Jämtland – wildes Mittelschweden
Auf wilden Wegen in Härjedalen
Ausgangspunkt unserer Abenteuerroute ist für motorisierte Reisende der Ort Sveg, das “Hauptstädtchen” der Region Härjedalen in Süd-Jämtland. Hier biegen wir von der E 45 auf die Landstraße 84 Richtung Funäsdalen ab. Bahnreisende können die Haltestelle Röjan als Startpunkt für ihre Wanderung oder Radtour markieren und von dort aus noch ein weiteres Stück mit dem Bus vorankommen. Auf unserem Weg nach Härjedalen haben uns unendliche Wälder und zahllose Seen zu unserem Naturabenteuer begrüßt. Ab jetzt werden die Panoramen allerdings noch abwechslungsreicher, denn wir begeben uns in die Weiten des schwedischen Hochlands.
Unser erstes Zwischenziel ist Hede, wo von aus wir das markante Sonfjäll erblicken. Bei einem Besuch an der Touristeninformation lernen wir die alten Traditionen der “Fornbonden” (Gebirgslandwirte) kennen und uns lassen uns eine der vielen Geschichten über den berüchtigtsten Einwohner Härjedalens erzählen: den Bären. In kaum einer anderen Region Schwedens ist Meister Petz heutzutage noch so oft anzutreffen. Meistens hält er jedoch einen für beide Seiten gesunden Abstand zum Menschen.
Während die meisten Touristen von hier aus weiter der Str. 84 folgen, verlassen wir in Hede die befestigte Straße und folgen dem Särvsjövägen Richtung Messlingen. Ab jetzt begegnen uns immer weniger Anzeichen der Zivilisation und die Natur um uns herum scheint immer größer werden. Nach einer der zahlreichen Kurven auf unserem Weg begrüßt uns das Särvfjäll in der Einsamkeit. Und spätestens jetzt stellt es sich ein: das wahre Wildnis-Feeling. Auf einem kurzen Straßenabschnitt in Messlingen erinnert uns ein Stück Asphalt für einige Kilometer noch einmal an die Welt, die wir für diese Reise hinter uns gelassen haben. Doch dann biegen wir auf die kleine Schotterstraße nach Flatruet und Richtung Ljungdalen ab und erklimmen den steilen, von kleinen gewundenen Birken gesäumten Weg hinauf auf Schwedens höchstgelegene Straße.
Moschusochsen und Mountainbikes
Manchmal muss man sich erst völlig verlieren, um sich finden zu können. Und wo könnte uns das besser gelingen, als in der unendlichen Weite eines Gebirgsplateaus inmitten eines der letzten Funklöcher der westlichen Welt? Zur Hauptsaison im Sommer ist man hier oben auf Flatruet allerdings nicht immer ganz so einsam, wie auf anderen Teilen unserer Route. An diesem beliebten Ort siedeln Wohnmobile und Zelte gerne mal für eine Nacht. Gesellen wir uns doch dazu und tauschen wir uns mit den anderen Abenteurern aus: Wer hat sich schon verloren? Wer sich gefunden? Und wer hat Rentiere gesehen – oder einen Moschusochsen?
Nachdem Moschusochsen in Schweden bereits ausgestorben waren, ist vor einigen Jahrzehnten eine kleine Herde von Norwegen nach Härjedalen eingewandert und dreht seitdem hier im Hochland ihre Runden. Da diese Tiere nicht mehr zu den einheimischen Arten Schwedens gezählt werden, stehen sie leider nicht unter Schutz. Eine private Initiative betreibt deshalb im nahegelegenen Tännäs das “Myskoxcentrum” und begrüßt dort täglich kleine Gruppen zu Führungen durch das eigene Gehege, in welchem gezüchtete Tiere und ein paar Ausreißer aus der wilden Herde behütet werden.
Nachdem wir diesem Urzeitwesen ins Auge gesehen haben, bietet sich Mountainbike-Interessierten von hier aus ein Abstecher in die Region Funäsfjällen an. In den Bike-Parks von Tänndalen und Ramundberget kann man sich von einem Lift auf die hochgelegenen Trails befördern lassen und bei einer einmaligen Aussicht in die Pedale treten. Rund um Funäsdalen gibt es zudem ein reiches Angebot an Aktivitäten. Vom Kanu und Stand-Up-Paddle über die Biber-Safari bis zum Klettersteig ließe sich allein hier schon gut und gern ein ganzer Urlaub mit Abenteuern füllen.
Vom einsamen Gletscher zur Kleinstadt am großen See
Unsere Route führt uns weiter ins Dörfchen Ljungdalen, dessen Touristeninformation zwar über eine interessante kleine Ausstellung über Natur und Kultur verfügt – ansonsten aber kaum Besucher anlocken würde, wäre da nicht der Gletscher, der Helags. Mit 1.797 Metern ist er die höchste Erhebung in Schweden südlich des Polarkreises und beherbergt an seiner Südostseite eine Gletscherplatte. Jahr für Jahr lockt dieser beeindruckende Gipfel abenteuerlustige Wanderer an. Doch sind wir gut beraten, den Anstieg nicht ohne angemessene Vorbereitung und Ausrüstung zu wagen. Immerhin wollen wir nicht vom “Fjällräddning” per Helikopter ins Krankenhaus ausgeflogen werden. Ein kleiner Ausflug zur Fjällstation mit Ausblick auf den Berg ist eine gute Alternative für Abenteurer mit moderater Kondition. Anschließend folgen wir der malerischen Straße gen Osten und biegen in Åsarna auf die E 45 Richtung Östersund ab. Nach einigen Tagen fernab der Zivilisation können wir in der Hauptstadt Jämtlands dann für eine Weile wieder aus dem Vollen schöpfen. Neben Geschäften für jeden Bedarf und einer großen Auswahl an Restaurants erwarten uns auch hier ein paar spannende Höhepunkte an der frischen Luft. Im Sommer wird hier am Storsjö (dem “großen See”) das “Yran”-Musikfestival gefeiert und im Freilichtmuseum Jamtli können wir erleben, wie die gute alte Zeit in Schweden ausgesehen hat.
Damit wir in Bewegung bleiben, leihen wir uns für einen Tag ein Kanu und genießen das Panorama von Östersund vom See aus. Aber aufgepasst: Der Legende nach lebt in den Tiefen des Storsjö das sogenannte “Storsjöodjuret”, das Ungeheuer vom großen See. Ihm zu Ehren treffen wir in den Gassen von Östersund sowie an einigen Plätzen rund um den See auf Skulpturen. Vielleicht gelingt uns ein Schnappschuss von diesem mystischen Wesen? Haben wir auf unserer Reise bisher noch keine Elche getroffen, so sollten wir vor der Weiterfahrt einen Besuch im Moosegarden in Orrviken südlich von Östersund einplanen. Dort können wir mit den majestätischen Tieren auf “Fellfühlung” gehen und uns zum Spaß ein abgeworfenes Geweih an den Kopf halten, um uns einmal selbst wie der König des Waldes zu fühlen.
Abschied am Lagerfeuer
Als letztes Ziel unserer Reise suchen wir wieder die Einsamkeit auf. In Vålådalen können wir unser Zelt aufschlagen, eine einfache Unterkunft beim STF mieten oder ein schönes Plätzchen für das Wohnmobil wählen. Auf einer Tageswanderung bewundern wir die “Pyramiden”, eine von der Eiszeit geschaffene skurrile Bergformation. Hier oben in den Bergen können uns auch wieder Rentiere begegnen – doch vielleicht genießen wir ihre Gesellschaft inzwischen mit etwas mehr Gelassenheit, kramen nicht mehr aufgeregt die Kamera hervor und versuchen die Tiere unter allen Umständen aus dem bestmöglichen Winkel zu fotografieren. Vielleicht lassen wir die Kamera sogar ganz stecken und bleiben mal ruhig stehen, atmen langsam ein und aus und spüren einfach nur Dankbarkeit für diesen Moment.
Bei so viel Nähe zur Natur wollen wir unseren letzten Abend mit einer passenden Mahlzeit feiern. Wie wäre es also mit einem Natur-Menü? In den fischreichen Flüssen und Seen könnte uns eine Forelle, Äsche oder ein Saibling an den Haken gehen und ab Mitte August steigt zudem die Chance auf den Fund schmackhafter Pfifferlinge. Nach der Pilzpfanne an Fischfilet genießen wir schlicht eine Portion selbstgepflückte Beeren als Nachtisch. Kleiner Aufwand, großer Genuss! Während wir den Kessel ein letztes Mal über das knisternde Lagerfeuer hängen, schweift unser Blick über den See, in dem sich im Halbdunkeln der nordischen Sommernacht der Wald und die Berge spiegeln. Sowohl dem erfahrenen Outdoor-Abenteurer als auch dem Nordland-Neuling wird sich dann die Frage stellen: Welche Bedeutung wird das Wort “Heimkehr” ab morgen für uns haben…?
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Wir stellen vor: Torsten Mühlbacher
Seit wann fotografierst du und wie hat alles angefangen?
Alles hat in meiner Jugendzeit mit einer kleinen analogen Kamera angefangen. Es wurden in den Jahren zahlreiche Filmrollen verknipst, bis dann auch die digitale Fotografie bei mir Einzug genommen hat.
Wie und wo ist dieses von dir zum Fotowettbewerb eingereichte Bild entstanden? Gibt es eine Geschichte dazu?
Das Foto ist an einem nebeligen Novembertag am bayrischen Hintersee entstanden. Eigentlich wollten wir zuerst zum Königssee fahren. Dort angekommen sahen wir dann aber vor lauter Nebel so gut wie nichts. Also entschlossen wir uns zum nahen Hintersee zu fahren. Dort gibt es ja auch die bei vielen Fotografen bekannte Stelle mit den kleinen Felsen mit den Bäumen im See. Da dort aber schon einige Fotografen am Werk waren, entschloss ich mich ein bisschen weiter umzusehen. Nach einiger Zeit kam ich dann an den Booten gleich neben der Strasse an. Diese Boote haben mir es dann gleich angetan. Nach ein paar Versuchen mit verschiedenen Brennweiten entschloss ich mich, hier das Weitwinkelobjektiv zu verwenden. Ich wollte soweit es geht das ganze Boot + den Berg im Hintergrund auf das Bild zu bringen. Mit den 10mm (APS-C) hat es dann grad noch so draufgepasst.
Mit welcher Ausrüstung und welchen Einstellungen ist das Bild entstanden?
Fuji X-T2 / XF 10-24 – ISO 200 – 10mm – 1/10 sek. / F10
Was fotografierst du grundsätzlich am liebsten?
Am liebsten fotografier ich Landschaften. Da ich nebenbei auch viel in den Tiroler Bergen wandere, bietet sich das hier perfekt an. Wenn ich mal grad nicht in Tirol am Weg bin, zieht es mich in die grandiose Landschaft von Europas Norden (Schweden, Norwegen).
Was inspiriert dich in fotografischer Hinsicht?
Ich liebe es in der Natur zu sein. Wenn man dann beide Interessen, die Natur und Fotografie vereinen kann, finde ich das eine perfekte Kombination. Es ist faszinierend zu sehen, wie sich Erscheinungsbild der Landschaft verändert. Die verschiedensten Licht- und
Wetterstimmungen, die wechselnden Jahreszeiten, uvm. Es gibt immer wieder neues zu entdecken.
Hast du fotografische Vorbilder?
Sehr interessant finde ich die Fotografien von Sebastião Salgado und Nick Brandt.
Was ist dein fotografischer Wunschtraum, was möchtest du erreichen oder fotografieren?
Eine gute Frage. Natürlich freut sich jeder Fotograf, wenn seine Bilder Anklang finden und den Leuten gefallen. Auch gute Erfolge bei Fotowettbewerben schmeichelt einen. Ich freue mich auf jeden Tag, den ich in der Natur oder auf Reisen sein kann und meinem Hobby, der Fotografie nachgehen kann. Natürlich gibt es diverse Plätze, welche man gerne mal vor die Linse bekommen möchte – bei mir wären das noch einige Gebiete in Skandinavien. Aber vielleicht gehen diese Wünsche ja mal in Erfüllung 🙂
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Wir stellen vor: Niklas Fehlauer
Seit wann fotografierst du und wie hat alles angefangen?
Meine erste Kamera war ein Weihnachtsgeschenk 2003. Es war eine der frühen Digitalkameras mit 3 Megapixeln. Mein Großvater und einer meiner Onkel haben bereits viele Jahre zuvor analoge und später dann digitale Kameras an ihre Limits gebracht. Diese Leidenschaft hat mich sehr inspiriert.
Wie und wo ist dieses von dir zum Fotowettbewerb eingereichte Bild entstanden? Gibt es eine Geschichte dazu?
Das von mir eingereichte Bild ist am Diamond Beach (Eystri-Fellsfjara) auf Island entstanden. Ich war 4 Wochen alleine mit meiner Kamera campen auf Island. Es war eine lang ersehnte Reise, die sich unter Auflagen, aber dafür ohne große Touristenmassen im Frühsommer 2021 organisieren ließ.
An dem Tag, als das Bild entstanden ist, habe ich lange gezögert, ob ich aus dem Mietwagen aussteige. Es hat den ganzen Tag an der Location geregnet, der Himmel hatte keine Wolkenzeichnung und es war kaum Gletschereis am Strand angespült worden. Ich habe mich glücklicherweise für den Versuch entschieden, das beste aus den Bedingungen herauszuholen.
Mit welcher Ausrüstung und welchen Einstellungen ist das Bild entstanden?
Das Bild wurde mit der Sony Alpha 7 MII aufgenommen auf einem Stativ aufgenommen. Die genutzte Optik war ein Sigma 12-24mm F4,0 DG HSM Art (Canon Objektivbajonett, verwendet mit Adapter). Ich bin selber auf dem Bild zu sehen, über mein Smartphone und die Smart Remote Control-App habe ich die Kamera ausgelöst.
Was fotografierst du grundsätzlich am liebsten?
Insbesondere karge und weite Landschaften ziehen mich in den Bann. Oft sind es die minimalistischsten Aufnahmen, die bei mir und anderen Betrachtern auf die meiste Resonanz gestoßen sind.
Was inspiriert dich in fotografischer Hinsicht?
Die endlos erscheinende Leidenschaft professioneller Fotografen, die Welt in ihren einzigartigen, schönen wie auch kritischen Facetten zu erfassen und der Welt nahe zu bringen. Zeugnis dieser Leidenschaft ist der große Kraftakt, welcher die Entstehung eines Weltklasse-Bildes oft bedingt. Hinter vielen Bildern steht eine lange Planung und lange Umsetzungsprozesse, häufig unter schwierigen Bedingungen. Professionelle Fotografen inspirieren mich daher, dass ich mich versuche immer ein wenig zu verbessern bei der Planung und Umsetzung, selbst wenn diese große Mühen bedeuten. Auf Island habe ich mehrfach versucht, meinen Tagesrhythmus umzustellen. Nachts wach zu sein und tagsüber zu schlafen.
Hast du fotografische Vorbilder?
Grundsätzlich haben Fotografen, die sich die Fotografie zur zentralen Lebensaufgabe gemacht haben, um Botschaften zu vermitteln, Vorbildcharakter für mich. Die Liste der Fotografen, die mich beeindrucken, ist länger. Es zählen dazu Namen wie Marcel van Oosten, Paul Nicklen und Steve McCurry.
Was ist dein fotografischer Wunschtraum, was möchtest du erreichen oder fotografieren?
Ich würde gerne mal einen meiner fotografischen Vorbilder auf einem ihrer Assignments begleiten, sie in Aktion sehen und von ihnen lernen.
Möchtest du uns sonst etwas über dich und deine Fotografie erzählen?
Wenn etwas bei mir die „Fear of missing out“ auslöst, dann ist es die Fotografie.
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Wir stellen vor: Horst Grasser
Seit wann fotografierst du und wie hat alles angefangen?
Meine ersten Ersparnisse habe ich mit 13 Jahren in eine Topcon Uni investiert. Es war die Freude an außergewöhnlichen Bildern, die mich inspiriert hat.
Wie und wo ist dieses von dir zum Fotowettbewerb eingereichte Bild entstanden? Gibt es eine Geschichte dazu?
Auf einer meiner Individualreisen durch Burma/Myanmar. Das abgelegene Dorf der tätowierten Frau war lediglich mit Boot, Jeep und zu Fuss zu erreichen. So einen trip kann man nicht pauschal buchen. Bagan hingegen hat sich über die Jahre als Touristenmagnet entwickelt. Ist ja auch einzigartig.
Mit welcher Ausrüstung und welchen Einstellungen ist das Bild entstanden?
Olympus mit leichtem Portraittele. Aktuell ist mein Equipment von Fujifilm, spiegellos.
Was fotografierst du grundsätzlich am liebsten?
Reisefotografie „Land und Leute“ ohne feste Route und gebuchten Unterkünften, meist Südostasien und Makro. Ich wende mich sehr gerne an locals. Es macht Freude zu sehen, wie diese ihr Heimatland präsentieren.
Was inspiriert dich in fotografischer Hinsicht?
Die Möglichkeit, mich immer wieder aufs Neue mit Hilfe der Fotografie ausleben zu können sowie die dabei entstehenden kostbaren zwischenmenschlichen Begegnungen. Meine künstlerische Freiheit als engagierter Amateurfotograf zu befriedigen und die Freude an meiner fotografischen Weiterentwicklung. Vor allem die Makrofotografie ist für mich oftmals Fotografie und Meditation zugleich.
Hast du fotografische Vorbilder?
Steve McCurry, Herlinde Koelbl
Was ist dein fotografischer Wunschtraum, was möchtest du erreichen oder fotografieren?
One Million Dollar Bild ;-))
Möchtest du uns sonst etwas über dich und deine Fotografie erzählen?
Ich bereiste seit 2009 mehrfach als Individualtourist/Reisefotograf u.a. Myanmar, welches sich gerade zur Demokratie geöffnet hatte. Ich vermisse meine Fototouren dorthin und bin entsetzt über die unrechtmäßige Machtübernahme des Militärs. Es schmerzt, die Bevölkerung leiden zu sehen, täglich um ihr Leben bangen zu müssen, der brutalen rücksichtslosen Willkür ausgesetzt zu sein. Es ist nicht möglich auf offiziellem Weg einzureisen.
Hinweise:
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Spiegelpalast, Palmenflechtkunst und Parfümherstellung – Kunst und Kultur in AlUla
Die Region AlUla diente schon immer als Inspiration für Künstler, das zeigt sich in den Grabmälern der Nabatäer ebenso wie in antiken Felsgemälden oder jahrtausendealten Inschriften. Aber auch in der Gegenwart begeistert AlUla mit Kunst und Kultur, spannenden Events und Festivals.
Meisterwerk der Moderne
Neben den historischen Stätten fügen sich architektonische Meisterwerke der Neuzeit. So hat beispielsweise das deutsch-italienische Architektur- und Design-Team von Gio Forma in AlUla die Konzert- und Veranstaltungshalle Maraya errichtet, ein Bau mit einer Spiegelfassade, die 9.740 Quadratmeter umfasst und laut Guinness Buch der Rekorde das größte spiegelverkleidete Gebäude der Welt ist. Das Gebäude spiegelt im wahrsten Sinne des Wortes die umgebende Naturschönheit wider und verschmilzt somit mit der Landschaft. Auf der Bühne im Inneren sind bereits internationale Künstler wie Andrea Bocelli oder Lionel Richie aufgetreten. In jüngster Vergangenheit wurde hier das Gipfeltreffen des Golf-Kooperationsrats (GCC) ausgetragen.
Handgefertigte Souvenirs
Neben der modernen Kunst gerät in AlUla aber auch das traditionelle Handwerk der Nabatäer und anderer arabischer Völker nicht in Vergessenheit. Lokale Künstler setzen immer noch auf althergebrachte Techniken, um wie ihre Vorfahren schmuckvolle Keramiken, Steinmetzarbeiten, Korbflechtereien oder Filzarbeiten herzustellen. Die Ergebnisse – handgefertigte Unikate aus Keramik, Produkte mit Moringa- und anderen Ölen aus der Region, Mode, (Schrift-)Kunst oder auch Naturseife – können Besucher in kleinen Geschäften und an Kunsthandwerksständen im alten Stadtkern von AlUla erstehen.
Winterzeit ist Festivalzeit in AlUla
Vor allem zwischen Dezember und März ist AlUla dank verschiedener Festivals ein spannendes Reiseziel für Kulturliebhaber aus aller Welt. So wurden in der vergangenen Saison unter dem Motto „Celebrate Every Moment with AlUla Moments“ (Feiere jeden Moment mit AlUla Moments) Events zu verschiedenen Themenbereichen ausgerichtet, die Besucher aus aller Welt in die Wüstenregion des Königreichs lockten.
Im Rahmen von AlUla Skies etwa, einem Festival, bei dem sich alles um den Himmel über AlUla drehte, war man erfolgreich auf Rekordjagd: Insgesamt 142 hell erleuchtete Ballons versammelten sich in der Nähe der UNESCO-Weltkulturerbestätte Hegra und sorgten für ein buntes Lichtermeer in der nächtlichen Wüstenlandschaft. Damit brach man den eigenen Guinness World Rekord für das größte Heißluftballon-Glühen aus dem Jahr 2019. Beim AlUla Arts Festival feierte die Kunstausstellung Desert X AlUla 2022 ein Comeback. Die Kunstwerke nationaler und internationaler Künstler fügten sich harmonisch und disruptiv zugleich in die Wüstenlandschaft ein. Im neu eröffneten Kunstviertel AlJadidah fand zudem ein Fotofestival mit Vorträgen und Vorführungen statt und in der spektakulär verspiegelten Konzerthalle Maraya begrüßte man bei elf Konzerten internationale Megastars wie Alicia Keys und Lionel Richie.
Für Abenteuer und Action sorgte das “Winter at Tantora”-Festival mit einer Vielzahl neuer Aktivitäten wie einer Zipline, Canyon-Wanderungen, einem Klettersteig und vielem mehr. Auch verschiedene Sportevents wie die nachhaltige EcoTrail-Serie und die Saudi Tour machten in AlUla Halt. Als Highlight des ALUla Wellness Festivals fanden Gäste im Five Senses Sanctuary absolute Entspannung. Ein umfangreiches Angebot an wohltuenden Spa-Behandlungen, Vorträgen und Kursen renommierter Yogis schickte die Besucher auf eine Reise zu sich selbst.
Auch in Zukunft sollen im Rahmen von AlUla Moments Veranstaltungen angeboten werden, die das Publikum fesseln und für einzigartige Erlebnisse an besonderen Orten sorgen.
Bilder: Royal Commission for AlUla (3)
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AlUla: Unberührte Natur entdecken – aber unbedingt nachhaltig
Ob es dich als Outdoor-Fan in die einsame Wüstenlandschaft zieht oder du dich für die Kulturschätze begeisterst: AlUla ist eine spannende Destination für alle die etwas wirklich Neues sehen und erleben möchten. Vor allem gibt es hier weitgehend unberührte Naturlandschaften mit einzigartiger Flora und Fauna zu entdecken. Die Vielfalt ist tatsächlich grandios: Von imposanten Gebirgsketten, über grüne Oasen, bizarre Steinformationen bis hin zu Vulkanen.
Grüne Lunge inmitten schroffer Gebirgsketten
Wer bei AlUla nur an Sand, Wüste und antike Steingräber denkt, wird überrascht sein, was für eine Vielfalt an Landschaften, Tieren und Pflanzen die Region bieten kann: Inmitten des Hijaz-Gebirges mit seinen schroffen Felswänden, schmalen Schluchten und vulkanischen Ebenen wartet eine 20 Kilometer lange, grüne Oase: Hier spenden über 2,3 Millionen Dattelpalmen Schatten, mehr als 200.000 Zitrus- und Orangenbäume verbreiten ihren Duft und 80 natürliche Quellen schaffen einen kühlen Rückzugsort. Ob auf eigene Faust, auf einer der geführten Wanderungen oder Radtouren oder auch beim Besuch einer traditionellen Farm – Kostprobe inklusive – lässt sich die Faszination Oase am besten entdecken.
Vom Face-Rock bis zum Elefantenstein: Bizarre Steinformationen (unterm Sternenzelt)
Echte Highlights sind in AlUla definitiv die von Erosion geschaffenen, natürlichen Kunstwerke aus Sandstein: Elf Kilometer nordöstlich von AlUla ragt ein gewaltiger, steinerner Elefant ganze 52 Meter in den Himmel. „Elephant Rock“ bzw. „Jabal AlFil“ ist sicher die bekannteste der markanten Felsformationen. Zur Geltung kommt er am besten bei Sonnenuntergang, wenn der Stein im sanften Licht zu glühen scheint. Beliebt bei Besuchern ist ein längerer Stopp hier, auch weil das wunderbare Wüstencafé gleich gegenüber mit weichen Kissen lockt – und sich nach dem Elefanten auch noch der makellose Sternenhimmel bestaunen lässt. Weitere einzigartige Formationen ganz in der Nähe sind der „Face Rock“, ein Riesenpilz beim „Mushroom Rock“ oder drei tanzende Figuren, die „Dancing Rocks“ auch „Gharameel“ genannt.
Apropos: An nur wenig anderen Orten der Welt leuchten die Sterne so hell und klar vom schwarzen Nachthimmel wie in der Gegend von Gharameel. Sogar die Milchstraße ist deutlich zu erkennen – und das hat dem Gebiet auch den Titel Lichtschutzgebiet (Dark Sky Preserve) eingebracht. Sterne gucken vor der mystischen Kulisse aus Sandmeer und Säulenfelsen, wer daran Interesse hat, der sollte auch eine der geführten Kamelwanderungen mitmachen: Beim Barbecue am Lagerfeuer und ganz relaxt im Beduinenzelt geben kundige Guides Auskunft über Sternenbilder.
Natur bestaunen – Natur schützen
Weil die weite Landschaft rund um AlUla von Touristen bisher kaum besucht wird, ist sie idealer Lebensraum: 228 Pflanzen-, 23 Säugetier-, 30 Vogel- sowie 31 Reptilien- bzw. Amphibienarten machen AlUlas Flora und Fauna aus! Um sie zu schützen und das Ökosystem zu erhalten, wurde das Sharaan Nature Reserve ins Leben gerufen: Auf einem Gebiet von 1.500 Quadratkilometern leben viele vom Aussterben bedrohte Arten wie Arabische Wölfe, Rothalsstrauße, Nubische Steinböcke und Idmi-Gazellen. Ziel der Initiative ist es, in naher Zukunft auch die stark gefährdeten Arabischen Leoparden wieder anzusiedeln.
Behutsame Tourismus-Entwicklung
Generell wird die touristische Infrastruktur in AlUla sehr behutsam und mit großem Wert auf Nachhaltigkeit entwickelt: Derzeit öffnet sich das Gebiet der breiten Öffentlichkeit – und setzt dabei voll und ganz auf Nachhaltigkeit. Die Royal Commission for AlUla (RCU) verfolgt mit dem Masterplan „Journey Through Time“ und diversen Partnerschaften einen langfristigen Plan zur Entwicklung und Umsetzung einer sensiblen, nachhaltigen Transformation der Region, um sie als eine der wichtigsten kulturellen Destinationen Arabiens auf den Empfang von Besuchern aus aller Welt vorzubereiten. Mit einer Balance aus Innovation, Erbe, Umwelt, Kunst und Kultur soll das wirtschaftliche Potenzial von AlUla freigesetzt und neue Möglichkeiten für die lokale Bevölkerung geschaffen werden. Ein klarer Fokus auf Naturschutz und sanften Tourismuserlebnissen soll die sensible Entwicklung von AlUla begleiten. Ziel ist es, bis 2035 CO2-neutral zu sein und AlUla zu einem weltweiten Vorzeigemodell in puncto Umwelt und Nachhaltigkeit zu machen.
Ein Musterbeispiel an nachhaltiger Hotelentwicklung in der Region ist das neue Luxusresort Habitas. Das in Jahr 2021 eröffnete Resort verfügt über 100 Zimmern in erstklassiger Lage in den Wüstenschluchten des Ashar-Tals und wurde unter Verwendung nachhaltiger Materialien unter anderem durch 3D-Druck hergestellt. Dank eines umfassenden Konzeptes fügt sich das Resort nahtlos in die Landschaft AlUlas ein und bringt Besuchern die Kultur, das Erbe und die Umwelt um sie herum näher. Das gesamte Resort ist frei von Einwegplastik und ein Großteil der Energie wird von Solarzellen geliefert.
Bilder: Royal Commission for AlUla (3), Habitas AlUla (1)
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Die Magie der Reisefotografie
Reisefotografie ist die kreative Verkörperung von Neugierde und Sehnsucht, die sich im wiederholten Fortziehen von zu Hause manifestiert. Nur wer neugierig auf die Welt und auf fremde Kulturen ist, vermag es, deren Schönheit in bewegenden Bildern festzuhalten. Nur wer mutig genug ist, sich an Orte zu begeben, an denen er noch nie war, wird mit speziellem Licht und unvergesslichen Momenten belohnt. Um bewegende Fotos zu schießen, braucht es Offenheit für andere Kulturen, Gebräuche und Sitten. Bewegende Reisefotografie erfordert Empathie und Geduld. Nur wer beobachtet, kann wirklich sehen. Dem Geduldigen eröffnet sich eine Welt, die schöner ist als jeder Traum. Daher ist der beste Tipp, den wir bezüglich der Reisefotografie geben können: Wage den Schritt aus der eigenen Komfortzone heraus! Es ist ein Schritt, der manchmal Angst machen kann. Es ist aber ein Schritt, der sich fast immer lohnt!
Anhand der nachfolgenden Bilder reisen wir gemeinsam um die Welt und schauen uns verschiedene Situationen an:
Im Reich der Farben
Der Quiraing, gelegen auf der schottischen Isle of Skye inmitten der Highlands, ist ein surreal anmutender Ort, besonders, wenn wie in diesem Beispiel alles perfekt zusammenkommt. Das Bild wurde nach der Goldenen Stunde geschossen, als die Sonne bereits hinter dem Horizont verschwunden war. Die nun beginnende Blaue Stunde zauberte eine unwirklich anmutende Szenerie. Der Himmel ist farblich zweigeteilt und sorgt damit für eine Multidimensionalität.
Durch die Kameraposition in Bodennähe entsteht das Gefühl, man würde direkt in der Szene stehen. Der Weg auf der rechten Seite dient als Führungslinie und sorgt dafür, dass der Blick ins Bild hineingezogen wird. Durch das Bäumchen auf der linken Seite erhält das Bild das gewisse Etwas – in diesem Fall einen schönen Vordergrund.
Licht- und Schattenspiel
Ein Sonnenaufgang bei den Dünen in der Namib-Wüste von Namibia – es ist ein Motiv, das vom Spiel aus Schatten und Licht lebt. Die Chance, so ein Bild zu schießen, bekommen Sie nur einmal am Tag. Es gilt, die tief stehende Morgensonne einzufangen, kurz nachdem sie über den Horizont getreten ist. Viel Zeit gibt es dafür nicht. Mithilfe einer weit geschlossenen Blende lassen sich die sichtbaren Sonnenstrahlen erzeugen, die als Hingucker im Bild fungieren. Die fotografische Herausforderung bei diesem Motiv besteht im großen Kontrastumfang durch das direkte Gegenlicht.
Bereits am Vorabend haben wir die genaue Aufnahmeposition bestimmt und mittels der App PhotoPills den Stand der Sonne eruiert, um so zu wissen, wann die Sonne genau wo stehen wird. Eine solche Vorbereitung gibt in manchen Situationen den entscheidenden Wissensvorsprung.
Tiere im magischen Licht
Was Fotografen immer wieder begleitet, ist die Suche nach dem perfekten Licht. Nichts ist derart wichtig für die Wirkung eines Bildes wie das Licht. Blaues Licht wirkt sehr mystisch, goldenes Licht hingegen sehr freundlich und einladend, wie Sie an diesem Beispiel gut sehen. Ein Bild eines Springbocks ist in der Regel nichts Besonderes. Aufgenommen in der Goldenen Stunde aber, wird es zu einem wunderschönen Werk und ist gleichzeitig das perfekte Beispiel dafür, dass es sich lohnt, immer mal wieder den Blick von der Kamera zu lösen. Denn eigentlich fotografierten wir in dieser Situation einen Elefanten, der vor uns stand. Erst ein Blick nach hinten sorgte dafür, dass wir auf den Springbock aufmerksam wurden.
Zur richtigen Zeit
Die Piedras Rojas in der chilenischen Atacama-Wüste liegen in über 3 000 Metern Höhe – ein echtes Highlight. Wichtig ist bei den Piedras Rojas, dass das Licht stimmt. Bei unserem Besuch mussten wir uns so richtig beeilen, um noch die letzten Sonnenstrahlen zu erwischen und dieses Bild zu schießen.
Die aufziehenden dunklen Wolken setzen einen wunderbaren Kontrast zu den farbigen Felsen und verleihen dieser Szenerie etwas Magisches. Für mehr Tiefe im Bild wurde besonders auf den Vordergrund geachtet, die Steine sind für die Bildwirkung ein tragendes Element.
Der Lohn für die Anstrengung
Der Old Man of Storr ist eines der Wahrzeichen der Isle of Skye. Ein Foto des Old Mans will aber verdient sein. Sie »zahlen« mit einem rund 70 Minuten dauernden Fußmarsch vom Parkplatz hoch zu den Felsen. Je früher Sie aufbrechen, desto besser, denn besonders magisch ist der Blick bei Sonnenaufgang, zumindest, wenn das Wetter stimmt. Wer die ersten Sonnenstrahlen des Tages einfangen möchte, der bricht noch in der Dunkelheit auf. Wichtig ist, genügend Zeit einzuplanen. Denn oben angekommen, gilt es zuerst einmal, den passenden Bildausschnitt zu suchen. Wo finden sich Linien, die den Blick führen? Was eignet sich für den Vordergrund? Und dann heißt es: warten und hoffen. In diesem Fall hatten wir großes Glück, und uns wurde von der Natur ein wunderbarer Sonnenaufgang serviert.
Der andere Blickwinkel
Ein Foto dieser Brücke gehört in das Album eines jeden Lissabon-Besuchers. Das Internet ist voll mit Bildern der Ponte 25 de Abril, die stark an die Golden Gate Bridge in San Francisco erinnert. Die meisten Fotos ähneln sich enorm, sehen fast gleich aus. Warum? Der Großteil der Bilder wird von der gleichen Perspektive aus geschossen. Unser Bild ist der Versuch, wegzukommen von dieser Eintönigkeit und diese sehr wohlbekannte Brücke aus einem ganz anderen Blickwinkel zu zeigen. Dies machen wir über den speziellen Vordergrund, die Perspektive und die Lichtstimmung.
Bereit für den magischen Augenblick
Die Twelve Apostles im Bundestaat Victoria gehören zu den bekanntesten Wahrzeichen Australiens. Zwölf sind es schon lange nicht mehr, das nimmt dem Erlebnis aber nichts: Besonders bei Sonnenuntergang sind sie ein beliebtes Ziel. Bei Sonnenaufgang ist an diesem Ort dagegen nicht ganz so viel los.
Wie so oft in der Nähe von Küsten wechselt das Wetter auch hier sehr schnell. Lange waren wir uns nicht sicher, ob das Bild nur gut oder herausragend werden wird. Die Wolkendecke war lange Zeit sehr dicht. Nichtsdestotrotz machten wir uns bereit für den einen Moment, in dem die die Wolkendecke kurz aufreißen und die Sonne ihre Strahlen auf die Erde fallen lassen und alles in ein goldgelbes Licht tauchen würde.
Es war ein extrem kalter Morgen. Zitternd hofften wir auf das gute Licht, die Kamera in Stand-by, damit wir sofort loslegen könnten. Dann plötzlich war es so weit. Für einen kurzen Moment nur lockerten sich die Wolken ein wenig, ehe sie den Himmel kurz darauf wieder verschleierten und die Sonne verdeckten. Das Spektakel dauerte nur kurz an, maximal zwei bis drei Minuten. Genug Zeit, um dieses Bild zu schießen, auch hier dank guter Vorbereitung.
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Station Shoot
Bei einem Station Shoot steigst du mit deinem Model in den Bus oder die S-Bahn, um dir an jeder Station immer wieder aufs Neue die Frage zu stellen, wo du in der Nähe spannende Bilder schießen könntest. So lernst du nicht nur deine eigene Stadt besser kennen, sondern schulst auch dein Auge für interessante Locations.
Augen offen halten
Als ich vor einiger Zeit morgens mit der S-Bahn wie an jedem anderen Tag zur Agentur fuhr, kam mir eine Idee. Während ich nach draußen schaute – statt wie üblich auf mein Smartphone –, sah ich fast an jeder S-Bahn-Haltestelle, an der wir hielten, coole Locations, an denen man Fotos machen könnte. Was wäre, wenn ich mit einem Model mit der S-Bahn von einer Station bis zu nächsten fahren würde, wir an jeder Station aussteigen und im Umkreis von ca. 100 Metern schauen, wo wir schöne Bilder machen können? Und somit war die Idee für »Station Shoot« geboren, ein eigenes Format auf meinem YouTube-Kanal. Zweimal bin ich bereits mit einem Model losgezogen und habe an vielen Station Halt gemacht, um nach spannenden Locations Ausschau zu halten. Wenn du auf der Suche nach neuen Locations und Ideen bist, kann ich dir ein solches Shooting sehr ans Herz legen.
Gutes Training
Ein Station Shoot ist eine super Übung, wenn es darum geht, spontan auf verschiedene Situationen und Locations zu reagieren. Zudem schulst du dein Auge für passende Hintergründe und Lichtsituationen. Kreativität entsteht oft durch Einschränkungen. Wenn du zum Beispiel im Umkreis von 100 Metern auf den ersten Blick nichts Passendes findest, bist du gezwungen, anders zu denken, deine Komfortzone zu verlassen und vielleicht mal Bilder zu machen, die du sonst nie machen würdest. Bringe aber niemals dich oder das Model in Gefahr. Der Spaß sollte immer im Vordergrund stehen.
Locations und Licht
Da du die Locationsuche auf einen Umkreis von 100 Metern um die Station beschränkt hast, wirst du dich schneller für eine Location entscheiden können. Mir persönlich hilft es, eine Location zu suchen, die farblich zum Outfit des Models passt. Daher rate ich, ein schlichtes Outfit zu wählen, damit du unterwegs einfach viel mehr Spielraum hast, was die Wahl der Location betrifft. Auch ist es sehr wichtig, dass an der Location nicht zu viel Verkehr herrscht, sowohl durch Autos als auch durch Menschen.
Und natürlich sollte an der Location ausreichend Licht vorhanden sein. In der Mittagssonne kannst du es dir leichter machen, indem du dir ein schattiges Plätzchen suchst, an dem gleichmäßiges Licht herrscht. Wenn du mal wirklich keine geeignete Location finden solltest, ärgere dich nicht. Diese Herangehensweise soll nur dabei helfen, deine Kreativität zu fördern. Es ist auch völlig okay, wenn du ehrlich zum Model bist und ihr gemeinsam entscheidet, einfach zur nächsten Location zu fahren.
Brennweiten
Es kann sich lohnen, an jeder Station mit einer anderen Brennweite zu fotografieren. Nimm dir daher am besten mehrere Festbrennweiten mit, beispielsweise 35 mm, 50 mm und 85 mm. Diese Objektive kannst du dann alle drei bis vier Stationen wechseln, um dich immer wieder aufs Neue zu fordern und anders durch den Sucher zu schauen. Auch wenn du an der einen oder anderen Location überlegst, das Objektiv zu wechseln, weil du es dir dann leichter machen könntest, solltest du versuchen, dich darauf einzulassen, das Beste aus der aktuell verwendeten Brennweite herauszuholen. Beschränkung schafft Kreativität. Auch ein Zoomobjektiv eignet sich dafür. Damit bist du sehr flexibel, aber auch oft in Versuchung, alle Bilder mit deiner Lieblingsbrennweite zu schießen.
Checkliste
- Wenn du keine S-Bahn in deiner Stadt hast, kannst du auch den Bus nehmen.
- Bitte das Model, schlichte Kleidung anzuziehen, damit ihr beide es an den Locations leichter habt. Denn ein schlichtes Outfit mit wenig Farben passt zu vielen Locations ganz gut.
- Vergesst nicht, eure Bus- und/oder Bahntickets zu entwerten und gegebenenfalls neue zu kaufen.
- Falls ihr absolut nichts findet, fahrt entweder zur nächsten Station oder erhöht den Radius.
- Falls ihr im Besitz mehrerer Festbrennweiten seid, könnt ihr diese alle zwei bis drei Stationen wechseln.
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Wir stellen vor: Wiltrud Schwantz
Seit wann fotografierst du und wie hat alles angefangen?
Ich fotografiere schon seit meiner Jugendzeit. Am Anfang waren es reine Urlaubs-Erinnerungs-Fotos. Mit der Zeit sind dann Nahaufnahmen von Blumen, vor allem von heimischen Orchideen, dazu gekommen. Seit einigen Jahren hat mich die Makrofotografie gepackt … früher eher Langschläferin, stehe ich jetzt auch schon mal um 5 Uhr morgens auf der Wiese, um Fotos von Schmetterlingen an ihren Schlafplätzen zu machen.
Wie und wo ist dieses von dir zur Photo+Adventure Facebook Challenge eingereichte Bild entstanden? Gibt es eine Geschichte dazu?
Das Bild der Mauereidechse ist an einem schönen sonnigen Tag Anfang April entstanden. Ganz in meiner Nähe gibt es einen Ort, an dem einige dieser schönen Echsen zu finden sind. Dann gehört noch etwas Geduld und Glück dazu und so konnte ich die Eidechse auf den Chip bannen.
Mit welcher Ausrüstung und welchen Einstellungen ist das Bild entstanden?
Ich fotografiere mit der Nikon D7200 sowie der Nikon D750 und diversen Objektiven vom Weitwinkel über Makro bis zum großen Teleobjektiv. Das Bild der Mauereidechse Bild habe ich mit der Nikon D7200 sowie dem Sigma Malro 105 mm aufgenommen (ISO 100 – Blende 4,5 – 1/1000 s).
Was fotografierst du grundsätzlich am liebsten?
Tiere in freier Natur.
Was inspiriert dich in fotografischer Hinsicht?
Man kann so viel Schönes und Interessantes entdecken, wenn man mit offenen Augen durch die Natur geht.
Hast du fotografische Vorbilder?
Nein, ich habe meinen eigenen Stil.
Was ist dein fotografischer Wunschtraum, was möchtest du erreichen oder fotografieren?
Seit einigen Jahren zieht es mich immer mehr in den Hohen Norden. Die Nordlichtfotografie hat mich in ihren Bann gezogen, seit ich 2013 zum ersten Mal die Aurora borealis sehen konnte, bin ich total fasziniert.
Hat sich die Corona-Zeit auf deine Fotografie ausgewirkt? Setzt du andere Schwerpunkte? Probierst du vielleicht etwas anderes?
Seit Corona habe ich viele neue interessante Gebiete in der näheren Umgebung entdeckt, so hat Corona in dieser Richtung auch einen positiven Aspekt.
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Wir stellen vor: Monika Egerer
Seit wann fotografierst du und wie hat alles angefangen?
Ich fotografiere erst seit 2016, bin voller Energie, voller Wissensdrang und voller Begeisterung.
Wie und wo ist dieses von dir zum Fotowettbewerb eingereichte Bild entstanden? Gibt es eine Geschichte dazu?
Im November 2019 war ich in Hongkong. Die anonymen Häuserschluchten sind allgegenwärtig. Es gibt nur kleinsten Raum zum Leben, viele ältere Bewohner sind tagsüber in Parks, auf Bänken draußen, wo sie sich zum Schwätzchen treffen.
Ich bin dort auf einer Bank im Innenhof mit einem sehr alten Bewohner ins Gespräch gekommen, das verbindet mich emotional in meiner Erinnerung sehr mit diesem Bild, das ich in seinem Beisein gemacht habe.
Mit welcher Ausrüstung und welchen Einstellungen ist das Bild entstanden?
Canon Eos r
Laowa 12mm f 2.8
Kamera auf dem Boden liegend, Selbstauslöser
Was fotografierst du grundsätzlich am liebsten?
Portrait, Menschen, Architektur, Natur…
Was inspiriert dich in fotografischer Hinsicht?
Alles läßt sich in diesen Sätzen zusammen fassen:
ICH MACHE MICH AUF
ICH SEHE
ICH BEOBACHTE
ICH HALTE INNE
ICH FOTOGRAFIERE
Was ist dein fotografischer Wunschtraum, was möchtest du erreichen oder fotografieren?
Ich arbeite im Moment auf den E FIAP Titel hin, ein fotografischer Ehrentitel der „Fédération Internationale de l’Art Photographique“.
Hat sich die Corona-Zeit auf deine Fotografie ausgewirkt? Setzt du andere Schwerpunkte? Probierst du vielleicht etwas anderes?
Ich habe mich mit Vögeln im Flug beschäftigt, eine echte Herausforderung.
Hinweise:
Alle Gewinnerbilder des Wettbewerbs 2020 findet ihr hier.
Am aktuellen Fotowettbewerb zum Thema “Monochrom” könnt ihr hier teilnehmen.
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