ein bisschen Leben ins Bild zu bringen.
Generell funktioniert der Aufhellblitz in den Programm-Automatiken sehr gut, du solltest ihn über das Menü aber um etwa -2/3 EV herunter regeln. Wenn dieser Wert nicht passt und dir das Ergebnis zu hell oder zu dunkel vorkommt, justiere nach und probiere es noch einmal. Im Laufe der Zeit wird sich bei dir ein Gefühl für die benötigte Lichtmenge einstellen.
Ich rate dir, bereits vor deiner nächsten Reise zu Hause ein wenig mit dem Blitz herumzuspielen und so ein Verständnis dafür zu entwickeln, wann der Einsatz sinnvoll ist und welche Einstellungen dich am besten zum Ziel führen. Das wird dir später in vielen Situationen zu Gute kommen und du verlierst deine Scheu davor, den Blitz zu verwenden.
- Veröffentlicht in P+A-Blog
Das intermezzo Workshopprogramm ist online!
Es ist vollbracht: wir haben in den letzten Wochen nicht etwa die Füße hochgelegt und den Sommer genossen, sondern fleißig für euch am intermezzo Foto-Workshopprogramm geschraubt. Bald ist es wieder so weit und wir hoffen, ihr habt euch das erste Novemberwochenende schon für uns frei gehalten. Dieses Mal kommen wir in den Genuss eines Brückentagswochenendes und so haben wir euer Wochenende für euch schon mal verplant:
1. November (Donnerstag): am Feiertag ruht ihr euch aus und macht vielleicht was Schönes mit der Familie
2. November (Freitag): am Brückentag kommt ihr in den Landschaftspark und macht ein paar Kurse bei uns mit
3. November (Samstag): noch ein Tag, um neue fotografische Genres bei uns zu entdecken oder Bekanntes zu vertiefen
4. November (Sonntag): ausschlafen ist angesagt, dann Zeit mit der Familie verbringen und vielleicht ein paar Bilder der letzten beiden Tage bearbeiten
Wir finden, das klingt rund. 😉 Jedenfalls würden wir uns sehr freuen, wenn ihr mit dabei seid und wir uns dann im LaPaDU wieder sehen.
Beim intermezzo gibt es dieses Mal auch etwas ganz Neues, denn wenn ihr an einem Workshop teilnehmt, könnt ihr kostenlos Objektive von TAMRON ausleihen und diese in den Workshops ausgiebig testen. Wer davon Gebrauch machen möchte, besucht einfach (mindestens) eine halbe Stunde vor Beginn des jeweiligen Workshops den TAMRON-Stand im Eingangsbereich der Nordparkhütte des DAV und bringt hierzu Ausweis und Workshopticket mit.
Übrigens gibt es beim intermezzo auch wieder unseren Kaffee- und Tee-Service: In der Nordparkhütte beim DAV bekommt ihr von uns kostenlos Kaffee und Tee und könnt euch aufwärmen. Wer vorsorgen möchte, bringt am besten einen Thermosbecher mit und hat auch beim Workshop einen warmen Schluck parat.
Nun aber zu den Workshops, denn das Programm ist bunter und umfangreicher als bei allen bisherigen intermezzos. Da sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein! Insgesamt 14 Referenten bieten euch 29 Foto-Workshops an.
Mit von der Partie ist zum Beispiel Jochen Kohl, der den neuen Workshop „Latex-Fashion-Fotografie in der alten Schaltwarte“ aber auch die Neuauflage seines im Sommer ausgebuchten „Nude? No!“-Kurses im Gepäck hat. Das Gegenstück (für die Frauen 😉 ) dazu liefert Tina Umlauf mit ihrem Kurs „Man & Light – Männer gekonnt in Szene setzen“.
Wieder mit dabei sind auch Anouchka Olszewski und Peter Giefer, die in gleich in vier Workshops geballtes Fotografen-Wissen an den Mann und die Frau bringen: „Die Wildnis vor der Haustür“, „Entschleunigte Fotografie“, „Naturfotografie im Winter“ und die „Morbiden Industrielandschaften“. Ebenfalls dabei ist Robin Preston, dieses Mal mit einem Kurs zum Thema Film noir – im Zeitalter der Digitalfotografie auf den Spuren von Garbo, Bogart und Monroe.
Weitere spannende Themen bieten Uwe Weber (Streetfotografie im Schatten der Hochöfen), Jens Brüggemann (Kreative Lichtführung und Beauty- und Fashion), Torsten Thies mit der beliebten Landmarkentour und Sacha Goerke (Gute Porträtfotografie mit einfachsten Mitteln und ein ausgefallenes Fantasy-Shooting) ebenso wie die „Photo+Adventure certified“-Referenten Olav Brehmer (Filterfotografie und Langzeitbelichtung zur blauen Stunde und bei Nacht), Tobias Gawrisch ( Zeitrafferfotografie und Licht sehen, verstehen und manipulieren), Klaus Wohlmann (mit einer besonderen Reisefotografie-Tour, Mit Licht und Schatten Emotionen erzeugen und einem Makroworkshop) und ZOLAQ mit verschiedenen Lightpainting-Kursen sowie einem neuen Workshop zur Bildgestaltung in der Landschaftsfotografie.
Mein persönliches Highlight ist allerdings der Kurs Selbstverteidigung für Fotografen, denn auch ich bin oft alleine in der Natur unterwegs und würde unter anderem selbst gerne an diesem Kurs teilnehmen.
Hier geht es auf die Übersichtsseite in den Shop. Aber jetzt das was zählt: das visuelle Appetithäppchen (aus technischen Gründen unterhalb der Social Media Buttons…) 🙂
- Veröffentlicht in P+A-Blog
Fotografie auf Reisen – Tipps von Mario Dirks
Ich liebe die Fotografie und ich reise sehr gerne. Dass ich in meinem Beruf als Fotograf beides kombinieren kann, ist ein großes Geschenk, für welches ich sehr dankbar bin.
Auf manchen Reisen komme ich an meine fotografischen Grenzen, denn es ist vor Ort leider nicht immer alles perfekt. Wenn man verreist, hat man oft bekannte Motive aus Reiseprospekten & Hochglanzmagazinen im Kopf, wie z.B. Taj Mahal, Machu Picchu usw. und merkt dann vor Ort leider, das die Realität meist ganz anders aussieht. Bei mir spielt oft das Wetter nicht mit, tolle Gebäude sind durch Baugerüste verdeckt, die Sonne steht nicht richtig, es sind zu viele Touristen vor Ort,…
Hier möchte ich euch ein paar Tipps geben, wie ihr bei der Fotografie auf Reisen zu besseren Aufnahmen gelangt.
Vorbereitung
Manchmal zeigen mit Workshopteilnehmer Fotos von Motiven, die sie auch gerne ähnlich fotografieren möchten. Oft handelt es sich um Fotos die für National Geographics fotografiert wurden. Dann versuche ich erst einmal aufzuklären, wie viel Aufwand und Vorbereitungszeit es gebraucht hat um eben genau dieses Foto zu machen.
Die meisten von uns werden solch einen Aufwand nicht betreiben wollen, aber trotzdem ist eine gute Vorbereitung das A & O. Das beginnt beim Kamera & Equipmentcheck vor Reisebeginn und endet mit dem Wettercheck vor Ort. Ich plane meine Fototouren aufgrund des Sonnenstandes. Dafür benutze ich u.a. die App. Photopills, es gibt aber auch andere Apps die diesen Zweck erfüllen. Hier kann ich jeden Ort der Welt eingeben und sofort sehen, wann die Sonne wo genau auf & unter geht und wie mein Motiv zu welcher Uhrzeit ausgeleuchtet ist. So vermeide ich unerwünschte Gegenlichtsituationen, weiß wann die goldene und blaue Stunde beginnt und endet u.v.m.
Ich nutze, wenn vorhanden, auch oft Webcams um mir ein Bild über die momentane Wetter- oder Lichtsituation vor Ort zu machen. So sehe ich auch, ob mein Motiv gerade mit einem Baugerüst versehen ist. Auch Google Maps oder Google Earth ziehe ich in meine Planungen mit ein um z.B. eine ideale Perspektive zu finden. So spare ich vor Ort eine Menge kostbare Zeit und vermeide anstrengende Umwege.
Zubehör
Nichts ist ärgerlicher als auf Reisen in Regionen weitab vom nächsten Fotogeschäft festzustellen, das man sein Ladegerät oder seine Speicherkarte zu Hause vergessen hat.
Man sollte sich grundsätzlich eine Liste machen oder die Packliste der Photo+Adventure verwenden, auf welcher alle relevanten Dinge aufgeführt sind und diese akribisch vor Packen der Fototasche abarbeiten. Neben diesen Dingen die natürlich in jeden Fotorucksack gehören gibt es einiges an Zubehör, was bei mir auf keiner Reise fehlen darf. Da sind z.B. diverse Filter, die aufgrund der physikalischen Gesetze nicht mit Photoshop oder Lightroom simulierbar und sehr praktisch ist.
Der Polarisationsfilter (Polfilter)
Den habe ich so gut wie immer auf meinem Objektiv. Er minimiert oder vertärkt Reflexionen auf nichtmetallischen Gegenständen. So verstärkt er auch Farben und Kontraste. Der Himmel wird blauer, die Wolken sind besser zu sehen. Ich kann damit durch Wasser teilweise bis auf den Grund schauen. Das Gras einer Weide z.B. ist durch Tau am morgen oft leicht feucht und reflektiert den hellen Himmel. Mit dem Polfilter kann ich diese Reflektion herausfiltern und es ist wieder satt grün. Auch das Fotografieren durch spiegelnde Glasscheiben ist damit möglich. Gerade in der Landschaftsfotografie wird dieser Filter gerne eingesetzt um zu den typischen Postkartenfotos zu gelangen.
Der Grauverlauf-Filter
Auch diesen Filter habe ich immer dabei. Oft ist in der Landschaftsfotografie der Himmel sehr hell. Belichte ich auf den Himmel um die Wolken herauszuarbeiten, ist meist die Landschaft zu dunkel. Belichte ich wiederum auf die Landschaft um dort alles erkennen zu können, ist der Himmel „ausgefressen“, hat also keine Zeichnung mehr. Der Grauverlauffilter dunkelt den Himmel ab und vermindert so schon beim Fotografieren die extremen Kontraste. Oft höre ich: „Das kann ich ja auch später in Lightroom machen. Meist ein großer Fehler, denn wenn der Kontrast zu stark ist, sind auch im RAW im keine Informationen mehr hellen Himmel vorhanden. Er bleibt also auch in der RAW Entwicklung weiß.
Der neutraldichte Graufilter (ND-Filter)
Bei diesem Filter handelt es sich um ein grau eingefärbtes Glas. Er lässt je nach Dichte weniger Licht in die Kamera gelangen. Bedingt dadurch verlängert sich die Belichtungszeit. Genau dieser Effekt führt bei bewegten Motiven zu interessanten Ergebnissen. Ein Bachlauf oder Wasserfall wirkt durch eine längere Belichtungszeit von mehreren Sekunden z.b. plötzlich nicht mehr dynamisch, sondern eher malerisch weich und vermittelt Ruhe. Auch vorbeiziehende Wolken bringen bei einer Belichtungszeit von 30 Sek. bis zu mehreren Minuten eine interessante Dynamik ins Bild. Mit einem sehr starken ND Filter bin ich in der Lage, Plätze die von Touristen nur so wimmeln, menschenleer zu bekommen. Hierfür benötige ich dann allerdings schon lange Belichtungszeiten von mehreren Minuten bis Stunden.
Die oben aufgeführten Filter gibt es zwar einzeln als Schraubfilter, davon rate ich aber ab, da bei einer Kombination aus 2 oder mehr Filtern immer eine störende Vignette im Bild entsteht. Ich empfehle eher ein Set namhafter Hersteller. Es ist durchdacht, hochwertig verarbeitet und die Bildergebnisse sprechen für sich.
Das Stativ
Auf meinen Reisen habe ich gerade für Landschaftsfotografie IMMER ein stabiles Stativ dabei. Dies hat mehrere Gründe:
- Ich „entschleunige“ dadurch und komme etwas zur Ruhe. Dadurch nehme ich mir viel mehr Zeit für Motivauswahl, Beschnitt und einen optimalen Bildaufbau.
- Je nach Landschaft soll alles möglichst scharf abgebildet werden. Dies bedingt eine kleine Blendenöffnung wie z.B. f16. Je nach Lichtsituation, benutztem Filter & Objektiv, komme ich damit schon in kritische Belichtungszeiten von 1/30 Sek. oder 1/15 Sek. Diese Bilder würden aus der Hand fotografiert definitiv verwackeln.
- Gerade bei der Arbeit mit ND Filtern und Langzeitbelichtungen, wo mehrere Sekunden Belichtungszeit erforderlich sind, ist ein Fotografieren ohne stabile Unterlage oder Stativ nicht möglich.
Auch hier gibt es natürlich unterschiedliche Anbieter. Wichtig ist, dass das Stativ sehr stabil steht und ein entsprechend für die Ausrüstung ausgelegter Stativkopf verwendet wird. Dadurch erhaltet ihr auch noch scharfe Fotos, wenn es mal etwas windiger ist.
Fotografieren von Menschen
Gerade beim Fotografieren von Personen auf Reisen sollte man vorsichtig sein. In einigen Ländern stiehlt man der Person die man Fotografiert, mit dem Foto die Seele.
So etwas kann schnell vor Ort zu Unstimmigkeiten bis zu Streitigkeiten ausarten. Man sollte sich also im Vorfeld ein bisschen über Benimmregeln, Verhaltensweisen, Religion usw. des zu bereisenden Landes informieren.
Viele Fotografen haben auf Reisen Hemmungen eine Person, die sie fotografieren möchten, anzusprechen. Sie machen daher ihre Portraits lieber unbemerkt, mit einem Teleobjektiv, aus der Entfernung. Die Ergebnisse sind Street-Style-Fotos, die manchmal ganz interessant sind, aber nicht immer optimal.
Trau dich!
Der Reportagefotogarf Robert Capa hat einmal gesagt: „Sind deine Fotos schlecht, warst du zu weit weg…“ Und er hatte recht! Ich sage meinen Teilnehmern immer wieder: Geht nah ran und traut euch, die zu fotografierende Person anzusprechen.
Macht Konversation, notfalls mit Händen und Füßen. Fragt z.B. was die Person beruflich macht, wo sie herkommt oder lobt sie sie für ihre Kleidung, das schöne Lächeln oder was auch immer… Ihr werdet merken, meist ist das Eis nach kurzer Zeit gebrochen und ihr werdet mit ehrlichen, direkten Foto belohnt. Zeigt gerne 1-2 Bilder auf der Kamera und lasst der Person falls möglich, nach Rückkehr von der Reise ein paar Abzüge zukommen.
Nicht mit dem ersten Foto zufrieden geben!
Wenn ihr glaubt ihr habt euer Bild im Kasten, dann wartet noch kurz! Denn oft passiert kurze Zeit später etwas, wodurch das Foto noch besser wird… 😉
Ich hoffe ich konnte euch mit einigen meiner Tipps motivieren, gleich die nächste Reise zu buchen um ganz besondere Fotos von Orten & Menschen zu machen.
- Veröffentlicht in P+A-Blog
Wandern mit Kindern – Das gilt es zu beachten
Viele frischgebackene Eltern hören oft Sätze wie “Das war’s erstmal mit euren Hobbies” oder “Jetzt ist Schluss mit Reisen”. Natürlich ist man als Elternteil in seinen Entscheidungen und seinem Tun nun eingeschränkter. Prima jedoch, wenn man Hobby und Weltenbummeln dennoch mit dem Alltag mit Kind verbinden kann. Das Wandern ist ein Hobby, was sowohl für die Eltern als auch die Kinder zum Naturerlebnis und Erholungsurlaub werden kann.
Welche Vorzüge bietet ein Wanderurlaub?
Für die Erwachsenen liegt der Vorteil vor allem darin, die Wanderung aus einer neuen Perspektive zu erleben. Den Kindern wird so schon von klein auf die Natur nähergebracht. Nicht zu vergessen ist die wertvolle Zeite, welche man als Familie gemeinsam verbringt. Wenn ihr also bereits überzeugte Wanderer seid oder euch auf der Suche nach einem Familienhobby befindet – dem Wandern mit Kindern steht eigentlich nichts im Weg.
Ab welchem Alter darf ein Kind wandern?
Generell kann man jederzeit mit den Wanderungen beginnen. Hier hängt es primär davon ab, wie fit sich die Frau nach der Schwangerschaft fühlt und ob sie sich bereits einen Wanderausflug zutraut.
Wandern im Babyalter
Auch Babys können schon mit auf die Wanderung genommen werden, obwohl sie den Weg noch nicht selbst begehen. Wandert man mit dem Kinderwagen, hat man direkt einen gemütlichen Schlafplatz für das Kind, für welches die Wanderung dann wie ein ausgiebiger Spaziergang ist. Zudem bietet ein geeigneter Buggy genügend Stauraum für alle benötigten Wanderutensilien. Allerdings wird die Wanderung für die Eltern so weitaus beschwerlicher und anstrengender. Der größte Nachteil ergibt sich jedoch dadurch, dass man in der Wahl des Weges stark eingeschränkt ist. Nicht alle Wanderstrecken können mit einem Kinderwagen befahren werden.
Eine Alternative zum Kinderwagen ist eine Trage. Dadurch, dass man sie vorne befestigt, schränkt sie die Sicht auf die eigenen Füße bedeutend ein und bietet so einen Nachteil. Auch der Stauraum, den der Kinderwagen bieten würde, geht verloren. Nichtsdestotrotz hat man mit einer Trage mehr Körperkontakt und man spendet dem Baby Geborgenheit und Körperwärme, wodurch es die Nähe sicher sehr genießt. Zudem ist man bei der Wahl des Wanderweges weitaus flexibler.
Wandern im Kindergartenalter
Im Kindergartenalter von circa zwei bis fünf Jahren sollten um die drei Stunden Gehzeit nicht überschritten werden. Es sollten regelmäßige Pausen eingelegt werden, in denen sich das Kind austoben kann. Für den Mittagsschlaf oder die Pause bietet sich ebenfalls ein Kinderwagen an, der die gleichen Vor- und Nachteile wie bei einem Baby bietet.
Andernfalls kann ein Tragerucksack, auch Kraxe genannt, verwendet werden. Sobald das Kind aufrecht sitzen kann, kommt eine solche Tragehilfe in Frage. Das Kind sitzt auf deinem Rücken und kann die Wanderung überblicken. Einige Kraxen sind sogar mit Sonnenschutz ausgestattet. Trotzdem ginge auch hier der Stauraum eines Kinderwagens verloren und man kann nur schwer einen zusätzlichen Rucksack auf den Rücken schnallen.
Wandern im Vorschul- und Grundschulalter
Schulkinder sind bereits zu Tagestouren in der Lage, wenn die nötigen Ruhephasen eingehalten werden. Ab circa vier oder fünf Jahren können und wollen die Kleinen selber wandern. Das ist auch gut so, denn für den Kinderwagen sind sie inzwischen zu groß und zum Tragen meistens zu schwer.
Dennoch halten viele Kids nicht die gesamte Strecke durch und brauchen öfter Verschnaufpausen als die Eltern. Deshalb kann man einen Bollerwagen mitnehmen. Dieser bietet erneut sehr viel Stauraum und ist ein beliebtes Hilfsmittel auf allerlei Ausflügen. Doch auch hier wird man in der Mobilität und bei der Wahl der Strecke eingeschränkt.
Kriterien, nach denen man die Wanderstrecke aussuchen kann
Am wichtigsten ist es, beim Wandern mit Kindern auf die Schwierigkeit der Strecke zu achten. Sie muss an das Alter des Kindes, die Ausstattung der Eltern und die Erfahrung der Wanderer angepasst sein. Insbesondere die Rahmenbedingungen der Wanderroute können im Vorhinein gut geplant werden:
Wie lang sollte die Strecke sein?
Man muss sich stets fragen, welche Strecke man sich zutraut und welche Route man seinem Schützling zumutet. Wenn man die Erfahrung macht, dass das Kind von der ersten Wanderprobe überfordert gewesen ist und viel weint, sollte man sich langsamer an die Belastungsgrenze herantasten. Lasst euch auch nicht all zu schnell entmutigen, denn jeder Wanderausflug ist anders und was dem Kind heute nicht gefällt, kann morgen ein Highlight sein und umgekehrt.
Es ist sehr wichtig, ausreichend Pausen einzulegen. Spielen zählt hier auch, denn ein Kind stellt seine eigenen Regeln auf und ist nicht so sehr an Regeln auf dem Wanderweg gebunden. Die Raststätte oder der Spielplatz sollten attraktive Pausenplätze sein, die jedoch nicht zu gefährlich sind, damit das Kind unbekümmert spielen kann.
Wie viel Zeit sollte man einplanen?
Man sollte immer ausreichend Zeit für die Wanderung einplanen. Wenn das Kind eine längere Rast braucht oder den Millionsten Ast oder Stein begutachtet, sollte man die nötige Zeit einräumen. Wenn man sein Kind hetzt, wird es wohl kaum Spaß an der Wanderung bekommen. Diesbezüglich gibt es eine Faustformel, an welcher man sich orientieren kann:
1,5 x Normalgehzeit für Erwachsene = ungefähre Gehzeit mit Kindern
Wie man sieht, sollte man als erfahrener Wanderer nahezu doppelt so viel Zeit einplanen wie üblich. Das liegt daran, dass Kinder viel entdecken wollen. Die Natur ist zu großen Teilen unbekannt und muss erforscht werden. Sollte der Kleine oder die Kleine schon selber laufen können, dauert dies selbstverständlich auch länger.
Wie hoch darf man mit einem Kind wandern?
Mit Kindern sollte man noch nicht höher als 2000 Höhenmeter wandern. Sind Probleme mit dem Trommelfell oder ähnliche bekannt, spricht man sich am besten vor dem Ausflug mit dem Kinderarzt ab. Das Klettern sollte man lieber unterlassen. Sind die Kinder noch zu klein und werden in Kraxe oder Trage transportiert, ist man beim Klettersport eingeschränkt und steigert die Gefahr. Zum Druckausgleich in der Gondel oder im Lift ist ein Schnuller zu empfehlen, vor allem wenn die Kinder noch keinen Kaugummi kauen können. Auch Stillen ist eine Option.
Wanderausrüstung für Kinder
Sobald das Kind selber mitwandern möchte, kann man ihm eine eigene kleine Wanderausstattung anlegen. Dazu gehört zuallererst ein Rucksack. Dieser sollte nicht zu voll sein, aber Eigenverantwortung ausstrahlen. Das Kind kann ein eigenes Trinken und kleine spannende Hilfsmittel wie eine Taschenlampe oder einen eigenen Kompass tragen.
Wenn man eine Strecke mit gesteigertem Schwierigkeitsgrad ausgesucht hat, sollte ein Klettergurt samt Wanderseil unbedingt Teil der Ausrüstung sein. An dem Gurt lässt sich das Seil optimal befestigen und auch knifflige Stellen können sicher überwunden werden.
An Kleidung bietet sich der klassische Zwiebellook an, welchen man auch für sich selbst wählen sollte. Zudem kann man bunte Farben aussuchen, falls das Kind mal auf Entdeckungstour in Eigenregie geht.
Hilfreiche Tipps und Tricks für die Wanderung mit Kind
Bei euren Wanderausflügen gilt es, auf alles vorbereitet zu sein und den Ausflug vorab gut zu durchdenken. Dennoch darf man sich nicht an Plänen festklammern, da man bei Kleinkindern nichts erzwingen kann und auch über das Wetter keine Kontrolle hat. Sowohl dieses als auch die kleinen Begleiter können zuweilen recht launisch sein.
Wie kann man ein Kind am besten zu einem Wanderausflug motivieren?
Sobald Kinder selber laufen lernen, entwickelt sich ein immer stärker werdender eigener Wille, der nicht nur durch Gebrüll, sondern lautstark mit Worten oder lautlos durch Schmollen und Trotzigkeit kundgetan wird. Diese Nebenerscheinungen von Langeweile und mangelnder Motivation können durch einige Tipps und Tricks vermieden werden.
Wandert man mit einer befreundeten Familie, hat das Kind einen Freund dabei, mit dem es sich beschäftigen und gemeinsam die Natur entdecken kann. Ob alleine oder zu mehreren, die Entdeckungstour braucht Zeit. Deshalb ist, wie oben schon erwähnt, Geduld eine der größten Tugenden.
Wählt stets eine spannende Tour mit tollen Rastplätzen. Wenn es mehrere Wege gibt oder man sich gut auskennt, kann man für eine Weile auch die Kinder führen lassen. Stimmt ruhig hin und wieder ein lustiges Wanderlied an, das schafft Abwechslung.
Wie wäre es mit einem selbstgebastelten Laufpass mit verschiedenen Aufgaben und Stationen oder einer kleinen Schatzsuche? Euer Abenteuer in der Natur kann ganz einfach aufgepeppt werden. Schon eine Übernachtung in einer Hütte oder im Zelt macht den Ausflug aufregender.
Im Vorhinein kann man seinen Kleinen mit Hörspielen und Fotos Laune machen. Neugierde treibt Kinder am Meisten an.
Fazit
Insgesamt bringt ein Kind viele neue Erfahrungen mit sich und bindet einen auf ganz neue Art und Weise ins Leben ein. Dennoch ist nicht alles nur rosig, denn man ist deutlich eingeschränkter, immer in Sorge und an den Tagesablauf sowie die Stimmung des Kindes gebunden. Viele vermeiden deshalb den Ausbruch aus dem Alltag.
Aber was kann man bei einem Wanderausflug verlieren? Oben genannte Probleme begegnen dir immer wieder. Warum dann auf den Ausflug verzichten? Immerhin birgt eine solche Wanderung viele Vorzüge. Sowohl eingefleischte Wanderer, die ihr Hobby wieder aufnehmen wollen, als auch Neu-Naturliebhaber werden von den Vorteilen einer Wanderung mit Kind profitieren können.
Für die Kleinen ist sowieso alles toll, was ein Abenteuer mit sich bringt und wo es Neues zu entdecken gibt. Seid nur immer vorsichtig, dass ihr die Kinder nicht überfordert. Sie lernen in der Natur aus der eigenen Neugierde heraus und man kann den Dingen einfach geduldig ihren Lauf lassen.
Fotos: Katrin Schmidt
- Veröffentlicht in P+A-Blog