Bitte lächeln – die besten Fotospots in AlUla
Vom üppigen Grün der Oase bis zu kargen Felsformationen im vom Sonnenuntergang rötlich schimmernden Sand – schon die abwechslungsreiche Landschaft AlUlas lässt die Herzen aller fotografiebegeisterten Besucher höherschlagen. Hinzu kommen beeindruckende historische Bauten, verwinkelte Gassen und ungewöhnliche Kunst im Wüstensand. An sechs Orten kommen Selfie-Könige wie (Hobby-) Fotografen auf jeden Fall auf ihre Kosten. Doch Vorsicht! Genügend Speicherkarten und Akkus dürfen im Gepäck nicht fehlen – es gibt Motive wie Sand in AlUla.
1. Elephant Rock
Majestätisch erhebt sich der Sandsteinbogen Jabal Al Fil aus dem Wüstensand und sticht aus den vielen Felsformationen des „Tals der Fantasie“ besonders hervor. Seine Form erinnert mit einem langen „Rüssel“ an einen Elefanten, weshalb der Fels auch besser bekannt als Elephant Rock ist. Die einzigartige Landschaft des Tals wurde von Millionen Jahren an Erosionen geformt und ihre Felskunstwerke durch Wind und Wasser gemeißelt. Wer den Elephant Rock in seiner ganzen Pracht vor die Linse bekommen möchte, sollte außerdem zum gegenüberliegenden Jar Rock wandern. Durch dessen krugförmige Felsspalte eröffnet sich ein spektakulärer Ausblick auf das gesamte Tal. Bester Zeitpunkt für beeindruckend Bilder ist kurz vor Sonnenuntergang. Wenn die Nacht über der Wüste hereinbricht, ergibt sich für begabte Fotografen die Chance, die Formationen zusätzlich vor der Kulisse eines strahlenden Sternenhimmels in Szene zu setzen.
2. Hegra
In Saudi-Arabiens erster UNESCO Weltkulturerbestätte Hegra können über hundert gut erhaltene Felsgräber aus der Ära der Nabatäer bestaunt werden. In die Berglandschaft geschlagene, reich verzierte Eingangsportale gewähren Einblicke in längst vergangene Zeiten und die beeindruckende Architektur. Ganz besonders künstlerisch erscheinen die Grabstätten im zarten Licht von Sonnenauf- und -untergang. Doch neben den geschickten Steinmetzen schuf auch die Natur selbst hier ein beeindruckendes Motiv: Erosionen formten aus einem der Felsen, dem Face Rock, gut erkennbar das Profil eines Menschen.
Auf einer 1,5-stündigen Wanderung entlang des Rock-Art-Trails findet sich außerdem eine Kunstsammlung der ganz besonderen Art: altertümliche Graffitis, mit denen sich Reisende, Pilger und Einheimische bereits vor Tausenden von Jahren im Fels verewigten. Fotografen können sich Fahrräder leihen und die UNESCO-Stätte auf zwei Rädern erkunden. Dadurch haben sie die Möglichkeit, genau dort zu stoppen, wo ihnen besondere Motive vor die Linse „springen“.
3. Heritage Oasis Trail
Kaum jemand mag es glauben, aber AlUla ist eine Oase, in der scheinbar unendlich viele Dattelpalmen gedeihen. Hier bieten sich auf einem Spaziergang entlang des Heritage Oasis Trail vielseitige Fotomotive. Unter dem Blätterdach des üppig grünen Palmenhains sorgen Wind und Sonne für ein ganz besonderes Lichtschauspiel, wenn sie mit den Palmenblättern spielen und auf sandsteinfarbene Mauern treffen: Die Pfade durch die antiken Ruinen der Oase erinnern an ein arabisches Märchen.
4. Habitas AlUla
Halb Hotel, halb Museum: Das nachhaltige Hotel, das übersetzt „Zuhause“ heißt, zeigt einige der Kunstwerke von Desert X, einer alle zwei Jahre in AlUla stattfindenden Veranstaltung. So thront auf einem Fels die blaue Frauenskulptur der Künstlerin Lita Albuquerque. Die Kunstinstallation „Now you see me, now you don’t“ von Manal Aldowayan hingegen lädt zur Interaktivität ein: Auf mehreren in den Boden eingelassenen Trampolinen, die an Pfützen erinnern sollen, kann vor der magischen Felskulisse springend das innere Kind wiederentdeckt werden.
5. Maraya Concert Hall
Kunst und Bauwerk in einem: Fast wie eine Fata Morgana erhebt sich das Maraya aus der Wüste des Ashar-Tals. Die mit 9000 Spiegeln verleidete Fassade der Veranstaltungs- und Konzerthalle scheint aus der Entfernung mit der umliegenden Landschaft zu verschmelzen. Maraya, was auf Arabisch Spiegel oder Reflexion bedeutet, soll die bedeutende Rolle AlUlas in der Weltgeschichte als jahrhundertelanger Knotenpunkt verschiedener Kulturen betonen. Die Spiegel selbst werden dabei zu einer aktiven Leinwand, deren Motiv stets im Wandel ist. Das Gebäude ist damit nicht nur ein imposantes architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein einzigartiges Fotomotiv.
6. Harrat Viewpoint
Wer das schwarze Lavagestein des Harrat Uwayrid erklimmt, bekommt von dessen Aussichtspunkt aus einen atemberaubenden Ausblick über Dadan sowie die Altstadt und Oase AlUlas vor die Kamera. Zum Sonnenuntergang scheint es fast, als würden die Felswände in Flammen stehen, wenn alles in ein orangerotes Licht getaucht wird. Wenn die letzten Strahlen am Horizont verschwunden sind, füllt sich der Himmel über AlUlas mit unzähligen Sternen und bildet mit den Lichtern der darunterliegenden Stadt ein funkelndes Ensemble.
Bilder: Royal Commission for AlUla (1, 2, 4-6), Katrin Schmidt (3)