Was passiert, wenn ein Outdoor-begeisterter Mann auf eine Outdoor-begeisterte Frau trifft? Wenn alles stimmt, dann gibt es irgendwann Nachwuchs und vermutlich treten die lieben Kleinen in die Fußstapfen der Eltern und haben etwas von der Naturverbundenheit geerbt. Und wenn Mama und Papa wenig Lust auf Urlaub in Clubanlagen haben oder aber mal etwas anderes ausprobieren wollen, dann lockt höchst wahrscheinlich der Camping-Urlaub. Der Grund ist klar: Natur, Abenteuer, Erholung, Entspannung und für jeden ist etwas dabei. Das erste Mal Camping mit Kindern… Erholung?!
Geht das? Sicherlich dann, wenn ihr den für euch geeigneten Campingplatz entdeckt. Gehört ihr zu den klassischen Campingtypen die richtig viel Outdoor-Flair wünschen? Oder wollt ihr Luxus und gleich komplett eingerichtete Zelte, Wohnwagen oder Caravans buchen? Campingplätze, viele auch auf Familien zugeschnitten (mit Spielplätzen und Wickelräumen und was man halt sonst so braucht), gibt es weltweit. Soll es im Wald oder am Strand sein? In heimischen Gefilden oder in südlichen Ländern? Die Ausstattung kann sehr verschieden sein. Die Palette geht von schlichten Naturcampingplätzen mit Feuerstellen und Toilettenhäuschen bis zum richtigen Luxus – zu beachten ist dass oftmals vorgebucht werden muss.
Wildes Campen ist übrigens zumeist verboten, in einigen Ländern gibt es allerdings das Jedermannsrecht, das eine oder mehrere Übernachtungen an gleicher Stelle in freier Wildbahn erlaubt – hier müsst ihr euch rechtzeitig vor Reiseantritt über die Bedingungen des jeweiligen Landes informieren.
Die wichtigste Frage überhaupt, die zu klären ist: Ist das Campen auch wirklich was für meine Familie? Praktisch ist es natürlich das vor dem langen Urlaub im Zelt zu testen, allerdings lohnt sich der Aufwand nur, wenn es ein langes Wochenende ist. Der Sommer bietet sich da an, könnte aber mit den Lebensmitteln schwierig werden, wenn es zu heiß ist – also achtet darauf nichts einzupacken was zu schnell verderblich ist. Für den ersten Versuch und für „Schön-Wetter“- Urlauber genügt meist die folgende Grundausstattung.
Am Anfang war das Zelt: Mit genügend Platz für alle und fürs Gepäck sowie natürlich wasserdicht (auf eine möglichst hohe Wassersäule achten!) und mit leichten Stangen. Egal ob Tunnel-, Kuppel- oder größeres Familienzelt – guckt mal, was euch gefällt und wie viel Platz (und Packgewicht) ihr braucht und beim Transport (er-) tragen könnt. Gerade Kinder bewegen sich ja nun auch mal gerne. Größere Filialen von Outdoor- und Campingläden bieten sich an für einen ersten Eindruck, ebenso der Besuch von Messen die sich um das Thema Reise und Camping drehen. Für das erste Test-Camping lohnt sich auch mal die Frage im Freundeskreis, ob euch jemand ein Zelt fürs Wochenende leihen kann. So lassen sich Vor- und Nachteile gleich am eigenen Leib testen.
Beim Kauf bitte die Plane zum Unterlegen für den „Wohnbereich“ nicht vergessen – so vermeidet ihr Dauerdreck im Schlafsack. Mit einer Plane unter dem Zelt schützt ihr den Boden vor Schäden durch spitze Steinchen.
Jede Person benötigt dann noch eine – am besten selbstaufblasende – Isomatte (isolierender als Luftmatratzen) und einen Schlafsack. Es gibt natürlich spezielle Babyschlafsäcke (Isomatte ist auch hier wichtig), Kinderschlafsäcke müssen nicht sein, denn abbinden hilft und die Kleinen wachsen dann auch nicht raus. Wie wäre es mit einem Isomatten-Lager auf dem sich die ganze Familie mit den kleinen Kindern tummelt? So rollt niemand davon.
Kleidertechnisch muss es wind- und wasserfest sein. Matschkleidung und genügend Wechselklamotten sind Pflicht. Aber auch Sonnencreme und Sonnenhut! Schick ist egal, praktisch muss her. Zwiebelprinzip ist angesagt, denn ausziehen geht immer.
Essen oder gar kochen ist natürlich auch im Urlaub wichtig. Gibt es eine Küche auf dem Campingplatz der Wahl und wenn ja, wie ist sie ausgestattet? Wenn nicht, braucht ihr einen Gaskocher mit auswechselbaren Schraubkartuschen (keine Gaskartuschen!). Feuerzeug nicht vergessen. Geschirr (z.B. aus Melanin), Besteck, Töpfe, Schneidebrett, scharfes Messer, Dosenöffner und Kelle müssen auch sein. Spültuch und Schwamm nicht vergessen! Dann Salz, Pfeffer, Essig, Öl und für den ersten Abend Nudeln mit Tomatensoße. Und sonst? Eine Taschenlampe (denn irgendwas wird immer gesucht) und eine Laterne (praktisch: mit LEDs), Wäscheleine, Wasserkanister, Kühlbox, Mülltüten, Klopapier, wasserdichte Plane (gut bei Regen oder zu viel Sonne) und Insektenschutz. Klapptisch und Stühle sind bequem, eine wasserfeste Picknickdecke tut´s aber auch. Aufbewahrungsboxen regulieren das Chaos.
Wenn’s ums Duschen geht müsst ihr an vielen Orten für das nötige Kleingeld sorgen oder Duschmünzen vor Ort erwerben, damit die Dusche warmes Wasser ausspuckt. Da Ablagen hier oft begrenzt sind, packt lieber eine Kulturtasche ein die sich aufhängen lässt. Platzsparende Mikrofaserhandtücher sind super und vor allem schnell mal von Hand durchgewaschen und wieder trocken. Vergesst eure Badeschlappen nicht, denn nicht überall ist’s pikobello sauber – insbesondere auf sehr abgelegenen oder stark frequentierten Campingplätzen.
Wer im Camping-Gepäck noch Platz hat, der packt natürlich noch was zum Spielen ein. Oder ist kreativ und beschäftigt die Kleinen mit den Dingen in der Natur. Für einen Regentag oder den Abend sollte man aber auf alle Fälle zum Beispiel ein Kartenspiel dabei haben. Handy-Spiele sind ja gut und schön wenn Sie den Nachwuchs beschäftigen, aber nicht überall gibt es Strom zum Aufladen der leergespielten Akkus und warum nicht mal ein paar „Technik-freie“ Tage einlegen?
Wenig ist es jedenfalls nicht, was ihr mit Familie für die erste Outdoor-Erfahrung braucht. Aber ganz sicher macht Camping mit Kindern jede Menge Spaß und liefert unbeschreibliche Erfahrungen!
Damit ihr nichts vergesst, gibt es natürlich auch im Internet einige brauchbare Packlisten. Googelt einfach mal nach „Packliste für Campingurlaub“. 😉
Und jetzt viel Spaß da draußen – einfach mal machen und nicht lange fackeln!