So gelingen romantische Fotos
Der Valentinstag steht vor der Tür: Wie wäre es statt oder in Ergänzung zu Blumen, Pralinen & Co. den Partner mit einem ganz persönlichen Romantik-Fotoshooting zu überraschen? Unser Workshop-Referent Jens Brüggemann verrät in diesem Blog-Beitrag ein paar Tipps für stimmungsvolle Bilder.
Tip 1: Für romantische Fotos solltet ihr euch Zeit nehmen
Da wenig verfügbare Zeit Stress sowohl für den Fotografen als auch für das Modell bedeuten, sollten die Aufnahmen in aller Ruhe geschehen. Nur wer sich genügend Zeit nimmt kann auch kreativ sein und wird dafür mit außergewöhnlichen Fotoergebnissen belohnt. Und genügend Zeit hilft dem Model die anfängliche Scheu vor dem besonderen Ereignis abzubauen und sich in aller Ruhe auf das Fotoshooting einzulassen.
Tip 2: Nicht direkt in die Kamera gucken
Bei romantisch-aussehenden Fotos muss das Modell nicht unbedingt in die Kamera schauen. Ein verträumter Blick zur Seite wird hier der Bildidee oftmals viel mehr gerecht. Achtet aber darauf, dass das Model deutlich zur Seite schaut und nicht nur knapp dran vorbei, denn das wird vom Bildbetrachter oft als „schielen“ interpretiert.
Tip 3: Spielt mit der Schärfe
Das Spiel mit Schärfe und Unschärfe ist erste Wahl wenn es darum geht, Romantik und Verträumtheit im Bild unterzubringen. Verwendet also möglichst lichtstarke Festbrennweiten, wie zum Beispiel ein 1,4/85mm oder 1,8/85mm Objektiv, die für romantische Porträts sehr geeignet sind. Fotografiert man mit nahezu offener Blende ist es wichtig, genau auf das der Kamera am nächsten befindlichen Auge scharf zu stellen. Wenn der Rest dann weitgehend in Unschärfe verschwimmt wird das Foto trotzdem vom Bildbetrachter als scharf wahrgenommen.
Tip 4: Nutzt High key und Low key
Je nach Typ Mensch können Fotos in High key oder Low key angebracht sein. Während High key-Fotos eher hell-freundlich-verträumt und aufgeschlossen wirken, sehen Low key-Fotos oftmals eher düster-romantisch aus. Welche Bildaussage die Fotos haben sollen sollte unbedingt vor (!) dem Shooting gemeinsam mit dem Model abgesprochen werden. So können auch die Kleidung und die Requisiten entsprechend besorgt werden.
Merke: Irrtümlich wird von vielen Fotografen High Key mit „viel Licht“ und Low Key mit „wenig Licht“ gleichgesetzt. Das ist falsch! Der High Key- oder Low Key-Charakter eines Fotos ist nicht davon abhängig, ob viel Licht vorhanden oder verwendet wurde, sondern nur ob und wie stark über- oder unterbelichtet wurde; oder wie die Farben bzw. Reflexionseigenschaften des fotografierten Modells und die mit auf dem Foto abgebildete Umgebung waren.
Bei dem High-key-Foto oben auf dieser Seite habe ich sowohl ca. 1 ganze Blende überbelichtet und zusätzlich mich für eine sehr helle (weiße) Gardine mit romantischem Stickmuster entschieden. Die dunklen Stellen im Foto (Rose, Schmuck, Augen, Haare, Kleid) sorgen dafür, dass das Foto trotz High key-Charakter immer noch „knackig“ und kontrastreich rüberkommt.
Jens Brüggemann