Makrofotografie – Freude an den kleinen Dingen
Der Teufel steckt zwar bekanntlich manchmal im Detail, aber das Detail ist es auch, was uns immer wieder fasziniert – gerade in der Makrofotografie. Anstatt eine Szene immer mit Weitwinkelobjektiv und kleiner Blende zu fotografieren um sich den Gesamtüberblick zu verschaffen und Erinnerungen möglichst massenkompatibel festzuhalten, konzentriert sich der Makrofotograf auf das Detail. Er entdeckt neue Farben, Formen, Perspektiven und schafft es, unsere Aufmerksamkeit auf das Kleine und oftmals Verborgene zu lenken.
So lassen sich endlich mal Strukturen isoliert betrachten, Insekten, kleine Reptilien oder Pflanzen und Pilze erforschen oder aber Alltagsgegenstände abstrahieren und in neuem Licht darstellen, die Raum für Fantasie lassen.
Makrofotografie – Bildgestaltung und verringerte Schärfentiefe
Allzu viel braucht man gar nicht, um sich mit der Welt der kleinen Dinge zu beschäftigen. Viele Kompaktkameras haben einen Makromodus und ermöglichen zum Teil die erstaunliche Annäherung an das Objekt der Begierde von nur wenigen Zentimetern. Für System- und Spiegelreflexkamerabesitzer gibt es diverse Objektive für die Makrofotogafie zu kaufen, mit denen man in der Regel bis zu einem Abbildungsmaßstab von 2:1 oder 1:1 an das Motiv herangehen kann. Aber auch Umkehrring oder Nahlinse ermöglichen einen Einstieg in die Makrofotografie, der gar nicht einmal teuer sein muss. So kann man erste Gehversuche machen und erkennen, ob sich für einen selbst weitere Anschaffungen wie spezifische Makroobjektive lohnen.
Die Herausforderung bei der Makrofotografie ist allerdings oft gar nicht einmal die Anschaffung geeigneten Zubehörs, sondern liegt vielmehr in der Bildgestaltung und bei der Arbeit mit der verringerten Schärfentiefe. Je näher ich meinem Motiv bin, desto geringer ist die Schärfentiefe – manchmal können auf einem Foto nur wenige Millimeter scharf abgebildet werden und man sollte seinen Fokus schon genau dort gesetzt haben, wo er hingehört. Auch Blende und Brennweite spielen natürlich eine Rolle bei der Schärfentiefe: Eine offene Blende (kleine Blendenzahl) und eine große Brennweite (Teleobjektiv-Bereich) verringern die Schärfentiefe zusätzlich. Das Schöne an der digitalen Fotografie ist aber, dass sie es uns ermöglicht, sofort am Display zu überprüfen ob der Fokuspunkt richtig sitzt – ist das nicht der Fall, machen wir eben noch ein Bild (vorausgesetzt das Motiv ist noch da).
Übung macht den Meister
Wie überall bei der Fotografie spielt auch bei der Makrofotografie das Licht eine entscheidende Rolle. Bedenkt man, dass gerade bei winzig kleinen Details oft eine geschlossene Blende eingesetzt wird um möglichst große Schärfentiefe zu erzielen (damit z.B. alle wichtigen Bereiche eines Insekts scharf abgebildet werden), so ergibt sich daraus schnell eine längere Belichtungszeit (sofern der ISO-Wert der Kamera nicht höher gesetzt wird oder werden kann). Das wiederum macht es schwer, sich schnell bewegende Motive wie Käfer oder Frösche zu fotografieren, die sich gerne mal davon machen wenn man ihnen zu nahe kommt.
Aber Übung macht den Meister und üben kann man ja zu Beginn erst einmal mit Objekten, die sich nicht bewegen: Blumen, Haushaltsutensilien, Rost oder anderen Strukturen. Damit man selbst nicht der Grund für die Unschärfe im Bild ist, empfiehlt es sich ein Stativ zu verwenden oder bei bodennahem Arbeiten die Kamera auf einer Unterlage wie einem Bohnensack abzulegen.
Workshop zur Makrofotografie
Wer Lust auf Makrofotografie im Landschaftspark hat und mehr darüber lernen und praktische Erfahrungen sammeln möchte, für den ist vielleicht der Workshop mit Klaus Wohlmann am 05.11. das Richtige.
Klaus nimmt euch am Samstagvormittag mit in die Welt der Details und zeigt euch, wie ihr den Dingen ganz, ganz nah sein könnt und Zusammenhänge im Kleinen erkennt. Die Makrofotografie offenbart euch gerade im LaPaDU eine ganz neue Welt von Strukturen, Formen und Farben. Der Park bietet sich förmlich dazu an, diese kleine Welt zu erforschen. Entdeckt das Unbekannte durch Betrachten der Nähe und spielt mit dem Kontrast von verwitterter Industriekulisse und zurückerobernder Natur. Wie immer steht bei Klaus Wohlmann die Praxis dabei im Vordergrund. Theoretisches Wissen wird direkt vor Ort erklärt und Tipps und Tricks, wie ihr perfekte Motive und neue Perspektiven für eure Bilder findet, gibt euch Klaus natürlich auch. Mehr Infos zum Makrofotografie-Workshop findet ihr in unserem Shop.
Fotos: Klaus Wohlmann (Industrie), Katrin Schmidt (Natur)