Umwege erhöhen die Ortskenntnis: Wie entdeckst du eine neue Foto-Location?
Ich komme aus Berlin. In der Stadt wimmelt es nur so von Fotomotiven. Genauso wie auch Köln, München, Hamburg, Duisburg oder jede andere Ecke unendlich viel Potential für Foto-Locations bietet. Aber wie fange ich an? Wie entdecke ich eine neue Foto-Location, also neue Orte zum Fotografieren?
Seit einiger Zeit schreibe ich in meinem Fotoblog ig-fotografie.de über Tipps zum Fotografieren und Foto-Locations. Kürzlich habe ich mein erstes Buch fertig gestellt. Dabei geht es um das „Fotografieren in Berlin“. Um nicht nur altbekannte Orte in diesem Buch zu zeigen, war es wichtig, dass ich kreativ vorgehe. Ich wollte sowohl geheime und unbekannte Orte, aber auch bekannte Ort in neuem Licht zeige. Ich glaube, dass mir das ganz gut gelungen ist.
Hier zeige ich dir ein paar Ideen, damit du dich auch die Suche machen kannst, um stetig neue Lieblingsorte zum Fotos machen in deiner Gegen aufspüren kannst.
Kostenlose Fotografen-Helferlein Google Maps & Co.
Es klingt banal, aber Google Maps, Google Earth und Google Street View sind meine wichtigsten Werkzeuge, um einen Ort vorab zu inspizieren und eine neue Foto-Location zu finden. Du kannst den Ort anschauen, ohne ihn vorher besucht zu haben. Natürlich habe ich vorab eine Idee im Kopf oder ein Foto irgendwo gesehen. Anschließend recherchiere ich nach den ungefähren Ortsdaten. Wie mag der Winkel sein, von dem aus fotografiert wurde? Ist ein Turm oder sind Hochhäuser in der Nähe, von denen ich vielleicht eine noch bessere Sicht habe? So bin ich zum Beispiel auf die Berliner Hochhäuser an der Fischerinsel aufmerksam geworden. Ich habe ein Foto im Internet gesehen und versucht den Ursprungswinkel zurückzuverfolgen.
Hochhäuser Fischerinsel © ig-fotografie.de
Auf der Seite www.sightsmap.com/Germany findest du eine sogenannte „Heat Map“ von Google. Da sind die meistfotografierten Plätzen der Welt farblich markiert. Also inspiziere doch einfach mal die Gegend um deinen Heimatort. Werden hier auch Fotos gemacht?
Mobile Apps à la Instagram, Flickr & Co.
Bei Apps und Webseiten wie Instagram.com, Flickr.com oder Panoramio.com hast du auch die Möglichkeit, nach Orten und Stichworten zu suchen. Gib auf Instagram zum Beispiel # landschaftsparkduisburg https://www.instagram.com/explore/tags/landschaftsparkduisburg/ oder # beelitzheilstaetten https://www.instagram.com/explore/tags/beelitzheilstaetten/ ein,und du wirst erstaunt sein, wie viele unterschiedliche Perspektiven dir dieser Fotoort bietet. Das ist praktisch, wenn du schon ungefähr weißt, wohin du hin möchtest, dir aber noch Fotoinspiration holen willst.
Triff andere Fotografen in einem Foto-Club
Einer meiner Favoriten ist der Austausch mit anderen Fotobegeisterter und Fotografen. Ein Freund und ich betreiben eine Fotogruppe auf MeetUp.com. MeetUp ist eine kostenlose Plattform, auf der du unkompliziert Menschen treffen kannst, die das gleiche Hobby ausüben. Als ich frisch nach Berlin gezogen bin, habe ich so schnell viele andere Hobbyfotografen kennengelernt.
Zudem findest du auch auf Plattformen wie Facebook, oder foto-community.de viele Gruppen zum Thema Fotografieren in deiner Gegend. Ebenso sind natürlich Events wie die Workshops bei photoadventure.eu eine schöne Möglichkeit Gleichgesinnte zu treffen. Probiere es mal aus!
Entdecke eine alte Foto-Location neu
Das Licht verändert sich ständig. Wenn du schon mal in Berlin warst, hast du sicher favorisierte Orte für tolle Fotos. Doch warst du schon mal zu ganz anderen Tages- oder Nachtzeiten dort? Du wirst erstaunt sein, wie anders ein Ort in der Dämmerung, in der Nacht oder im Morgengrauen aussieht. Hast du dich für einen Ort entscheiden, kann es auch Spaß machen diesen vorab einmal mit Apps wie suncalc.net oder LightTrac zu inspizieren. Diese zeigen dir den Stand der Sonne zur gewünschten Uhrzeit.
Stöbere durch Stadtmagazine und Reiseführer
Kürzlich habe ich meine alten Berlin-Reiseführer nochmals durchforstet und recherchiert, wo und vor allem wie die Bilder fotografiert wurden. Klar, es sind Profifotos, die du hier findest. Doch sollte dich das nicht abschrecken, sondern eher anspornen: Aus welchem Winkel hat der Fotograf fotografiert? Zu welcher Tageszeit oder gar Jahreszeit ist das Foto aufgenommen worden? Wofür interessierst du dich im Speziellen? Magst du Lost Places, Architektur, Parks oder Gewässer? Zu jedem Thema gibt es spezielle Tipps und Seiten im Internet. Gute Recherche vor deinem Fototrip spart dir enorm Zeit und macht zudem viel Spaß.
Ab aufs Rad oder zu Fuß
Die meisten Locations habe ich zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit meinem Roller entdeckt. Ich bin Umwege gefahren, falsch abgebogen, habe Halt gemacht und so viele neue Ecken in Berlin entdeckt, die mir sonst verborgen geblieben wären.
Eine Stadt lässt sich super per Rad erkunden, denn Umwege erhöhen die Ortskenntnis.
Ich wünsche dir viel Spaß bei der Erkundung neuer und bekannter Orte. Wenn du weitere Ideen hast, dann schreib mir doch gerne eine Mail. Und wenn du Lust auf Berlin hast, dann probiere doch auch mal mein Fotobuch „Fotografieren in Berlin: 101 tolle Bildideen in der Hauptstadt“ aus oder lade dir auf meinem Blog das kostenlose E-Book mit 10 Tipps für bessere Fotos runter.