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Faszination Makrofotografie – Gastbeitrag von Alexander Ahrenhold

Donnerstag, 09 Mai 2019 von Gast
Makrofotografie, © Alexander Ahrenhold

Was mich an der Makrofotografie so fasziniert…

Hauhechel-Bläuling, © Alexander Ahrenhold

Hauhechel-Bläuling

Wie Alice im Wunderland komme ich mir vor, als ich mich flach auf dem Boden lege und durch das Tamron SP 90mm F/2.8 Di VC USD die blühenden Wiesen um mich herum betrachte. Gerade früh morgens, wenn die Temperaturen noch recht niedrig sind, scheint in diesem Wunderland namens Natur die Zeit stillzustehen. Die sonst so agilen Insekten, die sich an die Grashalme und Blüten klammern, verharren aufgrund der noch niedrigen Temperaturen bewegungslos. Je nach Wetterbedingungen sind sie zudem mit unzähligen winzigen Tautropfen bedeckt, die nun wie kleine Diamanten in den ersten Sonnenstrahlen funkeln.

Genau diese zauberhaften Motive will ich auf den Sensor der Kamera bannen, was allerdings einiges an Vorbereitung bedarf. Zunächst einmal musste ich natürlich einen passenden Ort finden, an dem sich die glitzernden Insekten aufspüren lassen. Ich gehe hier bei der Planung immer sehr gezielt vor und versuche, jegliche Zufälle auszuschließen.

Wo finde ich Insekten?

Braunfleckiger Perlmutterfalter, © Alexander Ahrenhold

Braunfleckiger Perlmutterfalter

Wer sich mit Insekten befasst, kennt die speziellen Standortansprüche der einzelnen Arten. In der Regel brauchen sie zum Leben bestimmte Pflanzen. Das heißt, wo diese zu finden sind, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, auch entsprechende Insektenvorkommen zu finden.

Der Aurorafalter liebt zum Beispiel das im Frühjahr blühende Wiesenschaumkraut. Wo Wiesenschaumkraut wächst, ist der kleine Schmetterling meist irgendwo zu entdecken. Interessant dabei ist, dass sich eine große Artenvielfalt meist an den Standorten findet, an denen die Nährstoffversorgung im Boden nicht gerade ideal ist. Zum Beispiel auf Heideflächen oder Trockenmagerrasen.

Diesen Ort suche ich dann zu den Flugzeiten der gewünschten Insekten auf. Tagsüber halte ich zunächst Ausschau, ob sie hier auch tatsächlich aktiv sind. Habe ich welche gefunden, heißt es sich in Geduld zu üben. Über den Tag sind die kleinen Flugakrobaten zu aktiv, um sie zu fotografieren. Das klappt erst gegen Abend, wenn sie sich zur Nacht an einem Ort niederlassen. Wenn ich es schaffe, mir diese Stellen zu merken oder irgendwie zu markieren, stehen die Chancen gut, die gleichen Insekten am nächsten Morgen wieder anzutreffen. Vor und während des Sonnenaufgangs lassen sie sich dann optimal fotografieren.

Gemeine Raubfliege, © Alexander Ahrenhold

Gemeine Raubfliege

Das setzt natürlich voraus, dass das Insekt in der Nacht nicht Oper eines Fressfeindes geworden ist. Mit ist es schon passiert, dass sich eine Raubfliege abends auf einer Blüte niederließ und später von einer darunter lauernden Krabbenspinne gepackt und verspeist wurde. Ich musste mir in diesem Fall ein neues Motiv suchen.

Wenn der Standort klar ist, packe ich noch am Abend meine Fototasche. Außer dem 90mm F2.8 Makro und der Kamera nehme ich einen Faltreflektor zum Abschatten, einen Kabelauslöser sowie Bohnensack und Stativ mit.

Nach einer meist sehr kurzen Nacht geht es dann je nach Entfernung etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang los. Schließlich will ich spätestens mit den ersten Sonnenstrahlen mein erstes Foto schießen.

Braunkolbiger Braun-Dickkopffalter, © Alexander Ahrenhold

Braunkolbiger Braun-Dickkopffalter

Vorteilhaft ist dabei vollkommene Windstille, denn jede noch so kleine Bewegung meines Motivs würde eine Unschärfe mit sich bringen. Und das ist das Letzte, was ich möchte. Mir geht es ja gerade darum, die feinen Details zu zeigen, die ich mit bloßem Auge nicht sehen kann. Das macht für mich die Faszination der Makrofotografie aus.

Bevor ich mich in Position begebe stelle ich den Autofokus aus und deaktiviere den Bildstabilisator. Meine Kamera positioniere ich auf dem Stativ oder dem Bohnensack dann so vor dem Motiv, dass es parallel zum Sensor ausgerichtet ist. Dies ist enorm wichtig, um ein durchgehend scharfes Motiv zu erhalten. Mit dem exakten Ausrichten der Kamera verbringe ich in der Regel die meiste Zeit bei der Makrofotografie.

Wildbiene, © Alexander Ahrenhold

Wildbiene

Passt die Perspektive, fixiere ich den Reflektor so, dass er den Falter abschattet. Auf diese Weise verhindere ich, dass mein Motiv zu stark beleuchtet wird und die Kontraste zu hoch werden. Das Abschatten sorgt dafür, dass all die Details, die ich mir wünsche, im Bild sichtbar werden.

Das Scharfstellen erfordert Konzentration. Ich setze den Fokus so, dass auf jeden Fall das Auge des Tieres knackscharf abgebildet wird. Durch die sorgfältige Ausrichtung im Vorfeld habe ich nun die Möglichkeit, das ganze Tier scharf abzubilden, ohne stark abblenden zu müssen. Durch die geöffnete Blende zeigt sich im Hintergrund ein wunderschöner Bokeh-Effekt. Vor diesem unscharfen, leuchtenden Hintergrund kommt mein Motiv optimal zur Geltung.

Gemeines Blutfleckchen, © Alexander Ahrenhold

Gemeines Blutfleckchen

Dazu versuche ich, auch den Ansitz des Insekts, also den Grashalm oder den Stängel der Blume, sanft aus dem Bild auslaufen zu lassen. Ich erreiche dies über eine „künstliche Vernebelung“, also indem ich etwa einen breiten Grashalm oder ein Blatt zwischen Motiv und Objektiv halte. Über den Live-View kann ich die Intensität und die Wirkung dieser Verneblung bei unterschiedlichen Abständen kontrollieren – und dann bei gewünschter Stärke das Foto aufnehmen.

Dabei achte ich instinktiv darauf, dass es komplett windstill ist, bevor ich die Belichtung mithilfe des Kabelauslösers starte. Der Kabelauslöser sollte übrigens am besten ohne spürbare Verzögerung auslösen, um eben genau den perfekten Moment zu erwischen.

Makrofotografie, © Alexander AhrenholdDas Bild ist im Kasten. Nun heißt es für mich raus aus diesem glitzernden Wunderland, raus aus den taunassen Klamotten und ab ins Bett. Meist bin ich noch vor 7 Uhr schon wieder zu Hause und erschlagen von der Tour. Der Frühstückskaffee und die Bildbearbeitung müssen also noch etwas auf mich warten.

***

Bei der Photo+Adventure im Juni hält Alexander Ahrenhold am Samstag auf der Fotobühne um 15:10 Uhr einen Vortrag: „Kleine Monster – Makrofotografie mit dem Tamron 90mm, 2,8“.

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Tipps zur Hochzeitsfotografie – Gastbeitrag von Firat Bagdu

Donnerstag, 18 April 2019 von Gast
Hochzeitsfotografie ©Firat Bagdu

Bereite dich gut vor

Hochzeitsfotografie © Firat BagduDie Vorbereitung ist das A und O bei der Hochzeitsfotografie. Sie fängt nicht erst damit an, dass du deine Tasche mit allen nötigen Ausrüstungsgegenständen gepackt hast und deine Akkus geladen sind. Mache dich mit dem Brautpaar vertraut, nimm dir Zeit um sie kennen zu lernen und finde heraus, wie sie ticken und welche Wünsche sie haben. Baue eine persönliche Beziehung zu ihnen auf, damit sie deiner (fotografischen) Führung vertrauen.

Im Idealfall schau dir die Location der Hochzeit vorab an, am besten sogar zur gleichen Tageszeit, wie später fotografiert wird. So weißt du, was dich erwartet.

Finde auch heraus, welche besonderen Aktivitäten bei der Feier geplant sind. Gibt es einen festen Ablauf? Einen Hochzeitsmanager oder Trauzeugen, der alles koordiniert? Kümmere dich vorab um die Details, dann weißt du, wann du wo sein musst um die Highlights auf keinen Fall zu verpassen und eine perfekte Foto-Reportage des Events liefern zu können. Nichts ist schlimmer, als wenn der Fotograf sich eine Pause gönnt, wenn bei der Party das Feuerwerk gezündet wird!

Beherrsche dein Equipment

Hochzeitsfotografie ©Firat Bagdu… im Schlaf! Es kann nicht sein, dass du bei der Feier Zeit für eine Kameraeinstellung verbaselst, nach Equipment suchst oder unzählige Testaufnahmen machen musst. Natürlich gibt es die gestellten Fotoaufnahmen, bei denen du ZEIT hast, das Brautpaar zu arrangieren und ein paar Testaufnahmen zu machen. Aber die Hochzeitsfotografie lebt von Spontanität, insbesondere wenn es darum geht, die Trauung, die Party und die Interaktion der Gäste zu fotografieren. Dabei musst du schnell und aufmerksam sein und deine Kamera ohne nachzudenken bedienen können.

Wähle auch deine Objektive bewusst. Welches Objektiv ist besonders lichtstark, welches zaubert ein schönes Bokeh bei offener Blende? Wie zauberst du Lichtreflexe, Blendensterne oder sonstige Elemente in deine Bilder? Verlass dich bitte nicht auf die spätere Bildbearbeitung, sondern liefere bereits gute Aufnahmen direkt aus der Kamera. Wenn nicht, verlierst du später zu viele Stunden bei der Bearbeitung deiner Aufnahmen am Rechner.

Sei frühzeitig da

Hochzeitsfotografie © Firat BagduSieh dich immer um. Bist du vorab an der Location, sieh dich dort besonders aufmerksam um. Von wo kommt das Licht? Welche Besonderheiten gibt es? Ist die Location hell, dunkel oder sehr kontrastreich? Wie ist die Farbgebung, welche Stimmung vermittelt der Ort? Gibt es störende Elemente, die du vermeiden möchtest? Gibt es architektonische oder grafische Besonderheiten, die sich in die Bilder einbeziehen lassen? Überlege dir, welche fotografischen Akzente du mit deinen Bildern setzen möchtest und arbeite diese gezielt heraus.

Nimm dir Zeit für die bewusste Bildgestaltung

Hochzeitsfotografie ©Firat BagduDas Brautpaar sind die Stars des heutigen Tages und muss perfekt in Szene gesetzt werden. Beherrsche wirklich dein Equipment im Schlaf, sodass du nicht über die Bedienung der Kamera nachdenken musst. Deine Gedanken sollten sich um die Bildgestaltung drehen. Hast du entsprechend meines vorherigen Tipps die Location analysiert, ist es nun Zeit für die Umsetzung der Bilder, die du bereits im Kopf haben solltest.

Sei präsent & nahbar, unauffällig, freundlich & bestimmt

Das mag im ersten Moment widersprüchlich klingen, aber als Fotograf musst du an diesem Tag viele Eigenschaften an den Tag legen, denn verschiedene Situationen erfordern ein unterschiedliches Auftreten:

  • Hochzeitsfotografie © Firat BagduBei der Zeremonie an sich darfst du nicht stören und solltest möglichst unauffällig sein.
  • Beim Shooting des Brautpaars musst du dieses gut führen können – Kommunikation ist also der Schlüssel zum Erfolg.
  • Beim obligatorischen Gruppenbild mutiert der Fotograf kurzfristig sogar zum Entertainer, denn du solltest offen auf die Leute zugehen können und gute Laune ausstrahlen – wie sonst versammelst du alle Leute gleichzeitig, arrangierst sie und bringst sie zum Lächeln, damit möglichst schnell eine Reihe von Gruppenfotos erstellt werden können? (P.S. Die Bild-Serie ist jetzt besonders wichtig, damit eine Aufnahme dabei ist, bei der alle die Augen geöffnet haben.)
  • Bei der Feier selbst ziehe dich eher wieder in den Hintergrund zurück. Bediene dich auch mal langer Brennweiten, um Porträts der Gäste aus dem Hintergrund zu machen, ohne dass sie dich bemerken.

Zudem sollte deine Konzentration nicht nachlassen, damit du die überraschenden und vielfach emotionalen Augenblicke nicht verpasst.

Variiere deine Aufnahmen

Selbst wenn du ein Lieblingsobjektiv hast, Party-Fotos gerne auf den zweiten Vorhang blitzt um mehr Dynamik zu erhalten oder Meister der Gegenlichtaufnahmen bist – sehen am Ende alle deine Fotos gleich aus, ist das langweilig. Mit gleich meine ich nicht, dass der Bild-Look nicht konsistent sein darf, das sollte dir an dieser Stelle klar sein. Aber denke zum Beispiel nur an die Gestaltung eines Fotobuchs zur Hochzeit… Um ein Buch interessant zu gestalten brauchst du von allem etwas: Vorbereitung, Trauung, Close-Ups, Porträts, Party, Aktionen, Emotionen und stilvolle Aufnahmen. Du brauchst Hintergründe und Bilder die für sich stehen.

Hochzeitsfotografie ©Firat Bagdu
Hochzeitsfotografie ©Firat Bagdu
Hochzeitsfotografie ©Firat Bagdu
Hochzeitsfotografie ©Firat Bagdu
Hochzeitsfotografie © Firat Bagdu
Hochzeitsfotografie © Firat Bagdu
Hochzeitsfotografie © Firat Bagdu
Hochzeitsfotografie © Firat Bagdu

Übe fleißig

Hochzeitsfotografie ©Firat BagduEs ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, aber ein Hochzeitsfotograf darf auch nicht Bilder abliefern, die eines Praktikanten nicht würdig sind. Daher fotografiere möglichst viel um dein Equipment zu kennen und einen eigenen Stil zu entwickeln. Schau dir an, was andere Fotografen machen, nutze die Bilderflut des Internets (Pinterest ist eine hervorragende Quelle für Inspiration) um dir Ideen zu holen. Aber auch – und noch viel wichtiger – um herauszufinden, welche Bilder dich ansprechen und warum. Auch der Weg ins Museum um sich die alten Meister anzusehen, lohnt sich. Was haben sie über Licht- und Linienführung gewusst und wie haben sie sich diese zu Nutze gemacht? Was kannst du daraus lernen?

Stelle dir immer wieder diese Fragen und analysiere Bilder, Situationen, Ideen und probiere sie aus. Nicht erst bei der Hochzeit, sondern bereits vorher. So lernst du, was funktioniert und vor allem findest du immer wieder neue Ideen und Inspirationen.

Ich wünsche dir viel Spaß und viel Erfolg dabei!

***

Mehr Tipps zur Hochzeitsfotografie und vor allem viel praktische Übung bekommst du im Workshop mit Firat Bagdu während der Photo+Adventure am Pfingstsonntag (9.6.2019).

Fotos © Firat Bagdu

 

 

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Tipps zum Fotografieren der Special Acts

Donnerstag, 04 April 2019 von Gast

Das Fotografieren von Auftritten oder Aktionen bei größeren Veranstaltungen kann manchmal eine ganz schöne Herausforderung sein, weil man als Fotograf keinen bis wenig Einfluss auf die Umstände nehmen kann. Bei der Photo+Adventure ist das insofern der Fall, als dass es vorgegebene Show-Zeiten gibt, der jeweilige Ort mehr oder weniger festgelegt ist und die Aktionen zumeist unter freiem Himmel stattfinden. Der kann wiederum bewölkt sein, es kann regnen, die Sonne kann scheinen oder der Wind heftig pusten. Daher ist es wichtig, vorbereitet zu sein. Hier einige Tipps zum Fotografieren…

Kenne deine Kamera und sei vorbereitet

Dieser Tipp mag den meisten sonnenklar erscheinen, aber tatsächlich erlebe ich bei meinen Workshops immer wieder Situationen, in denen meine Teilnehmer eben nicht mit den gängigen Funktionen ihrer Kamera vertraut sind oder sich plötzlich aus Versehen eine „falsche“ Kameraeinstellung eingeschlichen hat, die sie nicht auf Anhieb finden und korrigieren können. Schade also, wenn du erst hinterher feststellst, dass Matrix-Messung und eine Unterbelichtung statt der gewünschten Spot-Messung eingestellt und dadurch das eigentliche Hauptmotiv wegen eines hellen Hintergrunds viel zu dunkel und nicht wie gewünscht ausgeleuchtet ist. Natürlich kannst du auch in der Matrixmessung fotografieren. Dann sollte dir aber vorher klar sein, dass du auf die Belichtung mit einer Pluskorrektur (Belichtungskorrekturtaste, die mit dem Plus/Minus-Zeichen) einwirken musst.
Solche Dinge solltest du VOR dem Start des Shootings kontrolliert haben und deine Kamera so bedienen können, dass du nicht über die gewünschten Einstellungen nachdenken musst.

Sei vorbereitet bedeutet auch, dass du deine Ausrüstung griffbereit haben solltest. Fang nicht während der Show an, deinen Rucksack zu durchsuchen, weil doch irgendwo der Filter sein muss, den du jetzt gerne verwenden möchtest oder du den Ersatz-Akku nicht findest.

Sei rechtzeitig am Ort des Geschehens

Gerade bei Auftritten, die nur einige wenige Minuten dauern, ist es keine gute Idee auf letzten Drücker zu kommen. Das hat gleich mehrere Gründe, denn wer frühzeitig da ist

  • kann sich einen der besten Foto-Plätze sichern,
  • Testaufnahmen machen und seine Kameraeinstellungen optimieren,
  • einen Eindruck von den Akteuren bekommen und ihre Vorbereitungen fotografisch festhalten und
  • vor allem in Ruhe die Situation analysieren (siehe nächster Punkt).

Analysiere die Gegebenheiten

Nimm dir die Zeit und mache dich mit der Situation vertraut. Überlege, welche Konsequenzen sich für deine Bilder aus den Gegebenheiten ergeben. Stelle dir Fragen wie:

  • Von wo kommt das Licht und welche Beschaffenheit hat es?
    • Ein bedeckter Himmel sorgt für weiche Schatten und sanftere Kontraste. Er eignet sich perfekt für Porträts, längere Belichtungszeiten (Bewegungsunschärfe!) oder z.B. das Abbilden von poppigen Farben.
    • Knallige Sonne sorgt für harte Schatten und Kontraste können schwer zu bewältigen sein. Greif auf die alte Regel zurück und fotografiere mit der Sonne im Rücken. Oder probiere Gegenlichtaufnahmen aus, bei denen du die Akteure als Schattenriss darstellst. HDR-Aufnahmen bei sich bewegenden Motiven sind keine gute Idee, denn bereits zwischen zwei Aufnahmen hat sich dein Motiv weiterbewegt.
    • Sollte es regnen, sei nicht wasserscheu. Jetzt ist deine Chance, denn die meisten anderen Fotografen möchten nicht nass werden. Fokussiere dich darauf, Emotionen der Akteure einzufangen und suche nach Spuren des Regens auf ihren Gesichtern. Deiner Kamera macht ein bisschen Nieselregen nichts aus. Sollte es mehr regnen, schützt ein Schirm auch deine Ausrüstung.
      Bei solchen Bedingungen habe ich immer ein oder zwei Mikrofaser-Geschirrtücher dabei. Die haben eine gute Saugkraft und mit denen kann man immer mal zwischendurch ein wenig die Wassertropfen abwischen. Oder wenn die Kamera kurz nicht benutzt wird, lege ich das Tuch dann über die Kamera und Objektiv.
  • Von wo kommt der Wind und welche Auswirkungen hat er auf die Haare und Kostüme der Akteure oder den Staub auf dem Platz? Lässt sich dieser in die Aufnahme einbeziehen und für zusätzliche Dramatik nutzen?
  • Wie sieht der Hintergrund aus und möchtest du ihn über die geeignete Blende scharf abbilden (geschlossene Blende, hohe Blendenzahl) oder soll er lieber unscharf abgesoftet werden (offene Blende, kleine Blendenzahl)? Welchen Einfluss hat der Hintergrund auf die gewünschte Belichtung des Fotos?
  • Aus welcher Perspektive kannst du welche Aufnahmen machen? Sieh dich um und wähle deinen Standort. Lege auch die Kamera mal auf den Boden und löse aus. Wenn du ein Klappdisplay hast, ist das ja kein Problem. So kannst du auch „ungewöhnliche“ Perspektiven ausnutzen. Die können gerade dadurch sehr interessant wirken.
  • Worauf musst du achten, was kann zu Problemen führen? Gibt es störende Elemente im Bild, zu starke Kontraste, hast du die richtige Brennweite für dein Vorhaben? Probleme und Herausforderungen sind deine Chance, um sie ins Gegenteil zu verkehren oder einen Weg zu finden, sie zu vermeiden.
  • Was kannst du dir zu Nutze machen? Gibt es Möglichkeiten einer erhöhten Position, einer anderen Perspektive, das Foto der Situation, in der ALLE Zuschauer gleichzeitig ihre Gesichter hinter der Kamera verstecken,…

Mit Hilfe dieser Fragen kannst du entscheiden, wo du dich am besten positionierst – natürlich in Abhängigkeit der gewünschten Aufnahmen.

Nimm dir Zeit für deine Fotos

Ich beobachte immer wieder, dass viele Fotografen einfach nur „drauf los“ knipsen. Natürlich muss man manchmal spontan sein und schnell reagieren können, aber dein Ziel sollte es nicht sein, am Ende in 5 Minuten 100 Fotos gemacht zu haben, die alle durchschnittlich sind. Nimm dir die Zeit zu überlegen, wie du die Situation abbilden möchtest, und mach eher weniger, dafür aber richtig gute Fotos. Schau dir auch ein Bild auf dem Display an und beurteile gleich vor Ort ob die Idee gut umgesetzt wurde. Zuhause ist es zu spät, vor Ort kannst du sofort korrigierend eingreifen.

ABER mach auch lieber ein Bild zu viel als eines zu wenig. Wer Events und Gruppen fotografiert, der weiß, dass „immer einer doof guckt“ oder die Augen geschlossen hat. Wenn du also deine Aufnahmeposition und alle Einstellungen gefunden hast, drück mehrmals auf den Auslöser. Die Serienbild-Funktion hilft bei schnellen Bewegungsfolgen wie bei den Cheerleadern sicherlich. 😉

Variiere deine Aufnahmen

Nichts ist langweiliger als immer das gleiche Bild, der gleiche Bildausschnitt und die gleiche Belichtung. Also variiere deine Aufnahmen und nutze die Bandbreite der Möglichkeiten sowohl deines Equipments vom Weitwinkel bis zum Tele als auch der Gestaltung durch Perspektive, Einstellungen etc.. Ein paar Anregungen dafür sind:

  • Übersichten, die die gesamte Szenerie zeigen
  • Close-Ups oder Bildausschnitte von Accessoires
  • Das Einfangen der Stimmung oder Anstrengung der Akteure, die sich in ihren Gesichtern widerspiegelt
  • Das Spielen mit Schärfebereichen – nicht immer muss der Akteur im Fokus sein
  • Das Einbeziehen des Publikums um Emotionen oder die Atmosphäre wieder zu geben
  • Das Verändern von Perspektiven und Finden von ungewöhnliche Perspektiven von oben, unten, hinten, …
  • Das bewusste Verändern von Aufnahmeparametern, wie zum Beispiel die Wahl längerer Belichtungszeiten für dynamische Wisch-Effekte (z.B. zu erzielen über niedrige Iso-Werte, geschlossene Blende und bei Sonnenschein auf alle Fälle über den Einsatz von ND-Filtern) oder kurze Belichtungszeiten um Bewegungen einzufrieren

Nutze die Wiederholung

Schau dir vielleicht sogar die erste Show nur an und überlege, was genau dich fasziniert und wie du es fotografieren möchtest. Sei dann bei der zweiten Show wieder dort und mache erst dann die Aufnahmen, die in deinem Kopf entstanden sind. Oder fotografiere beim zweiten Mal gezielt das, was dir beim ersten Mal nicht so gut gelungen ist – aber achte darauf, dass zu späterer Stunde durch das Wetter auch andere Bedingungen gegeben sein können, an die du dich flexibel anpassen musst.

Trau dich

Die meisten Akteure bieten dir im Anschluss an ihre Show noch einmal die Möglichkeit, für dich zu posen. Das ist eine prima Chance um zu individuellen Bildern zu kommen, so lange du dich traust, deine Wünsche zu äußern. Dabei ist nichts „richtig“ oder „falsch“, denn selbst wenn du nicht auf Anhieb das perfekte Bild machst, hast du so die beste Möglichkeit zu lernen und dich zu verbessern.

Denke daran: die Akteure sind keine Profi-Modelle, also gib klare und deutliche Anweisungen in Form einer Bitte, denn das ist höflicher 😉. Begegne deinem Gegenüber also mit Respekt (ich habe da wirklich schon alles erlebet, was kein Mensch braucht)! Wenn dir eine bestimmte Kulisse als Hintergrund vorschwebt, frage einfach, ob sie mit dir nach dem offiziellen Shooting dort hingehen würden. Das gilt natürlich eher für die Cheerleader oder die StarWars-Akteure als für Leony in ihrem Champagnerglas, das sich nicht so einfach an einen anderen Ort platzieren lässt.

Biete immer auch an, deinen Modellen die Bilder auch zur Verfügung zu stellen – sie freuen sich genauso über gelungene Aufnahmen wie du.

 

Ich hoffe, meine Tipps zum Fotografieren der Special Acts bei der Photo+Adventure verhelfen dir zu gelungenen Aufnahmen. Vielleicht sehen wir uns ja in Duisburg!

 

***

Wer mehr Tipps von Uwe für gelungene Fotos möchte, dem empfehlen wir die Teilnahme an seinen beiden Workshops während der Photo+Adventure, die mit freundlicher Unterstützung von Manfrotto und Olympus durchgeführt werden.

***

Fotos: Uwe Statz

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Street-Fotografie

Freitag, 29 März 2019 von Gast
Street-Fotografie (c) Robin Preston

Street-Fotografie (c) Robin PrestonDie Street-Fotografie – oder Urban Photography – ist mit Sicherheit eines der fotografischen Genres, das zahlreiche Herausforderungen bietet. Man hat die Möglichkeit, seinen persönlichen Blickwinkel in alltäglicher Umgebung und somit eine einzigartige Situation festzuhalten. Es entstehen Perspektiven, die oft allen Regeln von Komposition und Technik trotzen. Street-Fotografie ist immer nahe am Street-Fotografie (c) Robin PrestonMenschen und daher auch für mich so spannend.

Personen in der Öffentlichkeit abzulichten erfordert Mut, schnelle Reflexe und natürlich eine gute Kameraausrüstung.
Um ein gutes Ergebnis zu erzielen, muss der Fotograf ein Teil der Szene werden, er darf nicht nur der passive Beobachter sein.

Es geht darum, in einem einzigen Bild eine ganze Geschichte zu erzählen und dabei die Bewegungen der Menschen und den richtigen Moment zu erspüren. Street-Fotografie erfordert die Fähigkeit, diesen besonderen Moment voraus zu ahnen. Inspiration finde ich an jeder Straßenecke. Es gibt so viele interessante Menschen, Details und Geschichten, die erzählt werden möchten, dass ich mich tagelang ganz in dieser Art der Fotografie verlieren kann. Vielleicht mag ich sie auch deshalb so sehr, weil sie das komplette Gegenteil von der ständig durchgetakteten, minutiös geplanten Werbefotografie ist, die mich seit vielen Jahren begleitet. Hier kann ich mich treiben lassen und auch eine mir so vertraute Stadt wie London immer wieder mit neuen Augen sehen.

Ich persönlich arbeite voll manuell, aber das verlangt viel Erfahrung. Street-Fotografie ist für mich wie eine Jagd nach Augenblicken. Street-Fotografie (c) Robin PrestonIch jage Bilder anstelle von Tieren, aber der Ablauf scheint mir sehr ähnlich:  wenn du zu lange zögerst, ist der Augenblick vergangen und das Bild einfach weg. Deshalb spreche ich Menschen oft gar nicht im Vorhinein an, sondern erst nachdem ich das Bild gemacht habe. So bewahre ich mir den Spirit echter Street-Fotografie, denn mit Vorankündigung ist vieles gestellt, wirkt gekünstelt und streng genommen handelt es sich dann auch um Street-Portraits und nicht mehr um echte Street-Fotografie.

Street-Fotografie (c) Robin PrestonMeine drei Top Tipps:
1. Reise nach London, wo es nach wie vor kein Problem ist, Menschen abzubilden.
2. Wenn du dich nicht traust manuell zu arbeiten, schalte Zeit- oder Blenden-Automatik ein.
3. Besonders gut geeignet sind Objektive mit einer Brennweite von 33 mm – 50 mm. Hast du die Zeit-Automatik eingeschaltet, so empfehle ich Blende 5.6.

So weit ein paar Gedanken meinerseits zur Street-Fotografie. Möchtet ihr mehr erfahren? Auf der Photo+Adventure halte ich am Pfingstsonntag um 12:30 Uhr einen Vortrag auf der Fotobühne, der mit einem Messeticket kostenfrei zugänglich ist: „Von London bis Vegas“. Ihr seid herzlich eingeladen, vorbeizuschauen. Gerne zeige ich euch dort noch weitere Bilder und gebe ein paar zusätzlich Tipps. Street-Fotografie (c) Robin Preston

 

Fotos: Robin Preston

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Interview mit Bernd Römmelt über Polarlichter, die Arktis und den Schutz der Natur

Montag, 18 Februar 2019 von Gast
© Bernd Römmelt, Im Bann des Nordens

In deiner Reise-Reportage „Im Bann des Nordens“ zeigst du wunderschöne Aufnahmen von Polarlichtern. Kannst du dich an deine erste Begegnung mit diesem Naturphänomen erinnern?
Das war 1998 in Nordalaska. Ich war im September in der abgelegenen Brooks Range unterwegs als sich plötzlich der schwache grüne Boden eines Nordlichts am Himmel zeigte. Innerhalb von knapp 20 Minuten explodierte der Himmel förmlich. Ich fotografierte die ganze Nacht – alles noch auf Diafilm. Zu Hause war die Enttäuschung groß, kein einziges Bild ist etwas geworden. Die Polarlichtfotografie war damals noch etwas richtig Anspruchsvolles.

© Bernd Römmelt, Im Bann des NordensUnd heute?
Heute ist es relativ einfach. Man kann die ISO Zahlen der Kameras ja fast beliebig nach oben schrauben, man sieht am Bildschirm sofort, ob das Polarlicht etwas geworden ist.

Kannst du uns ein paar Tipps geben, wie man Polarlichter am besten in Fotografien festhält?
Um gute Polarlichtbilder hinzubekommen ist aber dennoch einiges zu beachten. Nicht zu lange belichten, so kurz wie möglich, so lange wie nötig. Das wiederum kann man erst einschätzen, wenn man schon ein paar der Polarlichter fotografiert hat.

Magst du uns kurz und wenn möglich nicht zu wissenschaftlich erklären wie Polarlichter entstehen?
Polarlichter entstehen, wenn elektrisch geladene Teilchen, die von der Sonne kommen, auf die Atome der äußeren Erdatmosphäre treffen. Dort werden sie durch das Magnetfeld der Erde zu den Polen geleitet, sie spalten sich und beginnen zu leuchten – so oder so ähnlich funktionieren Polarlichter.

© Bernd Römmelt, Im Bann des NordensGibt es einen Unterschied zwischen Polarlichtern und dem Nordlicht?
Nein, Nordlichter sind Polarlichter im Norden. Im Süden gibt es auch Polarlichter, man spricht dann von Südlichtern.

Polarlichter zu sehen ist der Traum vieler Menschen: Hast du einen Tipp wann und wo man dieses Naturschauspiel am besten beobachten kann?
Zu sehen sind Polarlichter natürlich immer nur dann, wenn es dunkel wird im Norden. Also zwischen September und April. Am besten reist man hinauf zum Polarkreis, dort sind die Chancen am größten.

Wenn ich nun vorhabe in diese Gegend zu reisen – gibt es so was wie eine „Polarlicht-Garantie“?
Nein, natürlich nicht. Es muss klar sein und es muss eine gewisse Sonnenaktivität vorhanden sein. Polarlichter beginnen oft mit einem unscheinbaren leicht grünlich schimmernden Bogen am Himmel. Oft ist dieser erst gar nicht als Polarlicht erkennbar, trotzdem dranbleiben, denn meist entwickeln sich daraus tolle Spiralen.

© Bernd Römmelt, Im Bann des NordensSeit mehr als 20 Jahren bereist du die Regionen der Nordhalbkugel. Woher kommt deine Faszination für die Arktis?
Ich mag’s einfach kalt. Ich mag die Weite, die Stille, die Ruhe, die Wildheit dieses grandiosen Lebensraums. Ich mag das ganz besondere Licht, die Tiere, die speziellen Menschen des Nordens. Der Norden ist für mich in erster Linie ein Gefühl… das man nicht beschreiben kann…es ist einfach da. Ich habe mich vor 30 Jahren mit dem Nordvirus infiziert und bin bis heute nicht geheilt worden.

© Bernd Römmelt, Im Bann des NordensDass es um die Arktis nicht gut bestellt ist, wissen wir aus den Medien: Das Eis in der Arktis schmilzt, im September hat das erste Containerschiff den Arktischen Ozean überquert und Eisbären finden immer weniger Nahrung. Was konntest du bei deinen zahlreichen Reisen beobachten?
Der Zustand ist dramatisch. Alles wird wärmer und das im Rekordtempo. Das Packeis schmilzt immer früher und bildet sich später, die Gletscher schmelzen, der Permafrostboden taut auf. Die Bewohner der Arktis, Tiere wie Menschen, müssen sich auf vollkommen neue Begebenheiten einstellen. Den Menschen gelingt das weitaus besser als den Tieren. Der Eisbär kann nur auf dem Packeis überleben, nur dort findet er Beute. Gibt es kein Eis mehr, dann gibt es keine Beute sprich keine Nahrung. Der Eisbär wird aussterben, wenn es so weiter geht mit dem menschengemachten Klimawandel.

© Bernd Römmelt, Im Bann des NordensAus deiner Sicht: Wie steht es um die Zukunft der Region über dem nördlichen Polarkreis – gibt es für die Arktis noch Hoffnung?
Oh mei. Dazu ist ja eigentlich schon alles gesagt worden. Die Arktis wird nur überleben, wenn wir es endlich schaffen unseren CO2 Ausstoß zu reduzieren. Wie schwierig das ist, sieht man ja. Auch wenn wir jetzt alles tun, um so wenig wie möglich CO2 auszustoßen, kann das was in der Arktis jetzt schon passiert ist, nicht mehr rückgängig gemacht werden. Die Arktis ist ein schwer angeschlagener Patient, ob sich „der“ nochmals erholt ist fraglich.

© Bernd Römmelt, Im Bann des NordensWas sollten wir unbedingt tun, um die Natur zu schützen?
Wir brauchen eine neue Bescheidenheit… von allem weniger. Es geht nur durch Verzicht. Das traut sich aber keiner zu sagen. Wir leben seit Jahrzehnten über unsere Verhältnisse. Um jetzt wieder ins Gleichgewicht zu kommen müssen wir verzichten. Das heißt weniger Auto fahren, weniger schnell Auto fahren (TEMPOLIMIT), weniger Fleisch essen, weniger Reisen (ja leider auch das)!

© Bernd Römmelt, Im Bann des NordensUnd zum Schluss: Was erwartet die Besucher bei deinen Reise-Reportagen?
Ich werde einmal um den nördlichen Polarkreis reisen und die Vielfalt dieser Region zeigen. Ich werde einzelne Regionen aber auch spezielle Ereignisse vorstellen wie z.B. das Yukon Quest, das härteste Hundeschlittenrennen der Welt oder den winterlichen Rentierscheid der Samis. Es wird wild – das kann ich versprechen.

Reise-Reportage „Im Bann des Nordens“ mit Bernd Römmelt live erleben:

© Bernd Römmelt, Im Bann des NordensKöln, Sonntag 10. März, Volksbühne am Rudolfplatz, 18 Uhr
Bochum, Dienstag 12. März, Bahnhof Langendreer, 19 Uhr
Münster, Mittwoch 13. März, Marienschule, 19 Uhr
Aachen, Donnerstag 14. März, Cineplex Aachen, 19 Uhr
Krefeld, Freitag 15. März, Kulturfabrik, 19 Uhr
Mönchengladbach, Samstag 16. März, Haus Erholung, 19 Uhr
Düsseldorf, Sonntag, 17. März, Savoy Theater, 18 Uhr

Fotos: © Bernd Römmelt

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Ein Reisetagebuch schreiben – das besondere Andenken

Montag, 11 Februar 2019 von Gast
Reisetagebuch schreiben

Reisetagebuch erstellenWer eine besondere Reise macht, sollte darüber nachdenken, ein Reisetagebuch zu schreiben. Damit entsteht nämlich eine einmalige Erinnerung an die schönste Zeit im Jahr. Beim Reisetagebuch Schreiben fließen viele persönliche Eindrücke und Erlebnisse mit ein, die nicht unbedingt auf einem Foto allein zu erkennen sind.

Warum viele Touristen ein Reisetagebuch schreiben

Ein Reisetagebuch zu schreiben macht nicht nur Spaß, sondern es ist für die Daheimgebliebenen eine gute Möglichkeit, an der Reise im Nachhinein teilnehmen zu können. Das Tagebuch sollte nicht nur mit Texten, Eintrittskarten, originellen Fundstücken oder Reiserouten versehen werden, sondern auch einige Fotos sollten nicht fehlen. Wenn die Fotos direkt im Urlaub noch eingeklebt werden sollen, um das Reisetagebuch zu füllen, bietet sich die Verwendung einer Sofortbildkamera an. Sofortbildkameras erfreuen sich in den letzten Jahren wieder besonderer Beliebtheit und sind lang nicht mehr so groß und sperrig, wie das bei früheren Polaroid-Kameras der Fall war.

Reisetagebuch erstellenJeder Reisende hat eine ganz andere Art, einen Urlaubsort näher kennenzulernen. Während die einen am liebsten von morgens bis abends am Strand liegen, möchten andere alle Sehenswürdigkeiten und Touristenattraktionen besichtigen. Hierbei gibt es viele Gelegenheiten für außergewöhnliche Fotos. Besonders beliebt sind Highlights wie Stadtführungen, Gasballonfahrten oder Ausflüge per Schiff. Wer viel sehen und erleben möchte, der sollte sich vorab einen Plan schmieden.

Natürlich sollte bei dem Überangebot an Aktivitäten  ausreichend Zeit zum Relaxen nicht vergessen werden. Wenn das Reisetagebuch täglich geschrieben wird, solltest du dir bewusst Zeit dafür nehmen. Ein Reisetagebuch bedeutet, dass das Erlebte jeden Tag gut reflektiert wird. Das hat den schönen Nebeneffekt, dass man das Erlebte Revue passiert lässt und die Erinnerung dadurch verfestigt wird.

Alle positiven und negativen Erlebnisse sollten zu Papier gebracht werden. Das ist besonders dann sehr wichtig, wenn das Urlaubsziel in Zukunft erneut aufgesucht werden soll. Und wenn dich der Arbeitsalltag nach dem Urlaub schnell wieder eingeholt hat, kannst du durch das Reisetagebuch immer wieder von der Reise zehren und dir eine bewusste Auszeit nehmen.

Die schönsten Erinnerungen

Kaum eine Zeit ist schöner als die Urlaubszeit. Ohne ein Reisetagebuch verblassen die Erinnerungen viel zu schnell. Mit Sicherheit kann man durch das Buch die meisten Eindrücke auch für die Nachkommen noch lange am Leben halten. Ein Reisetagebuch ist eine gute Möglichkeit, um in eine neue Kultur einzutauchen und das Erlebte fest zu halten. Im Urlaub erlebt man schließlich meist jeden Tag etwas anderes und tatsächlich geraten Teile der Flut von Eindrücken und Erlebnissen später doch schnell wieder in Vergessenheit.

Reisetagebuch erstellenMit einer Kamera können diese Eindrücke schnell bildlich festgehalten werden, Sofortbilder können direkt noch am gleichen Tag in das Reisetagebuch eingeklebt werden. Durch eine kleine Geschichte rund um das Bild gehen auch die kleinen Erinnerungen des Urlaubs nicht verloren. All die skurrilen und witzigen Details können gleich zu Papier gebracht werden. Das bringt im Urlaub einen zusätzlichen Spaßfaktor. Aber wie sollte ein Reisetagebuch am besten geschrieben werden?

Ein Tagebuch sollte täglich geschrieben werden

Wer ein Reisetagebuch schreiben möchte, der sollte dies tatsächlich regelmäßig tun. Wer eine Woche lang nichts geschrieben hat, verliert schnell die Motivation aufgrund der Vielzahl an Erlebnissen. Aus diesem Grund sollte man sich täglich einen kleinen Freiraum dafür schaffen. Nach dem Abendessen oder während einer kleinen Sonnenpause am Nachmittag lassen sich schnell die ersten Eindrücke des Tages aufschreiben. Das Tagebuch ist wie eine Art professioneller Reisebericht, in dem die unterschiedlichsten Eindrücke bildlich und schriftlich verfasst werden können.

Reisetagebuch erstellenDamit wichtige Details im Bericht nicht fehlen, können tagsüber einige Stichpunkte im Handy vermerkt werden. Hierbei kann es sich um Fakten wie eine Reiseroute, besuchte Cafés und Restaurants, probierte Früchte auf dem Markt, genutzte Verkehrsmittel oder die Höhe der Eintrittsgelder handeln. Im Nachhinein sind natürlich auch Fakten über die Temperatur, Bekanntschaften, Sehenswürdigkeiten oder der Name des Hotels wichtig. Vergesst auch nicht, die lustigen und skurrilen Erlebnisse des Tages zu notieren, diese geben dem Bericht  die richtige Würze und sorgen später für ein Schmunzeln.

Bei einem Reisetagebuch sollte man sich jedoch immer kurz fassen, da die unterschiedlichsten Eindrücke ihren Platz erhalten sollen. Was hat besonders gut und was gar nicht gefallen? Welches Essen ist als besonders lecker in Erinnerung geblieben? Haben bestimmte Menschen einen Eindruck hinterlassen? Diese Eindrücke halten durch ein Reisetagebuch den Urlaub lebendig.

Ich wünsche euch jedenfalls viel Spaß beim Füllen eures ganz persönlichen Reisetagebuchs auf euren nächsten Reisen. Wenn das tägliche Schreiben des Reiseberichts euch zu viel Arbeit erscheint, dann schlagt doch eurem Partner oder den übrigen Mitreisenden vor, ein gemeinsames Tagebuch zu erstellen. Wenn du selbst nur jeden zweiten Tag oder noch seltener die Aufgabe hast, den Tag zu dokumentieren, ist die Aufgabe vielleicht nicht ganz so groß. 😉

 

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Faszination Naturfotografie im Winter

Mittwoch, 17 Oktober 2018 von Gast
Naturfotografie im Winter (c) Anouchka Olszewski & Peter Giefer

Naturfotografie im Winter ist ein besonderes Genre der Fotografie. Der Winter verwandelt die Natur. Im Wald sind die Farben jetzt dunkler und dramatischer und die Bäume entlaubt, so dass man sogar im Stadtwald Hirsche und Rehe sehen kann. Spätestens die Fliegenplize sorgen dafür, dass man sich in ein Märchen versetzt sieht.

Naturfotografie im Winter (c) Anouchka Olszewski & Peter Giefer

Naturfotografie im Winter (c) Anouchka Olszewski & Peter Giefer

An anderen Tagen gibt es von glitzerndem Raureif überzogene Wiesen und sogar die Gänseblümchen wirken unwirklich entfärbt unter der dünnen Eisschicht. Und sobald es schneit, verändert sich die Landschaft zum Unwirklichen

Im Winter heißt es aber auch, genauer hinzusehen, um die manchmal etwas spröde Schönheit der Natur zu finden. Das Wetter – Regen, Nebel, Kälte oder Schnee, sind fantastische Pinsel, die die vertraute Natur verändern. Wenn ihr diese Phänomene bewusst fotografieren wollt, informiert euch deshalb am besten bereits am Vortag über das Wetter.

 

Location-Planung

Naturfotografie im Winter (c) Anouchka Olszewski & Peter Giefer

Naturfotografie im Winter (c) Anouchka Olszewski & Peter Giefer

Wir warten auf die richtige Wettervorhersage und lesen daraus, in welche Richtung die Naturfotos am nächsten Tag gehen. Nach einer sternenklaren Nacht erwartet uns oft ein leuchtend roter Sonnenaufgang an der Location. Wenn ihr an einem Ort fotografiert, an dem ihr zum ersten Mal seid und den besten Stand zum Fotografieren in Erfahrung bringen möchtet, könnt ihr das Internet befragen oder – besser, euch mit Einheimischen unterhalten. Ihr werdet überrascht sein, wie viele Menschen aus Leidenschaft fotografieren und ihr eigenen Erfahrungen zum richtigen Standort und der richtigen Zeit mit euch teilen.

Auch wenn die Sonne im Winter etwas später aufgeht, packen wir unsere Ausrüstung am Vorabend. Zu schnell ist es passiert, dass wichtige Teile zu Hause oder im Hotel liegen bleiben. Dazu kommt etwas Heißes zum Trinken und ausreichend warme Kleidung.

Naturfotografie im Winter (c) Anouchka Olszewski & Peter Giefer

Naturfotografie im Winter (c) Anouchka Olszewski & Peter Giefer

Lieber ein paar Kleidungsstücke ausziehen, als mit eiskalten Fingern oder Füßen auf die richtigen Motive warten. Wenn euch beim Fotografieren so kalt ist, dass ihr lieber ins Warme zurückkehren möchtet, seid ihr in der Wahrnehmung besonderer Motive in jedem Fall beeinträchtigt.

Der frühe Vogel

Außer dem weichen Licht in den frühen Morgenstunden, hat das frühe Fotografieren den Vorteil, dass man die Natur noch für sich alleine und die Sonne den Raureif nicht weggetaut hat. Vor allem, um die gesamte Szene menschenleer aufzunehmen. Sobald ihr nicht mehr alleine seid, ist Flexibilität gefragt, schließlich legt ihr euren Ausschnitt selber fest und könnt die Natur damit auch unberührt zeigen, wenn sie nicht mehr euch alleine gehört.

Naturfotografie im Winter (c) Anouchka Olszewski & Peter Giefer

Naturfotografie im Winter (c) Anouchka Olszewski & Peter Giefer

Die Naturfotografie berücksichtigt nicht nur die großen Panoramen, sondern auch Details. Dieser Wechsel macht hinterher den Reiz beim Betrachten der Fotos aus. Wenn ihr es mit einem flüchtigen Wetterphänomen wie Raureif in der Sonne oder Nebel zu tun habt, könnt ihr mit den Detailfotos nicht warten, sie gehen dann Hand in Hand mit den Landschaftsaufnahmen.

Natürlich ist die Naturfotografie nicht nur für etwas für Frühaufsteher. Wenn ihr am späten Nachmittag gegen die tief stehende Sonne fotografiert, entdeckt ihr statt der pastellfarbenen Welt eine mit satten, durchscheinenden Farben, die manchmal mehr Wärme zeigt, als man beim Fotografieren spürt.

Naturfotografie im Winter (c) Anouchka Olszewski & Peter Giefer

Naturfotografie im Winter (c) Anouchka Olszewski & Peter Giefer

Vertraute Ansichten ganz neu

Das Spannende an der Naturfotografie im Winter ist, dass sie – egal ob im Urlaub oder zu Hause, vertraute Ansichten immer wieder von einer neuen Seite zeigt. Sie fordert uns auf, genau hinzusehen, um aus dem Alltäglichen etwas Besonderes zu machen.

 

 

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Willkommen im Weinland Texas

Donnerstag, 11 Oktober 2018 von Gast

Herbstzeit ist Weinzeit – ein erlesener Tropfen macht einen gemütlichen Abend am Kaminfeuer oder in geselliger Runde erst perfekt. Auch in unserem Partnerland Texas weiß man dies zu schätzen. Nicht umsonst ist der Lone Star State die älteste Weinregion der USA und der fünftgrößte Weinproduzent der Vereinigten Staaten. Doch trotz dieser bedeutenden Rolle in der amerikanischen Weinindustrie sind die texanischen Weinregionen als Reiseziel weitgehend unbekannt. Es ist an der Zeit, dies zu ändern!

„Best in the US“ – diesen Titel hat Lonely Planet im Vorjahr auch den Weinregionen von Texas verliehen und sie damit zu einem der zehn spannendsten Orte in den USA ernannt.

In Grapevine, gelegen in der Metropolregion Dallas-Fort Worth, versammeln sich etwa jedes Jahr im September Weinliebhaber zum GrapeFest, einem der größten Weinfeste des amerikanischen Südwestens. Im Rahmen des viertägigen Festivals auf der Hauptstraße des Ortes findet unter anderem der bedeutendste Wettbewerb mit Endverbrauchern als Jury statt, das People’s Choice Wine Tasting Classic. Die Stadt wird aber auch sonst ihrem Namen gerecht: Das ganze Jahr über steht der Rebensaft im Mittelpunkt des Geschehens. Sieben Probierstuben der ortsansässigen Weingüter haben sich zu einem Urban Wine Trail zusammengeschlossen und bieten Besuchern neben täglichen Weinproben zahlreiche saisonale Veranstaltungen, unter anderem den Hallo-Wine Trail im Oktober oder den romantischen Sweetheart Wine Trail im Februar.

Fünf Millionen Besucher erkunden jährlich Texas Hill Country

Von Austin nach Fredericksburg und von Lampasas nach New Braunfels erstreckt sich das Texas Hill Country. Mit fünf Millionen Besucher pro Jahr und der mit 46 Weingütern größten Dichte in Texas ist es nach dem Napa Valley die meistbesuchte Weinregion in den Vereinigten Staaten. Entlang dem Highway 290, der Weinstraße des Hill Countries, bieten verschiedenste Winzer Verkostungen und Führungen an. Vier Mal finden hier Veranstaltungen zu verschiedensten Themen statt, die sogenannten Wine Trails. Ihre neuesten Kreationen präsentieren Winzer traditionell im Oktober beim Texas Wine Month Trail.

Der älteste texanische Weinbetrieb ist die 1976 gegründete Llano Estacado Winery in Lubbock im Nordwesten von Texas. Die Weintrauben des mehrfach ausgezeichneten Gutes stammen mehrheitlich aus einem Radius von 160 Kilometer um die Stadt Lubbock.

Spanische Missionare legten Grundstein für das Weinland Texas

Das trockene Klima des US-Bundesstaats gilt seit jeher als sehr weinfreundlich. Winzer John Leahy aus Texas Hill Country hebt zudem die kalkhaltige Böden hervor, die dem Wein eine belebende Säure verleihen und dessen Aromen voll zur Entfaltung bringen. Schon im 17. Jahrhundert soll in der Gegend um El Paso, an der mexikanischen Grenze, der erste Wein von spanischen Missionaren produziert worden sein. Heute wird in Texas eine Fläche von über 1.700 Hektar für den Weinanbau genutzt. Aufgeteilt ist diese auf acht Weinanbaugebiete mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung, darunter Texas High Plains, Escondido Valley, Texas Hill Country und Mesilla Valley. Über 300 Weingüter produzieren hier per anno fünf Millionen Liter Wein. Cheers!

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Llano Winery – Grape Day Festival © Visit Lubbock
Llano Winery – Grape Day Festival © Visit Lubbock
Ausgezeichnete Weine aus Hill Country © B. Mistich
Delaney Vineyards © Grapevine Visitor and Convention Bureau
Messina Hof Grapevine Winery © Grapevine Visitor and Convention Bureau
Llano Estacado Winery © Visit Lubbock
Delaney Vineyards © Grapevine Visitor and Convention Bureau
People’s Choice Wine Tasting Classic © Grapevine Visitor and Convention Bureau
Llano Winery – Grape Day Festival © Visit Lubbock
Sloan & Williams Winery © Grapevine Visitor and Convention Bureau
Llano Estacado Winery © Visit Lubbock
People’s Choice Wine Tasting Classic © Grapevine Visitor and Convention Bureau
GrapeFest in Grapevine © Grapevine Visitor and Convention Bureau
GrapeFest in Grapevine © Grapevine Visitor and Convention Bureau
Becker Vineyards © B. Mistich
Messina Hof Grapevine Winery © Grapevine Visitor and Convention Bureau
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Portraitfotografie: Variationen fotografieren – von Jens Brüggemann

Donnerstag, 04 Oktober 2018 von Gast
Porträtfotografie: Variationen fotografieren © Jens Brüggemann

Anfänger begehen oft den Fehler, dass sie den Fokus ihrer Bemühungen auf die (Kamera- und Beleuchtungs-) Technik legen. Bei den von mir durchgeführten Workshops erlebe ich daher immer wieder, dass, sobald ein Portraitfoto endlich richtig scharf gestellt und korrekt belichtet wurde, sich die Teilnehmer schnell mit dem – technisch korrekten – Ergebnis zufrieden geben. Meist wird dann noch zum Model gesagt „und jetzt noch bitte einmal lächeln“ – und dann wird das letzte Foto dieser Einstellung mit dem nun lächelnden Model geschossen. Anschließend wird dann zufrieden diese Aufnahmeserie beendet.

Doch dies ist der Punkt, an dem professionell agierende Fotografen eigentlich erst so richtig starten. Bei mir und anderen Profis ist der Weg zum korrekt belichteten und beleuchteten Foto, das auf den bildwichtigen Punkt scharf gestellt wurde, ein (zeitlich gesehen) ganz kurzer. Und wir wissen auch, dass sich tolle Portraitfotos nicht, wie man sprichwörtlich meinen sollte, „auf Knopfdruck“ erstellen lassen. Vielmehr müssen außergewöhnlich schöne und/oder ausdrucksstarke Porträts regelrecht „erarbeitet“ werden. Und zwar nicht (nur) im technischen Sinne, sondern vor allem auch im Zusammenspiel zwischen Model und Fotograf.

Die Mimik, die Pose, der Blick, die Kopfhaltung und die Körperspannung des Models sind (neben weiteren Faktoren wie zum Beispiel der eventuell eingesetzten Beleuchtung) allesamt dafür verantwortlich, wie das fertige Foto letztendlich wirkt.

Porträtfotografie: Variationen fotografieren © Jens Brüggemann

Allerdings ist damit nicht gemeint, dass ihr einfach nur dutzende Male „draufhaltet“ und immer wieder das gleiche fotografiert. Vielmehr geht es darum, mit Hilfe kleiner Variationen sich an das optimale Ergebnis heran zu tasten.

Variationen aber nicht nur vom Posing des Models – sondern auch von eurer Perspektive, eurem Bildausschnitt, etc.

Ich fotografiere bei meinen Fotoshootings Variationen vom Gesichtsausdruck, ich verbessere die Pose des Models durch kleine Anweisungen, suche ständig nach dem noch interessanteren Bildwinkel und verändere dabei auch meinen Abstand und die Position (sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Hinsicht) aus der ich fotografiere. Sprich: Kein Foto ist wie das andere, ich bin ständig in Bewegung. Die Ergebnisse bei meinen Portraitfotoshootings sind daher immer sehr vielfältig, kein Foto ist wie das andere. Das macht zwar die Bildauswahl schwerer, denn wer möchte schon entscheiden, welches der nebenstehend gezeigten Varianten das beste Foto ist – sofern es überhaupt ein „bestes“ Foto gibt, denn letztendlich ist genau das, also die Fotoauswahl, rein subjektiv. Doch ich habe eben die Auswahl, aus vielen guten Fotos dasjenige auszuwählen, welches meinen Vorstellungen eines idealen Portraitfotos am nächsten kommt.

Porträtfotografie: Variationen fotografieren © Jens Brüggemann

Wenn ich mich zwischen mehreren Fotos mal gar nicht entscheiden kann, dann kann ich immer noch – wie hier zu sehen – eine Collage machen, welche auch ihren Reiz hat. Und anhand solcher Bilderserien könnt ihr euch gut eine Vorstellung davon machen, wie solch ein Beautyporträt-Fotoshooting abläuft…

Fazit

Wenn ihr mehr Variationen desselben Motivs fotografiert, habt ihr eine viel größere Bildauswahl. Das erlaubtes euch, wirklich das Foto auszuwählen, das euren Vorstellungen eines optimalen Portraits am nächsten kommt! Und wenn ihr viele tolle Ergebnisse habt und euch nicht entscheiden könnt, dann macht aus den besten 4, 6, 9 oder 12 Ergebnissen einfach eine Bilderserie oder Collage.

Technik:

Bilderserie 1, Titelbild: Nikon D5 mit Nikkor 1,4/105mm. 1/125 Sek., Blende 5,6, ISO 400

Bilderserie 2: Nikon D810 mit Nikkor 2,8/105mm. 1/200 Sek., Blende 3,2, ISO 200

Bilderserie 3: Nikon D810 mit Nikkor 2,8/105mm. 1/160 Sek., Blende 4,0, ISO 100

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Geeignete Hintergründe für die Porträtfotografie finden – von Jens Brüggemann

Mittwoch, 19 September 2018 von Gast
Bild 1 - Hintergründe für die Porträtfotografie, Foto © Jens Brueggemann

Vielen Fotografen fehlt die Fantasie bei der Wahl geeigneter Locations für ihre geplanten Fotoaufnahmen. Sie „sehen“ das Potential nicht, das in vielen – auch kleinen – Örtlichkeiten steckt. Dabei ist vor allem auch in der Porträtfotografie oftmals nur wenig Platz vonnöten. Je nach Bildausschnitt reicht eine kleine Fläche wie zum Beispiel DIN A1 oder gar DIN A2 schon als Hintergrund aus.

Doch was ist als Hintergrund für Porträtfotos geeignet? Ich behaupte: Viel mehr, als ihr denkt! Selbst hässlich empfundene Hintergründe können bei schönem Licht (z.B. Gegenlicht) und mit genügend Unschärfe stimmungsvoll aussehen, etwa wenn die Unschärfe die unschönen Elemente geradezu „auflöst“. Allerdings sehen wir Menschen die Welt natürlich viel zu realistisch (und scharf) und es bedarf schon ein wenig Übung, um sich die Welt als eine Ansammlung von mehr oder weniger geeigneten Locations für Fotosessions vorzustellen.

Das Können eines guten Fotografen besteht also zu einem großen Teil auch darin, die Welt nicht so zu betrachten wie andere Menschen – sondern so, wie sie auf Fotos aussehen könnte! Dazu gehört, sich den effektvollen Bildausschnitt vorzustellen; gerade das Weglassen störender Elemente sorgt dafür, dass Fotos als besonders gelungen angesehen werden. Die ganze Bildaussage hängt zuweilen vom verwendeten Bildausschnitt ab.

Auch das Verdichten beispielsweise einer Reihe von Bäumen in einer Allee kann und wird ganz anders auf dem Foto wirken als beim Betrachten derselben in natura. Dann stellt sich noch die Frage, welche Bereiche des Bildes scharf und welche unscharf wiedergegeben werden sollen. Auch das führt dazu, den Blick des Betrachters zu beeinflussen und das Foto nunmehr als subjektiv interpretierte Form der Wirklichkeit zu sehen. Und auch der Kamerastandpunkt hat einen großen Einfluss darauf, was hervorgehoben wird und was in Unbedeutsamkeit verschwindet.

Die Wahl der Verschlusszeit hat ebenfalls einen großen Einfluss auf die Bildaussage und die Bildwirkung. So wird das Einfrieren von Regentropfen, hervorgerufen durch eine kurze Verschlusszeit, einen ganz anderen Effekt haben als der Regenschleier, der sich aufgrund einer langen Verschlusszeit ergibt (die dazu führt dass der Regen als „Vorhang nasser Bindfäden“ wahrgenommen wird). Und auch die Entscheidung des Fotografen, die Fotos in Schwarzweiß zu schießen, sorgt nicht selten für eine Abstraktion, die in manchen Fällen als besonders künstlerisch angesehen wird und auf jeden Fall ebenfalls die Bildaussage beeinflusst.

Bild 1 - Hintergründe für die Porträtfotografie, Foto © Jens Brueggemann

Bild 1 – Aufbau

Bild 1 - Hintergründe für die Porträtfotografie, Foto © Jens Brueggemann

Bild 1 – Ergebnis

Bild 1: Kaum jemand würde beim Anblick des Parkplatzes hinter meinem Fotostudio auf die Idee kommen, dass dieser als Hintergrund für die Porträtfotografie besonders geeignet ist (siehe Foto mit Beleuchtungsaufbau). Ist er aber, denn letztendlich benötigte ich nur das Gebüsch im Hintergrund und die Bank im Vordergrund (quasi als Requisit). Die weiteren Zutaten für diese Beautyporträts sind eine offene Blende, die dafür sorgt, dass der Hintergrund schön unscharf wiedergegeben wird, und ein wenig Beleuchtungstechnik (2x Elinchrom ELB400 mit je einem Blitzkopf). Für das Hauptlicht verwendete ich die Portalite Oktabox und für das Haarlicht einen einfachen Standardreflektor.

Bild 2 - Hintergründe für die Porträtfotografie, Foto © Jens Brueggemann

Bild 2

Bild 2: Business-Porträts fotografiere ich gerne vor entsprechend passenden Hintergründen, wie beispielsweise (Glas-) Fassaden von Bürogebäuden. Auch hier sorgt die Abstraktion des Bildausschnitts dafür, dass das Foto universell verwendbar ist und nicht zwangsläufig mit einem bestimmten Unternehmen in Verbindung gebracht wird.

Bild 3 - Hintergründe für die Porträtfotografie, Foto © Jens Brueggemann

Bild 3

Fotografiert ihr in der Natur so werdet ihr viele geeignete Hintergründe finden (Bild 3)! Bei der Wahl eurer Perspektive und des Bildausschnittes achtet darauf, dass möglichst keine kontrastreichen und damit auf dem Foto störenden Elemente zu sehen sind (bei diesem Foto hätten beispielsweise dunkle Baumstämme im Hintergrund oder eine angrenzende grüne Wiese gestört). Manchmal sind es ganz kleine Positionsveränderungen des Fotografen die eine große Bildwirkung haben, weshalb ihr bei euren Aufnahmen immer flexibel und ständig auf der Suche nach einem besseren Bildausschnitt sein solltet.

Fazit

Bild 4 - Hintergründe für die Porträtfotografie, Foto © Jens Brueggemann

Bild 4

Gerade für die Porträtfotografie lassen sich leicht viele geeignete Hintergründe finden. Manchmal reicht eine Mauer (Bild 4), ein andermal einfach eine Tapete oder sogar nur eine Rolle buntes Geschenkpapier. Einen geeigneten Hintergrund zu finden ist umso einfacher, desto kleiner der Bildausschnitt ist und/oder wenn mit offener Blende fotografiert wird. Beides ist bei Porträts regelmäßig der Fall. Bei Fashionfotos hingegen muss naturgemäß der geeignete Hintergrund etwas größer sein. In der Natur ist dies kein Problem geeignete Hintergründe zu finden, die groß genug sind. Weite Flächen begünstigen euer Vorhaben euer Model vor dem (unscharfen) Hintergrund abheben zu lassen. Fotografiert ihr hingegen in Innenräumen so achtet darauf, dass die Räumlichkeiten möglichst kontrastarm eingerichtet und nicht zu voll gestellt sind (Bild 5). Dunkle Bilder an den Wänden, farbige Heizkörper oder ein dunkler Teppich hätten die Wirkung dieses monochrom gehaltenen Fotos zerstört.

 

Bild 5 - Hintergründe für die Porträtfotografie, Foto © Jens Brueggemann

Bild 5

Technik

Bild 1: Nikon D810 mit Nikkor 1,4/105mm. 1/1250 Sek., Blende 1,4, ISO 64.
Bild 2: Nikon D2X mit Nikkor 2,8/300mm. 1/1000 Sek., Blende 3,2, ISO 200.
Bild 3: Nikon D810 mit Nikkor 1,4/50mm. 1/1600 Sek., Blende 1,4, ISO 64.
Bild 4: Nikon D810 mit Nikkor 2,8/105mm. 1/250 Sek., Blende 2,8, ISO 320.
Bild 5: Nikon D5 mit Nikkor 1,4/50mm. 1/250 Sek., Blende 2,0, ISO 200.

 

 

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