Gastbeitrag von

Firat Bagdu

Hochzeitsfotografie ©Firat Bagdu
© Firat Bagdu

Für viele ist die Hochzeitsfotografie die Königsdisziplin, an die sie sich nicht heranwagen. Hier treffen verschiedenste fotografische Disziplinen aufeinander und der Fotograf MUSS abliefern, denn Wiederholungen sind nur schwer möglich. Der Kölner Fotograf und Referent der Photo+Adventure Firat Bagdu ist ein international gefragter und vielfach ausgezeichneter Hochzeitsfotograf. In diesem Blogbeitrag gibt er euch einige seiner Tipps für die Hochzeitsfotografie mit auf den Weg.

Tipps zur Hochzeitsfotografie – Gastbeitrag von Firat Bagdu

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Hochzeitsfotografie ©Firat Bagdu

Bereite dich gut vor

Hochzeitsfotografie © Firat BagduDie Vorbereitung ist das A und O bei der Hochzeitsfotografie. Sie fängt nicht erst damit an, dass du deine Tasche mit allen nötigen Ausrüstungsgegenständen gepackt hast und deine Akkus geladen sind. Mache dich mit dem Brautpaar vertraut, nimm dir Zeit um sie kennen zu lernen und finde heraus, wie sie ticken und welche Wünsche sie haben. Baue eine persönliche Beziehung zu ihnen auf, damit sie deiner (fotografischen) Führung vertrauen.

Im Idealfall schau dir die Location der Hochzeit vorab an, am besten sogar zur gleichen Tageszeit, wie später fotografiert wird. So weißt du, was dich erwartet.

Finde auch heraus, welche besonderen Aktivitäten bei der Feier geplant sind. Gibt es einen festen Ablauf? Einen Hochzeitsmanager oder Trauzeugen, der alles koordiniert? Kümmere dich vorab um die Details, dann weißt du, wann du wo sein musst um die Highlights auf keinen Fall zu verpassen und eine perfekte Foto-Reportage des Events liefern zu können. Nichts ist schlimmer, als wenn der Fotograf sich eine Pause gönnt, wenn bei der Party das Feuerwerk gezündet wird!

Beherrsche dein Equipment

Hochzeitsfotografie ©Firat Bagdu… im Schlaf! Es kann nicht sein, dass du bei der Feier Zeit für eine Kameraeinstellung verbaselst, nach Equipment suchst oder unzählige Testaufnahmen machen musst. Natürlich gibt es die gestellten Fotoaufnahmen, bei denen du ZEIT hast, das Brautpaar zu arrangieren und ein paar Testaufnahmen zu machen. Aber die Hochzeitsfotografie lebt von Spontanität, insbesondere wenn es darum geht, die Trauung, die Party und die Interaktion der Gäste zu fotografieren. Dabei musst du schnell und aufmerksam sein und deine Kamera ohne nachzudenken bedienen können.

Wähle auch deine Objektive bewusst. Welches Objektiv ist besonders lichtstark, welches zaubert ein schönes Bokeh bei offener Blende? Wie zauberst du Lichtreflexe, Blendensterne oder sonstige Elemente in deine Bilder? Verlass dich bitte nicht auf die spätere Bildbearbeitung, sondern liefere bereits gute Aufnahmen direkt aus der Kamera. Wenn nicht, verlierst du später zu viele Stunden bei der Bearbeitung deiner Aufnahmen am Rechner.

Sei frühzeitig da

Hochzeitsfotografie © Firat BagduSieh dich immer um. Bist du vorab an der Location, sieh dich dort besonders aufmerksam um. Von wo kommt das Licht? Welche Besonderheiten gibt es? Ist die Location hell, dunkel oder sehr kontrastreich? Wie ist die Farbgebung, welche Stimmung vermittelt der Ort? Gibt es störende Elemente, die du vermeiden möchtest? Gibt es architektonische oder grafische Besonderheiten, die sich in die Bilder einbeziehen lassen? Überlege dir, welche fotografischen Akzente du mit deinen Bildern setzen möchtest und arbeite diese gezielt heraus.

Nimm dir Zeit für die bewusste Bildgestaltung

Hochzeitsfotografie ©Firat BagduDas Brautpaar sind die Stars des heutigen Tages und muss perfekt in Szene gesetzt werden. Beherrsche wirklich dein Equipment im Schlaf, sodass du nicht über die Bedienung der Kamera nachdenken musst. Deine Gedanken sollten sich um die Bildgestaltung drehen. Hast du entsprechend meines vorherigen Tipps die Location analysiert, ist es nun Zeit für die Umsetzung der Bilder, die du bereits im Kopf haben solltest.

Sei präsent & nahbar, unauffällig, freundlich & bestimmt

Das mag im ersten Moment widersprüchlich klingen, aber als Fotograf musst du an diesem Tag viele Eigenschaften an den Tag legen, denn verschiedene Situationen erfordern ein unterschiedliches Auftreten:

  • Hochzeitsfotografie © Firat BagduBei der Zeremonie an sich darfst du nicht stören und solltest möglichst unauffällig sein.
  • Beim Shooting des Brautpaars musst du dieses gut führen können – Kommunikation ist also der Schlüssel zum Erfolg.
  • Beim obligatorischen Gruppenbild mutiert der Fotograf kurzfristig sogar zum Entertainer, denn du solltest offen auf die Leute zugehen können und gute Laune ausstrahlen – wie sonst versammelst du alle Leute gleichzeitig, arrangierst sie und bringst sie zum Lächeln, damit möglichst schnell eine Reihe von Gruppenfotos erstellt werden können? (P.S. Die Bild-Serie ist jetzt besonders wichtig, damit eine Aufnahme dabei ist, bei der alle die Augen geöffnet haben.)
  • Bei der Feier selbst ziehe dich eher wieder in den Hintergrund zurück. Bediene dich auch mal langer Brennweiten, um Porträts der Gäste aus dem Hintergrund zu machen, ohne dass sie dich bemerken.

Zudem sollte deine Konzentration nicht nachlassen, damit du die überraschenden und vielfach emotionalen Augenblicke nicht verpasst.

Variiere deine Aufnahmen

Selbst wenn du ein Lieblingsobjektiv hast, Party-Fotos gerne auf den zweiten Vorhang blitzt um mehr Dynamik zu erhalten oder Meister der Gegenlichtaufnahmen bist – sehen am Ende alle deine Fotos gleich aus, ist das langweilig. Mit gleich meine ich nicht, dass der Bild-Look nicht konsistent sein darf, das sollte dir an dieser Stelle klar sein. Aber denke zum Beispiel nur an die Gestaltung eines Fotobuchs zur Hochzeit… Um ein Buch interessant zu gestalten brauchst du von allem etwas: Vorbereitung, Trauung, Close-Ups, Porträts, Party, Aktionen, Emotionen und stilvolle Aufnahmen. Du brauchst Hintergründe und Bilder die für sich stehen.

Übe fleißig

Hochzeitsfotografie ©Firat BagduEs ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, aber ein Hochzeitsfotograf darf auch nicht Bilder abliefern, die eines Praktikanten nicht würdig sind. Daher fotografiere möglichst viel um dein Equipment zu kennen und einen eigenen Stil zu entwickeln. Schau dir an, was andere Fotografen machen, nutze die Bilderflut des Internets (Pinterest ist eine hervorragende Quelle für Inspiration) um dir Ideen zu holen. Aber auch – und noch viel wichtiger – um herauszufinden, welche Bilder dich ansprechen und warum. Auch der Weg ins Museum um sich die alten Meister anzusehen, lohnt sich. Was haben sie über Licht- und Linienführung gewusst und wie haben sie sich diese zu Nutze gemacht? Was kannst du daraus lernen?

Stelle dir immer wieder diese Fragen und analysiere Bilder, Situationen, Ideen und probiere sie aus. Nicht erst bei der Hochzeit, sondern bereits vorher. So lernst du, was funktioniert und vor allem findest du immer wieder neue Ideen und Inspirationen.

Ich wünsche dir viel Spaß und viel Erfolg dabei!

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Mehr Tipps zur Hochzeitsfotografie und vor allem viel praktische Übung bekommst du im Workshop mit Firat Bagdu während der Photo+Adventure am Pfingstsonntag (9.6.2019).

Fotos © Firat Bagdu

 

 

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Firat Bagdu

Firat Bagdu

Kräftige Farben, klare Linien und Formen, verspielte Elemente und ein untrügliches Gespür für den passenden Moment – das sind die Grundessenzen, die die Fotokunst von Firat Bagdu einzigartig machen.
Firat entdeckte früh sein Interesse für die Fotografie, lichtete bald Unterwasserlandschaften, Architektur und Menschen ab. Aus dem anfänglichen Hobby wurde schnell eine Leidenschaft, aus der Leidenschaft später ein Beruf mit professionellem Equipment und eigenem Studio.
Als Porträt- und Hochzeitsfotograf machte sich Firat Bagdu in der Szene schnell einen Namen. Es dauerte nicht lange, bis der talentierte Newcomer über die Stadtgrenzen Kölns hinaus bekannt wurde und Angebote aus der gesamten Bundesrepublik und dann auch weltweit erhielt.
Heute steht der Name Firat Bagdu europaweit für qualitativ hochwertige und kreative Fotokunst.

 

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