Gastbeitrag von

Anouchka Olszewski

Faszination Naturfotografie im Winter

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Naturfotografie im Winter (c) Anouchka Olszewski & Peter Giefer

Naturfotografie im Winter ist ein besonderes Genre der Fotografie. Der Winter verwandelt die Natur. Im Wald sind die Farben jetzt dunkler und dramatischer und die Bäume entlaubt, so dass man sogar im Stadtwald Hirsche und Rehe sehen kann. Spätestens die Fliegenplize sorgen dafür, dass man sich in ein Märchen versetzt sieht.

Naturfotografie im Winter (c) Anouchka Olszewski & Peter Giefer

Naturfotografie im Winter (c) Anouchka Olszewski & Peter Giefer

An anderen Tagen gibt es von glitzerndem Raureif überzogene Wiesen und sogar die Gänseblümchen wirken unwirklich entfärbt unter der dünnen Eisschicht. Und sobald es schneit, verändert sich die Landschaft zum Unwirklichen

Im Winter heißt es aber auch, genauer hinzusehen, um die manchmal etwas spröde Schönheit der Natur zu finden. Das Wetter – Regen, Nebel, Kälte oder Schnee, sind fantastische Pinsel, die die vertraute Natur verändern. Wenn ihr diese Phänomene bewusst fotografieren wollt, informiert euch deshalb am besten bereits am Vortag über das Wetter.

 

Location-Planung

Naturfotografie im Winter (c) Anouchka Olszewski & Peter Giefer

Naturfotografie im Winter (c) Anouchka Olszewski & Peter Giefer

Wir warten auf die richtige Wettervorhersage und lesen daraus, in welche Richtung die Naturfotos am nächsten Tag gehen. Nach einer sternenklaren Nacht erwartet uns oft ein leuchtend roter Sonnenaufgang an der Location. Wenn ihr an einem Ort fotografiert, an dem ihr zum ersten Mal seid und den besten Stand zum Fotografieren in Erfahrung bringen möchtet, könnt ihr das Internet befragen oder – besser, euch mit Einheimischen unterhalten. Ihr werdet überrascht sein, wie viele Menschen aus Leidenschaft fotografieren und ihr eigenen Erfahrungen zum richtigen Standort und der richtigen Zeit mit euch teilen.

Auch wenn die Sonne im Winter etwas später aufgeht, packen wir unsere Ausrüstung am Vorabend. Zu schnell ist es passiert, dass wichtige Teile zu Hause oder im Hotel liegen bleiben. Dazu kommt etwas Heißes zum Trinken und ausreichend warme Kleidung.

Naturfotografie im Winter (c) Anouchka Olszewski & Peter Giefer

Naturfotografie im Winter (c) Anouchka Olszewski & Peter Giefer

Lieber ein paar Kleidungsstücke ausziehen, als mit eiskalten Fingern oder Füßen auf die richtigen Motive warten. Wenn euch beim Fotografieren so kalt ist, dass ihr lieber ins Warme zurückkehren möchtet, seid ihr in der Wahrnehmung besonderer Motive in jedem Fall beeinträchtigt.

Der frühe Vogel

Außer dem weichen Licht in den frühen Morgenstunden, hat das frühe Fotografieren den Vorteil, dass man die Natur noch für sich alleine und die Sonne den Raureif nicht weggetaut hat. Vor allem, um die gesamte Szene menschenleer aufzunehmen. Sobald ihr nicht mehr alleine seid, ist Flexibilität gefragt, schließlich legt ihr euren Ausschnitt selber fest und könnt die Natur damit auch unberührt zeigen, wenn sie nicht mehr euch alleine gehört.

Naturfotografie im Winter (c) Anouchka Olszewski & Peter Giefer

Naturfotografie im Winter (c) Anouchka Olszewski & Peter Giefer

Die Naturfotografie berücksichtigt nicht nur die großen Panoramen, sondern auch Details. Dieser Wechsel macht hinterher den Reiz beim Betrachten der Fotos aus. Wenn ihr es mit einem flüchtigen Wetterphänomen wie Raureif in der Sonne oder Nebel zu tun habt, könnt ihr mit den Detailfotos nicht warten, sie gehen dann Hand in Hand mit den Landschaftsaufnahmen.

Natürlich ist die Naturfotografie nicht nur für etwas für Frühaufsteher. Wenn ihr am späten Nachmittag gegen die tief stehende Sonne fotografiert, entdeckt ihr statt der pastellfarbenen Welt eine mit satten, durchscheinenden Farben, die manchmal mehr Wärme zeigt, als man beim Fotografieren spürt.

Naturfotografie im Winter (c) Anouchka Olszewski & Peter Giefer

Naturfotografie im Winter (c) Anouchka Olszewski & Peter Giefer

Vertraute Ansichten ganz neu

Das Spannende an der Naturfotografie im Winter ist, dass sie – egal ob im Urlaub oder zu Hause, vertraute Ansichten immer wieder von einer neuen Seite zeigt. Sie fordert uns auf, genau hinzusehen, um aus dem Alltäglichen etwas Besonderes zu machen.

 

 

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Der Autor

Anouchka Olszewski

Jahrgang 1967, ist Fotografin, Designerin und freiberufliche Fototrainerin. Nach einem Kunststudium und einigen Jahren in der Werbung hat sie begonnen intensiv zu fotografieren und machte sich als Fototrainerin selbständig. Ihr Schwerpunkt liegt auf Workshops und Exkursionen für Frauen, in denen sie Fotografie praxisorientiert erklärt und mit speziellen Fotothemen zum bewussten Fotografieren anregt. Ihr besonderes Interesse gilt dem Erkunden neuer Städte und Landschaften mit der Kamera, an die sie während mehrtägiger Fototouren heranführt. Ihr Ziel ist es, das Fotografieren möglichst einfach zu erklären und immer nah an der Praxisarbeit zu sein. Zusammen mit Peter Giefer gibt sie bei uns Workshops mit naturfotografischem Schwerpunkt, so etwa beim Photo+Adventure Intermezzo am 2./3. November 2018 neben dem Workshop "Naturfotografie im Winter" auch "Die Wildnis vor der Haustür", Entschleunigte Fotografie" und zudem noch "Morbide Industrielandschaften in schwarz-weiß" .

 

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