“Jordan Trail”: In 36 Tagen von Nord nach Süd
Das Haschemitische Königreich hat mit dem „Jordan Trail“ einen 600 Kilometer langen Wanderweg geschaffen, der in 36 Tagen bewältigt werden kann. Er führt von Um Quais im Norden des Landes über diverse Etappen wie das Tote Meer, die Felsenstadt Petra und die Wüste Wadi Rums bis ans Rote Meer in den Süden des Landes.
Wanderer begeben sich auf dem „Jordan Trail“ auf eine Abenteuerreise durch vielfältiges Terrain mit einer eindrucksvollen Natur, vorbei an bedeutenden historischen und religiösen Stätten wie Petra oder dem Berg Nebo.
Der Wanderweg ist in acht Streckenabschnitte unterteilt, die sich in vier bis sieben Tagen bewältigen lassen. Von der bewaldeten hügeligen Landschaft im Norden des Haschemitischen Königreichs lotst der Weg Pilger über grüne Wadis mit heißen Quellen durch karge Wüstenlandschaften gen Süden, bis hin zu den bunten Korallenriffen im Golf von Aqaba. Hierbei liest sich der „Jordan Trail“ wie ein Geschichtsbuch: Er nimmt Wanderer mit auf eine Reise durch das Zeitalter der Edomiter, Moabiter, Nabatäer, Römer und Byzantiner bis hin in die Gegenwart, mitunter entlang der legendären, antiken Handelsstraße King’s Highway.
Im ersten Abschnitt des Weges geht es in das Naturschutzgebiet Ajlun. Das hügelige Gelände ist mit dichten, immergrünen Kermes-Eichenwäldern überzogen, durchsetzt mit Pistazien-, Johannisbrot- und Erdbeerbäumen.
Dieses Forstgebiet beheimatet auch heute noch viele Waldsäugetiere, darunter Wildschweinherden, Füchse und vereinzelt auch Wölfe und Hyänen. Im Frühling bedeckt ein bunter Teppich aus Buschwindröschen, Zistrosen und unzähligen anderen Wildblumen den Waldboden.
Ein Naturreservat, vier Klimazonen, 250 Tierarten
Nach etwas über der Hälfte des Weges erreicht man das Dana Naturreservat. Es ist von vier verschiedenen Klimazonen geprägt – von der Wüste bis zum subtropischen Klima – und bietet eine einzigartige Naturvielfalt mit mehr als 600 Wildpflanzen- und 250 Tierarten. Es gibt bewaldetes Hochland und felsige Hänge, Geröllebenen und Sanddünen.
Einige Kilometer weiter südlich erreichen Wanderer die von hohen Bergen umgebene über 2000 Jahre alte ehemalige nabatäische Handelsstadt Petra. Die beeindruckende rosarote Felsenstadt war über 1000 Jahre in Vergessenheit geraten, bis sie 1812 vom Schweizer Forscher Johann Ludwig Burckhardt wiederentdeckt wurde. Heute ist das Weltwunder der Neuzeit zweifellos die größte touristische Attraktion Jordaniens. Auf einer Entdeckungsreise durch das weitläufige Areal können hunderte Felsengräber und Tempelfassaden, Grabhallen und Felsreliefs erkundet werden.
Mit dem Jeep oder Ballon durch die Wüste
Bevor es ans Rote Meer geht, führt der „Jordan Trail“ noch eine Weile durch kargere Gefilde: die Wüste Wadi Rum. Die größte Wüstenlandschaft Jordaniens ist ein riesiges von Menschenhand nahezu unberührtes Areal, an dem die Zeit still zu stehen scheint.
Ein Labyrinth aus monolithischen Felsformationen erhebt sich bis zu 1750 Meter aus dem rötlich gefärbten Wüstenboden. Jeep Safaris oder eine Ballonfahrt sind ideale Aktivitäten, um sich einen Überblick über das riesige Areal mit seinen bizarren Felsen zu verschaffen.
Kristallklares Wasser, prächtige Korallenriffe mit einer Vielzahl seltener Fischarten und eine bis zu 50 Meter weite Unterwassersicht erwarten Tauchsportfreunde am Golf von Aqaba, dem nordöstlichsten Punkt des Roten Meeres und Ziel des “Jordan Trails”.
Hier können Besucher bei einer Wassertemperatur von ganzjährig mindestens 20 Grad mit Schildkröten und Delfinen schwimmen sowie Schwärme von bunten Fischen beobachten.
Herzliche Gastfreundschaft
Der „Jordan Trail“ verspricht spannende Begegnungen mit den Einheimischen, die für ihre besonders herzliche Gastfreundschaft bekannt sind und gerne Unterschlupf für die Nacht gewähren oder eine Mahlzeit bereitstellen.
Bilder (soweit nicht anders angegeben): Jordan Tourism Board