Elephant Rock, AlUla

AlUla - ein Reisebericht.

Wir nehmen euch mit auf unsere Reise nach AlUla in Saudi Arabien & berichten von den Erlebnissen des ersten Tages im Partnerland der Photo+Adventure 2022. Klettersteig in luftiger Höhe, griechisches Mittagessen mit fantastischer Aussicht, Weltkulturerbe Hegra, Elephant Rock und japanisches Abendessen...

AlUla: Eindrücke und Erlebnisse (Teil 1)

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Elephant Rock, AlUla

Nachdem ich am späten Freitag Nachmittag wieder sicher zu Hause angekommen bin und am Wochenende in Ruhe ausgepackt, viel erzählt und lange geschlafen sowie die erste Sichtung meiner “richtigen” Bilder (Kamera, nicht das Handy ;-)) vorgenommen habe, ist es an der Zeit, euch auch ein bisschen mehr an unseren Erlebnissen teilhaben zu lassen. Im Folgenden erwartet euch unsere Reisehighlights in chronologischer Abfolge, gespickt mit meinen persönlichen Eindrücken.

Flughafen AlUlaVorweg: Es war eine fantastische Reise und obwohl wir nur 5 Nächte vor Ort waren, haben wir so viel erlebt als wären es zwei Wochen gewesen. AlUla hat es sich nicht nehmen lassen, uns ein volles Programm zu präsentieren um uns möglichst vielseitige Erlebnisse zu bieten und etliches zu präsentieren, was man in der Region bestaunen kann. Und die Region ist nicht klein, sie hat in etwa die Größe von Belgien. 5 Tage reichen da natürlich nicht, um alles zu sehen, aber ich glaube, wir haben einen guten Überblick erhalten. Es war eine tolle Mischung aus Outdoor-Erlebnissen, Kultur und Tradition aus der “Wiege der Menschheit” – gespickt mit kulinarischen Köstlichkeiten.

Fluughafen JeddahUnsere Anreise erfolgt getrennt, denn Pavel und Miho fliegen aus Spanien ein, Julia ab München und ich ab Frankfurt. Mein Flug mit Saudia verläuft entspannt und vor allem pünktlich. In Jeddah treffen wir am späten Freitagabend aufeinander, nachdem wir alle einen Stempel in unseren Reisepass erhalten haben. Bei der Einreise wird man fotografiert, hinterlässt seine Fingerabdrücke und weist kurz seine Einreisedokumente (Visum, Einreiseanmeldung und Tawakkalna App auf dem Handy) vor und schon hat die freundliche Mitarbeiterin den Stempel in den Pass gedrückt und eine schöne Zeit in Saudi-Arabien gewünscht. Jetzt geht es kurz an das Gepäckband, denn beim Transfer innerhalb des Landes muss ich mein Gepäck kurz vom Band nehmen und 30 Meter weiter wieder dem nächsten Mitarbeiter aufs Band legen. Dann folgt ein Security Check, bei dem es eine separate Reihe für Frauen gibt, und hier kommt auch der Sprengstofftest für mein Equipment, den ich schon in Frankfurt erwartet hatte. Man hat halt immer zu viel Elektronik-Gedöns dabei. 😉

Flughafen AlUlaMitten in der Nacht in Jeddah ist der Flughafen relativ ruhig und es geht entspannt zu. Am Gate treffen wir uns dann, Pavel und Miho waren bereits vor dem Flughafengebäude und haben fotografiert, ich dagegen lichte nur die Architektur im Terminal ab. Gemeinsam fliegen wir um kurz nach 2 in der Nacht (ungewöhnliche Zeiten für Europäer) weiter nach AlUla, wo wir kurz nach 3 Uhr morgens landen. Das Terminal hier ist klein, aber gemütlich mit schicken Ledersesseln. Das Gepäckband ist ebenso klein und es erstaunt, wie schnell unsere Koffer da sind. Vor dem Gebäude begrüßt uns kühle Wüstenluft, zur Zeit ist es hier nachts eher kalt. Während wir auf unsere Fahrer warten, fotografieren wir gleich das erste Kunstwerk vor dem Flughafen, eine Büste mit Haaren aus goldenen Rohren – es sieht ein bisschen aus wie ein Baum und tatsächlich sitzen in den “Zweigen” ganz viele kleine Vögel, die aufgeregt zwitschern, als wir uns nähern.

Bis wir dann im Hotel sind, ist es nach 4 Uhr morgens, aber wir können ja “ausschlafen”. Unser spätes Frühstück ist für 10 Uhr angesetzt und um 10:30 Uhr steht unsere erste Aktivität auf dem Programm: Ein Klettersteig. Ich finde das gut, nachdem wir ja alle die ganze Zeit nur gesessen haben können wir uns nun mal ein bisschen bewegen.

Noch kurz eine Info zum Hotel: Wir sind im Shaden Resort und unsere Zimmer sind Beduinenzelten nachempfunden – außen wie innen mit Teppich verkleidet. In dieser Nacht kühlt es sich ganz schön heftig ab, bis zum Morgen ist die Temperatur auf 6 Grad gefallen (im Zimmer wohl auch), sodass ich die Heizung anstelle. Das Hotel selbst liegt außerhalb der Stadt, eingebettet in eine spektakuläre Felslandschaft (die nachts komplett angestrahlt wird) und verfügt über eine schicke Poolananlage und zwei Restaurants, das Frühstücksbuffet ist super und bietet alles von Käse und Wurst über Joghurt, Obst, Nüssen, frisch zubereiteten Eierspeisen bis hin zu Bohnen, Dattelpasten und arabischen Aufstrichen und eine große Brotauswahl.

Gestärkt geht es dann auf zu unserem ersten Abenteuer, auch wenn wir alle noch etwas müde aus den Augen schauen. Begrüßt werden wir von zwei Nepalesen, einem Briten (der hauptsächlich auf den Kanaren lebt) und Suleyman, der für die Royal Commission in AlUla arbeitet und uns in den nächsten Tagen immer wieder begleiten wird. Wir bekommen eine kurze Einweisung in das Kletterequipment, ein paar Anweisungen und dann geht’s auch schon los. Die ganze Szenerie ist beeindruckend – hoch aufragende Sandsteinfelsen, Wüstensand überall und dazu blauer Himmel bei heute knapp über 20 Grad und Wind. In der Sonne ist es schön warm, im Schatten kühl. Dementsprechend lassen wir unsere Windjacken beim Klettern an – aber bis es losgeht und wir den kurzen Aufstieg zu unserem Einstieg in den Klettersteig geschafft haben, sind schon etliche Fotos geschossen und die ersten Felszeichnungen bewundert worden.

Via Ferrata AlUla, Klettersteig

Wir lernen kurz, wie man sich am Klettersteig sichert, erhalten Anweisungen worauf zu achten ist und schon geht es los. Gleich als erstes geht es über eine Hängebrücke, anschließend am Felsen entlang in luftiger Höhe. Die Aussicht ist grandios und immer wieder müssen wir anhalten, um Fotos zu machen. Miho hat seine Kamera dabei, Pavel filmt meist mit dem Handy, das auch ich immer wieder zücke – meine Kamera habe ich im Auto gelassen, das nun in der Ferne weit unter uns ganz klein zu sehen ist. Der Klettersteig macht uns allen Spaß, aber Pavel und Miho nehmen lieber die einfachere Route zurück, schließlich haben sie ihre Kameras dabei und wollen nichts riskieren. Julia und ich dagegen wählen den schwierigeren Abstieg über die Felswand, begleitet von zwei Guides, die immer darauf achten, dass wir keine Fehler machen. Wir fühlen uns gut betreut, haben Spaß und genießen die Aussicht – fotografiert und gefilmt von einem der Guides, dem ich mein Handy in die Hand gedrückt habe. In der Zwischenzeit machen Pavel und Miho weiter Foto- und Filmaufnahmen, denn sie sind mit einem der Guides schon am Ende der Tour angelangt. Hier erwarten uns noch einmal einige Felszeichungen und wir fragen uns, wie die Menschen damals wohl gelebt haben. An einer Stelle scheint noch ein Umriss einer Behausung erkennbar, unser Guide weist uns auf die angeordneten Steine hin. Von ihm erfahre ich auch, dass es hier zwar Skorpione und Schlangen gibt, er aber noch keine in dieser Ecke gesehen hat. Skorpione seien sowieso viel weniger gefährlich als Schlangen, da sie grundsätzlich “keine Lust hätten”, ihr Gift einzusetzen und zu verschwenden. Na dann… Er erklärt mir auch, wie ich prüfe, ob man sich auf einem Stein gefahrlos niederlassen kann. Ich bin gerüstet für die nächsten Tage!

Alle kommen wir sicher wieder beim Auto an und fröhlich verabschieden wir uns von den drei Guides (nachdem wir auch ihre Handyfotos per Airdrop erhalten haben – Technik kann schon eine Erleichterung sein). Unser nächstes Ziel steht an: Das Restaurant Okto, das auf einem Felsplateau (Harrat Viewpoint) liegt, von dem aus man einen super Rundumblick hat und bis in die Oase nach AlUla herabschauen kann. Interessanterweise ist es ein griechisches Restaurant und tatsächlich sollen uns in den nächsten Tagen noch einige internationale Restaurants erwarten. Da wir wenig Zeit haben, bestellen wir erst unser Essen (das von einer russischen Kellnerin serviert wird, Pavel wechselt gleich ein paar Worte mit ihr), und fotografieren dann die Aussicht und die fantastische Anlage mit Sitzgelegenheiten, Lounge-Musik und der coolen Freiluft-Bar. Wir genießen leckere alkoholfreie Cocktails aus verschiedenen Säften (Wassermelone, Zitrone-Minze und Granatapfel) und bekommen hervorragendes Essen serviert. Griechisch mit einem leicht arabischen Einschlag – köstlich!

Nach dem Essen fahren wir weiter und besuchen die Unseco Weltkulturerbestätte Hegra. Hier finden sich in die Felsen gemeißelte Gräber, die bis ins erste Jahrhundert vor Christus zurückdatieren. Insgesamt sind es bisher 111 Grabstätten, die hier entdeckt wurden. Ich möchte an dieser Stelle aber nicht zu viel erklären, schaut einfach mal unter diesem Link. Wer Hegra (und andere Stätten in AlUla) besuchen möchte, der muss sich vorher dazu anmelden. Das dient dazu, die Stätten zu schützen und den Besucherstrom zu regulieren, der momentan aber sowieso noch eher gering ist. Mit seinen aktuell nur 3 Hotels kann AlUla bisher nicht viele Touristen gleichzeitig beherbergen, was eine Reise in die Region sehr charmant macht. Aber es gibt große Pläne zur – möglichst nachhaltigen – Erweiterung und ich bin mir sicher, dass die Region in 10 Jahren viel bekannter und beliebter sein wird. Wer sich übrigens Sorgen um die Wasserversorgung macht: AlUla bekommt das Wasser aus Jeddah und es ist entsalztes Meerwasser. Das Grundwasser der Region (das in in 30-40m Tiefe befindet), wird für den täglichen Bedarf nicht verwendet.

In Hegra werden wir mit einem alten, türkisfarbenen Jeep durch die Gegend gefahren und besuchen einige der Grabstätten. Die Gegend ist fantastisch, die Gräber lassen uns staunen, was damals alles schon möglich war und die Farbkombination aus Sand, Sandstein und blauem Himmel lässt die Auslöser heiß laufen. Betreten darf man die Gräber übrigens nicht, nur ein einziges dürfen wir von innen ansehen. An jeder größeren Grabstätte sind Guides (Männer und Frauen), die mit uns zu den Gräbern gehen und uns die Besonderheiten erklären und über die Bestatteten erzählen. In der Regel haben die Gräber nämlich eine Inschrift, aus der zu lesen ist, wem das Grab gehörte. Verstarb die Person, für die das Grab gedacht war, bevor der Bau fertig gestellt wurde, wurde die Grabstätte übrigens nicht vollendet.

Von Hegra aus fahren wir zum Sonnenuntergang zum Elephant Rock. Dieser Felsen sieht tatsächlich aus wie ein Ottifant und ist beliebtes Ausflugsziel in AlUla. Auf den Fotos, die wir vorher im Internet gesehen haben, ist in der Umgebung eigentlich nichts zu sehen, doch seit kurzer Zeit gibt es hier das Elephant Rock Café, Sitz-Lounges, Bars mit Softdrinks und alkoholfreien Cocktails und Essen. Das beste an den runden Sofa-Lounges, die in den Sand eingelassen wurden, ist die Feuerstelle in der Mitte. Es muss sehr gemütlich sein, hier in der Dunkelheit am Feuer zu sitzen und der Musik zu lauschen, die aus den Lautsprechern schallt. Leider aber haben wir dafür keine Zeit, erst einmal geht es auf Foto-Mission. Wir erkunden den Felsen und Miho und ich sind schnell auf der Schattenseite des Ottifanten und wetteifern um das schönste Bild mit dem besten Sonnenstern, denn die Sonne fällt gerade genau durch den Spalt zwischen Körper und Rüssel des Elefanten. Hier überrascht mich das 24-120mm Objektiv von Nikon positiv, das einen wunderbaren Sonnenstern produziert. Währenddessen fotografiert und filmt Pavel auf der anderen Seite des Felsens und kurz darauf setze ich mich zu Julia und Suleyman in eine der Sitzecken. Nicht lange und die Sonne versinkt hinter den umliegenden Felsen. Jetzt werden Fackeln entzündet und überall gehen Lichter an. Ein Traum! Mit Sicherheit sieht es auch in völliger Dunkelheit grandios aus, denn der Elefant wird ebenfalls angestrahlt.

Wir aber ziehen weiter, denn heute steht noch ein Abendessen auf dem Programm. Es geht in das Hotelrestaurant am Pool, das mit leckerster japanischer Küche aufwartet. Wir sitzen gemütlich draußen, rechts und links neben dem Tisch werden die Gasheizpyramiden entzündet, denn es wird langsam wieder kühl. Noch sind die Nächte echt frisch, erst die Nacht von Donnerstag auf Freitag bleibt angenehm lauwarm.

Heute lassen wir es auch nicht allzu spät werden, sondern verschwinden gegen 22 Uhr auf unsere Zimmer. Bis allerdings alle Daten übertragen und gesichert sind, ist es dann doch fast wieder Mitternacht. Und der Wecker geht früh, denn um 7:30 Uhr ist Abfahrt zu unserem nächsten Abenteuer angesagt.

Was für ein umwerfender erster Tag!

 

 

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Die Autorin

Katrin Schmidt

Katrin Schmidt

Geschäftsführung, Messeleitung

Kauffrau, Hobby-Fotografin & Sportbegeisterte

Enthusiastische Hobby-Fotografin mit besten Kenntnissen in den Bereichen Vertrieb & Marketing. Am liebsten fotografiert sie auf Reisen rund um die Welt und in der Natur vor der Haustür, sodass sie schon mal bei Sonnenaufgang durch den Dreck krabbelt. Katrin ist kreativ, lustig und ihr Teekonsum kurbelt die Weltwirtschaft an.

Zuständig für: Organisation, Marketing, Rahmenprogramm & Kooperationen

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