Die Technik macht den Unterschied, nicht die Größe (des Equipments)
Beim Fotografieren kommt es nicht nur auf Kreativität, Talent und Erfahrung an, sondern auch auf den Einsatz der geeigneten Technik, bzw. das Beherrschen der Technik. Deshalb haben wir einige Workshops und Seminare im Angebot, die sich genau damit befassen.
Basis schaffen
Allen, die sich für „Tipps, Tricks und Grundlagenwissen zum richtigen Umgang mit digitalen Kameras“ interessieren, sei das entsprechende Seminar mit Sacha Goerke in Kooperation mit Calumet empfohlen. Entsagt der Automatik und lasst euch verständlich die Grundlagen, Einstellungen und Vorgehensweisen des fotografischen Basiswissens erklären. Sascha Goerke, Leiter der Fotoakademie Westfalen und selbst Werbefotograf, weiß genau, welche Fragen Anfängern auf der Seele brennen und adressiert diese und noch viel mehr in seinem umfassenden Grundlagenseminar am Samstag.
Nah dran und doch weit weg
Wenn ihr schon einen Schritt weiter seid und euch ganz besonders mit der „Sehnsucht nach Nähe“, der Digiskopie, beschäftigen möchtet, dann besucht Dr. Jörg Kretzschmars Workshop in Kooperation mit Swarovski am Samstag. Ihr wollt besonders tiefe Einblicke erhalten, ohne Tarnzelt und großen Aufwand Nähe vermitteln und große Distanzen fotografisch überbrücken? Vor allem bei der Naturfotografie ermöglicht die Digiskopie wunderbare Nahaufnahmen von Tieren und Objekten, die sonst oft nur schwer oder gar nicht zugänglich sind. Auf der Photo+Adventure verrät Jörg Kretzschmar euch wie die Digiskopie funktioniert, wie ihr damit bessere Fotos macht, auf was ihr achten solltet und warum eure Naturfotos von dieser Technik profitieren können. Als besonderes Special könnt ihr im Workshop die neuste Spektiv-Technologie von Swarovski ausprobieren und testen und natürlich die hilfreichen Tipps vom Profi nutzen, um euer Können zu verfeinern.
Professionelle Lichtführung macht den Unterschied
Wie man Fotos perfekt ausleuchtet und welche zusätzlichen Lichtquellen ihr vielleicht benötigt, das weiß Jens Brüggemann ganz genau. In seinem Workshop „Professionelle Lichtführung und Beleuchtungstechniken drinnen und draußen“ am Sonntag setzt er seinen Schwerpunkt vor allem auf die Funktion von Studio- und Outdoorblitzanlagen – denn wir alle wissen, dass das richtige Licht ein gutes Foto ausmacht.
Einen kleinen Vorgeschmack erlaubt euch Jens jetzt schon und gibt uns einen Einblick in sein Fotolehrbuch „Professionelle Lichtführung und Beleuchtungstechnik“ (erschienen im mitp Verlag) – vielleicht ist hier noch der eine oder andere Tipp für euch dabei?
DAS ARBEITEN MIT DREI LICHTERN
Eine Blitz- oder Dauerlichtanlage mit drei Leuchten ist der ideale Einstieg in die professionelle Studiofotografie (wobei hier unter Studiofotografie allgemein die Indoor-Fotografie verstanden werden soll). Wer drei Leuchten zur Verfügung hat, wird damit schätzungsweise 95 Prozent der üblichen fotografischen Aufgabenstellungen befriedigend lösen können. Der in der Praxis am häufigsten realisierte Lichtaufbau mit drei Leuchten ist:
- Leuchte 1 = Hauptlicht
- Leuchte 2 = Hintergrundlicht
- Leuchte 3 = Effektlicht (zum Beispiel Haar- oder Konturlicht)
Natürlich sind auch viele andere Aufbauten denkbar und auch sinnvoll. Fotografen sollten sich ja nicht (nur) an dem orientieren, was man schon tausendmal gesehen hat, sondern daran, was neu und kreativ ist.
Ein Beauty-Dish diente mir als Lichtformer beim Hauptlicht. Zur Erzielung der Lichtkontur benutzte ich eine schmale große Softbox. Ebenfalls eine Softbox, mittels Galgen von oben eingesetzt, beleuchtete bei diesen Aufnahmen den Hintergrund. Entstanden sind bei diesem Fotoshooting nicht nur Porträts, sondern auch Fashion-Fotos, weshalb das Lichtsetting für Ganzkörper-Aufnahmen optimiert war.
Auch bei diesem »Eisprinzessinnen«-Foto habe ich den klassischen Lichtaufbau mit drei Blitzköpfen verwendet. Das Hauptlicht wurde von links vorne eingesetzt; das Hintergrundlicht beleuchtete den Hintergrund; und das Effektlicht von rechts hinten gab der Wange und dem Nacken des Models eine schöne Lichtkontur.
HARTES BEAUTY-LICHT
Eine Beauty-Beleuchtung kann man aber nicht nur mit weichem Licht erzeugen, sondern durchaus auch mit hartem. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob für die Lichtsetzung ein Blitz- oder Dauerlicht verwendet wurde. Fälschlicherweise denken viele Leute beim Begriff »hartes Licht« immer gleich an Blitzlicht. Aber das ist falsch. Auch Dauerlicht kann sehr hart sein, denn es ist eine Frage des verwendeten Lichtformers, der das Licht tatsächlich »formt«.
Ebenfalls spielt der Abstand der Lichtquelle zum Model eine große Rolle. Mit genügend großem Abstand wird jede Lichtquelle zum Punktlicht. Die Sonne mit ihrer riesigen Oberfläche ist aufgrund ihrer Entfernung zur Erde ebenfalls ein winziges Punktlicht. Mit entsprechend hartem Schattenwurf.
Bei dieser Fotoserie verwendete ich einen Desisti-Fresnellinsenspot, der frontal zum Model stand. Aufgrund seiner Lichtbündelung hat er eine große Lichtausbeute und ergibt ein knackig-hartes Licht. Ich verwendete allerdings nur das Einstelllicht (650 Watt) für die Beleuchtung des Models. Nur der Hintergrund (großer Schirm) wurde geblitzt. Aufgrund veränderter Weißabgleich-Einstellung konnte ich so die farblichen Effekte erzielen. Die hier gezeigten Fotos konnten deshalb komplett unbearbeitet bleiben. Wie man genau vorgeht, um diesen Look zu erzielen, ist ausführlich in meinem Buch »Modelfotografie« (mitp Verlag, ISBN: 978-3-8266-9212-3) beschrieben. Auf der dem Buch beiliegenden DVD mit Making-of-Videos befindet sich auch ein Video, bei dem ein ausführlich kommentiertes Shooting zu sehen ist, bei dem ich diesen Effekt (unter Verwendung eines einfachen Normalreflektors) erzielt habe.
Wo kommen diese Farben plötzlich her?
Ein ganz anderes, aber auch sehr wichtiges Thema, erläutert Christian Ohlig in dem Seminar „Farbmanagement für einen farbtreuen Workflow – von der Aufnahme zum fertigen Bild“ am Samstag. Ihr kennt das sicher das Problem, dass häufig die Farben auf dem ausgedruckten Bild von eurem mühsam digital bearbeiteten Foto am Bildschirm abweichen. Ärgerlich, muss aber nicht sein! Wie ihr eure Kamera einstellt, um die maximale Qualität herauszuholen, in welchem Farbraum ihr optimal fotografieren solltet, auf welche RAW-Konvertierung es ankommt und wie ihr die vielen Stolpersteine der Farbkonsistenz erfolgreich umschifft, das alles erklärt euch Christian anschaulich und verständlich.
Der richtige Filtereinsatz macht eure Bilder besonders
Olav Brehmer hat gleich drei Technik-Themen im Angebot. Im Workshop „Fotografieren mit Filtern“ am Freitagnachmittag zeigt euch Olav, wie ihr mit Foto-Filtern noch mehr aus euren Bildern machen könnt. Denn jede fotografische Situation erfordert andere Filter, z.B. um intensivere Farben und klare Konturen festzuhalten. Ein paar Appetithäppchen hat Olav als Tipp auch schon für euch parat: „Verlängert die Verschlusszeit und setzt einen Graufilter ein. Wollt ihr den Himmel abdunkeln, dann nutzt den Verlaufsfilter. Entfernt Spiegelungen bei nicht metallischen Flächen und wenn ihr Wasser seiden darstellen wollt, indem ihr einen ND-Filter verwendet“. Ihr wollt mehr zum Thema Filtern erfahren? Dann seid ihr bei diesem Workshop genau richtig. Erst gibt es einen theoretischen Teil und dann geht es an die praktische Umsetzung. Rollei-Filter (und Stative) könnt ihr euch übrigens für diesen Workshop kostenlos ausleihen.
Euer wichtiger Begleiter auf Fototouren…
sollte ein Stativ sein. Aber was für eines? Was sind eure Anforderungen? Was bietet der Markt? Wollt ihr schleppen oder mögt ihr es leicht? Clip oder Drehverschluss? Was ist der richtige Kopf für euer Stativ? Reisestativ oder normales Stativ? Was taugt Carbon? Und wie reinige ich ein Stativ, wenn überhaupt?
Ein Stativ ist meist ein treuer Begleiter über Jahre – damit ihr mit eurer Wahl auch zufrieden seid, weist euch Olav Sonntagvormittag im Seminar „Stative – welches wofür und was ist zu beachten?“> den Weg durch den Stativ-Dschungel.
Raus aus der Automatik
Allen Anfängern verrät Olav im “Raus aus der Automatik”-Workshop am Sonntag, wie ihr eure Kamera in den verschiedensten Aufnahmesituationen beherrscht. Denn Fotografieren ist mehr, als ein Automatikprogramm zu nutzen. Welche Einstellungen bietet eure Kamera, was ist wichtig? Was verbirgt sich hinter den Begriffen Zeit, Blende und Iso?
Viel mehr Freude macht es und viel besser werden auch eure Aufnahmen, wenn ihr genau wisst, was ihr tut. Fundierte Grundlagen sind der Schlüssel, und die vermittelt euch Olav anschaulich und mit Humor. Was macht ihr bei schwierigen Lichtsituationen? Wie müsst ihr eure Kamera einstellen um das Foto genauso zu machen, wie ihr euch das vorgestellt habt? Praktische Übungen führen euch hier schnell zum Ziel und ganz sicher könnt ihr eure Kamera hinterher auch ohne Automatikprogramm bedienen.
Da ist bestimmt was für euch dabei, oder? Wenn es noch spezieller sein soll, dann stöbert doch mal in unserem Shop. Und falls euch ein ganz bestimmtes Thema fehlt, so freuen wir uns über eine Nachricht um es vielleicht im nächsten Jahr entsprechend im Angebot zu haben.