Gastbeitrag von Simone & Rainer Hoffmann

Auszug aus "Bildgestaltung - Der große Fotokurs"

Bildgestaltung - Der große Fotokurs: Monochrom
© Vierfarben Verlag (für alle Bilder in diesem Blogbeitrag)

Darf es etwas weniger sein? Bilder mit nur einer einzigen Farbe können trotzdem sehr ausdrucksstark sein. Hier erfahrt ihr, was in der monochromen Fotografie zu beachten ist.

Die Tipps stammen aus "Bildgestaltung - der große Fotokurs". Mehr Informationen zum Buch findet ihr unten auf dieser Seite.

 

Monochrom – eine Farbe ist genug!

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Bildgestaltung - Der große Fotokurs: Monochrom

Das Thema des Fotowettbewerbs 2021 steht fest. Es lautet “Monochrom”. Praktischer Weise haben wir zum Start des Contests noch ein paar Tipps zur monochromen Fotografie für euch. Sie stammen aus dem Lehrbuch “Bildgestaltung – Der große Fotokurs” von Simone und Rainer Hoffmann und wurden uns freundlicher Weise vom Vierfarben Verlag zur Verfügung gestellt.

Die Beschränkung auf nur eine einzige Farbe des Spektrums führt zu Bildern, die Schwarzweißfotos nicht ganz unähnlich sind. In beiden Fällen sind es die Hell-Dunkel-Unterschiede, die das Bild erst lebendig machen.

Heutzutage wird das Wort monochrom häufig für Schwarzweißfotos benutzt. An dieser Stelle soll es jedoch in der ursprünglichen Bedeutung “einfarbig” Verwendung finden. Demnach enthalten monochrome Bilder nur eine der bunten Farben in unterschiedlichen Helligkeitsabstufungen. Ein Schwarzweißbild besteht hingegen aus den unbunten Farben Schwarz, Weiß und Grau.

Bildausschnitte

Ihr werdet sehen, dass wirklich einfarbige Motive selten zu finden sind. In den weitaus meisten Fällen werdet ihr euch auf einen engen Bildausschnitt festlegen müssen, damit andere Farben aus der Umgebung des Motivs den monochromen Effekt nicht stören. Daher werden die Objekte im Bild oft angeschnitten sein. Diese beiden Aspekte sind auch das gemeinsame Merkmal aller Fotos in diesem Beitrag.

Bildgestaltung - Der große Fotokurs: Monochrom

Ausnahmen bestätigen die Regel: Frontal auf die Blüte

Beleuchtung

Monochrome Motive erfordern in aller Regel eine Beleuchtung, die zu deutlichen Licht- und Schattenpartien führt. Frontale Beleuchtung ist daher normalerweise nicht besonders gut geeignet. Wie immer gibt es Ausnahmen. Die Helligkeitsunterschiede der Rottöne auf dem Foto des Blütenstempels kommen ausschließlich durch die Färbung der Blüte zustande.

Bildgestaltung - Der große Fotokurs: Monochrom

Monochrome Maschinen: viele Details, klare Strukturen

Technik

Maschinen sind oft einfarbig lackiert. Außerdem bieten sie viele optisch interessante Details mit klaren Strukturen und Formen. Gute Voraussetzungen also für monochrome Bilder.

Bildgestaltung - Der große Fotokurs: Monochrom

Gegensätzliche Formen: Runde Körner, diagonale Linien

Nahrungsmittel

Der Reiz der nebenstehenden Studioaufnahme liegt im Gegensatz zwischen den rundlichen Formen der Maiskörner und den diagonalen Linien des verwelkten und daher ebenfalls gelblichen Blattes. Nahrungsmittel sind sehr oft in einer Farbe gehalten. Denkt etwa an Beeren, verschiedene Obstsorten oder auch an Nudeln. Üblicherweise bewegt ihr euch bei Aufnahmen von Nahrungsmitteln im Nah- oder sogar im Makrobereich.

Bildgestaltung - Der große Fotokurs: Monochrom

Eher langweilig: Blattwerk

Grünpflanzen

Die Blätter von Pflanzen sind, dem Chlorophyll sei Dank, fast immer einfarbig grün. Aber die Natur ist selten ordentlich und strukturiert. Daher fehlt es Bildern von Laub oder Blättern oft an der grafischen Qualität, die gerade dann wichtig ist, wenn nur Helligkeitsunterschiede das Bild ausmachen.

Bildgestaltung - Der große Fotokurs: Monochrom

Nichts für Puristen, aber trotzdem interessant

Grenzfälle

Die meisten monochromen Fotos enthalten wegen der Beleuchtung auch sehr dunkle und sehr helle Stellen. Das können zum Beispiel fast schwarze Schattenbereiche oder Reflexe auf glänzenden Oberflächen sein. Für die Bildwirkung sind genau diese Helligkeitsunterschiede wichtig. Die Kürbisse im Bild haben jedoch weiße Flecken, die nicht durch die Beleuchtung bedingt sind. Puristen könnten einwenden, dass dieses Foto im strengen Sinne nicht wirklich einfarbig ist. Es gibt sicherlich solche Grenzfälle.

Entscheidet für euch selbst, ob wirklich jedes Foto in eine genau passende Schublade gesteckt werden muss oder ob es nicht wichtiger ist, dass ein Motiv vor allem interessant oder einfach nur schön ist.

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Bildgestaltung 

Der große Fotokurs

Vierfarben, 346 Seiten, gebunden,
ISBN 978-3-8421-0638-3, 39,90 Euro

Deinen Bildern fehlt noch das gewisse Etwas? Dieses Buch zeigt dir, wie du zu Ergebnissen kommst, die den Betrachter fesseln. Schärfe deinen Blick für das Motiv und gestalte mit Licht, Farben, Strukturen und vielem mehr eindrucksvolle Fotos. Auf jeder Doppelseite erfährst du übersichtlich und kompakt, worauf es bei der Bildgestaltung ankommt. Zahlreiche Bildbeispiele aus allen Genres eröffnen dir neue Sichtweisen auf deine Fotografie.

Das Buch kannst du unter anderem hier bestellen.

Simone Hoffmann arbeitet als Fotografin. Sie fotografiert insbesondere auf Reisen, aber auch die Tierfotografie liegt ihr am Herzen. Ihre Fotos sind weltweit in Büchern und Kalendern erschienen. Bei Fotoworkshops im norddeutschen Raum gibt sie zusammen mit ihrem Mann Rainer ihr Wissen weiter.

Rainer Hoffmann arbeitet als freier Fotograf mit dem Schwerpunkt Reisefotografie. Seine Fotos sind in Büchern und Kalendern in mehr als 30 Ländern der Erde erschienen. Er ist seit vielen Jahren in der Erwachsenenbildung tätig und leitet zusammen mit seiner Frau Simone Workshops im Bereich Fotografie. Dabei geht es ihm vor allem um das Bild und weniger um die Technik.

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