Ein gutes Porträt spricht Bände
Porträtfotografie gilt als i-Tüpfelchen der Fotografie. Es geht nicht einfach darum, einen Menschen bzw. ein Gesicht zu fotografieren. Vielmehr soll die wirkliche Person gezeigt werden – die individuelle Persönlichkeit. Das ist eine besondere Herausforderung, denn eure Fotos müssen Leben und Charakter einfangen und gleichzeitig festhalten, wie der Mensch „wirklich“ ist oder aber zeigen, wie ihr euch das Leben wünscht oder vorstellt. Dabei muss man als Fotograf natürlich auch noch eine eigene „Handschrift“ entwickeln und die Bilder zu etwas Besonderem machen. Ganz schön viel auf einmal, oder?
Wir haben einige Workshops und ein ganz besonderes Seminar vorbereitet, um euch in die faszinierende Welt der Porträtfotografie zu führen. Dabei geht es um Settings, Ausstattung der Models, Inszenierungen, die Anleitung des Models, aber auch um ganz „einfache“ (Stil-) Mittel und ganz viel Kreativität.
Einfach Mensch
Wie haltet ihr Persönlichkeiten und Empfindungen fest? Ist ein aufwändiges Setting immer erforderlich? Benötigt ihr ein professionelles Studio? Und wie erzeugt ihr ausdrucksstarke Bilder? Der Umgang mit Menschen, die Wahl von Licht, Perspektive und Umfeld – das macht ein gutes Foto aus. Uwe Statz, Fotograf mit Perfektionsanspruch und kreativer Experimentierfreude, zeigt euch in seinem Workshop „Menschen einfach fotografieren“ wie das geht.
Die Kommunikation mit dem Model ist dabei wesentlich für ein gelungenes Foto. Natürlich geht er auch auf Lichtquellen, Bildaufbau, Perspektive, Blitz- und Stativeinsatz sowie die Wahl der Brennweite und Blende ein. Erfahrt, wie der abgebildete Mensch für den Betrachter spürbar wird. Die Firma Manfrotto stellt euch übrigens kostenlos Stative, LEDs, Reflektoren und ein Strobo Kit zur Verfügung.
Traut ihr euch?
Auch Thomas Adorff beschäftigt sich mit „Charakterköpfen“. Für wirklich gute Porträtaufnahmen ist es unerlässlich das Model zu verstehen, es so anzuleiten und zu führen, dass es zu eurer Bildidee passt. Probiert daher am besten selber aus, wie es sich anfühlt zu posen und lernt so, wie ihr euch so klar ausdrückt, dass das Model versteht was gemeint ist und ihr das gewünschte Bild erhaltet. Ihr steht dabei in diesem ganz besonderen Workshop mal vor und mal hinter der Kamera – verstecken gilt nicht!
Wer sich traut, nimmt aus diesem Workshop eine Menge mit nach Hause und in das nächste Shooting, versprochen. Tipps und Hinweise gibt es natürlich auch vom Szene-Fotografen.
Perfekte und außergewöhnliche Porträts ohne Photoshop
Das klingt doch verlockend, oder? Thomas Adorff greift in seinem beliebten Workshop „Studioexperimente“ ganz tief in die fotografische Trickkiste und zaubert mit euch zusammen außergewöhnliche Porträts – mit Kreativität und Experimentierlaune. Theorie (Perspektive, Bildaussage, Bildschnitt, Blitzen, Lichtformen und, und, und) und geballte Profi-Erfahrung – der perfekte Mix um euch eine richtig gute Art der Porträt-Fotografie zu zeigen. Nicht verpassen!
Diesen Workshop gibt es gleich zweimal in unserem Programm. Einmal mit 12 Teilnehmern am Samstag um 10 Uhr und einmal mit nur 6 Teilnehmern als Intensivworkshop am Samstag um 15 Uhr.
Bei allen Workshops von Thomas Adorff stehen übrigens Olympus Systemkameras mit Wechselobjektiven zum Ausprobieren zur Verfügung.
Inspiration und Kreativität – Portraits on location
Ihr möchtet eine Person fotografieren und der Hintergrund, eine bestimmte Location, muss auch mit aufs Bild? Selten trefft ihr hierbei von Anfang an auf perfekte Bedingungen. Trotzdem wollt ihr herausragende Bilder. Intuition, Erfahrung, Improvisation können euch helfen. Das sind nur einige der Merkmale, die Firat Bagdu, euer Referent des Workshops „Portraits on Location“ reichlich mitbringt und an euch weiter gibt.
Firat ist es wichtig das Gefühl des Fotografen zu trainieren und nicht das Wissen um alle Hightech-Komponenten der aktuellen Kameras. Denn gerade heute, wo in Zeiten von Social Media eine Flut von Bildern und Videos auf uns einprasselt, sind die Bilder oft technisch einwandfrei bei mangelhafter Kreativität. Firat findet, dass viel zu oft über Technik diskutiert und dabei die Kreativität und Aussagekraft des Bildes vernachlässigt wird. „Während Fotografen sich in die Technik verlieben, passieren um sie herum ganz viele, schöne Dinge, die sie erst gar nicht wahrnehmen“, so Firat. Genau diese Art des Sehens und der Kreativität bringt er euch in seinem Workshop näher. Einen Tipp gibt er euch auch noch mit auf den Weg: „Wenn alle Menschen in eine Richtung schauen oder fotografieren, dann dreht euch bitte um und schaut kurz in die umgekehrte Richtung. Dort passiert meistens das Interessanteste.“
Mit Firats Hilfe entwickelt ihr eine eigene Bildsprache und bezieht den Hintergrund so gekonnt mit in eure Bilder ein, dass nicht von der Person abgelenkt wird. Vielmehr soll der Mensch betont und hervorgehoben werden und im Vordergrund stehen. Seid kreativ, beschäftigt euch nicht mit stundenlangem Suchen nach dem perfekten Licht oder dem perfekten Objektiv. Überlegt euch ein Konzept, erkennt Details, nutzt den Hintergrund um das Model in eure Bildkomposition zu integrieren. Dass dies keine Hexerei ist, zeigt euch Firat.
Lasst euch inspirieren. „Oft werde ich aber gar nicht durch optische Aspekte inspiriert, sondern durch Gerüche, Geräusche und damit verbundene Stimmungen“, so Firat. „Die Kunst der Fotografie besteht darin, solche Stimmungen einzufangen und zu konservieren.“ Dieser Workshop schärft ganz sicher eure kreativen Sinne.
Auch bei den Workshops von Firat könnt ihr Systemkameras mit Wechselobjektiven von Olympus kostenlos testen.
Mit Recamière, Geweih und Schirmchen – Inszenierte Menschenfotografie
Sonntag verrät euch dann Jamari Lior im gleichnamigen Seminar, wie ihr ein spannendes Menschenfoto inszeniert. Die bekannte Fotografin weiß gekonnt Models für ästhetische und aussagekräftige Fotos in Szene zu setzen. Nichts ist bei ihr gleich, kein Bild ist wie das andere – getreu ihres Wahlspruchs „Variatio delectat“ – Abwechslung erfreut. „Ich habe mich nicht einer Richtung der Fotografie verschrieben, sondern probiere gerne unterschiedliche Genres und Techniken aus. Damit wird es nicht langweilig.“
Für Jamari ist inszenierte Fotografie die Sehnsucht nach echten Alternativen. Fotografie ist indexikalisch, verweist auf die Realität. Bei Inszenierungen zeigt man alternative Formen der Realität, Alternativen, die echter anmuten als Gemälde oder Comics. So gesehen Träumerei…
Mit ihren Fotos verbindet sie auch ganz bestimmte Ansprüche. Sie möchte, dass ihre Bilder bilden, und zwar nicht nur den Verstand, sondern auch Fantasien, Emotionen und Einstellungen. Bilder werden kreiert und sind danach, quasi in die Unabhängigkeit entlassen, dazu befähigt, in den Köpfen der Rezipienten weiter zu kreieren. Das klingt doch mehr als faszinierend, oder?
Und ein paar Tipps hat Jamari auch noch für euch:
- Schaut euch immer wieder einmal Eure alten Fotos an. Daran erkennt ihr Fortschritte, Rückschritte, aber auch Themen, die sich durch Eure fotografische Vita ziehen und die vielleicht ausbaufähig sind.
- Probiert andere Genres aus. Immer nur Architektur, nur Menschen oder nur Landschaft wird nicht nur langweilig, sondern hilft oft auch nicht bei der Entwicklung seines eigenen Stils.
- Fotografiert in Teams, das motiviert und macht Freude.
In Jamaris Seminar erfahrt ihr, wie ihr eure Modelle bestmöglich in Szene setzen könnt und ästhetische, spannende und aussagekräftige Fotos gestaltet.
Nun habt ihr die Qual der Wahl und müsst entscheiden, an welchem Workshop und/oder Seminar ihr teilnehmen möchtet. Und für noch mehr Input gibt es bei jeder Workshopbuchung auch 2017 wieder ein Messeticket dazu.
P.S. In die folgenden Porträt-Workshops gehen wir im Rahmen eines unserer nächsten Blogbeiträge näher ein:
- Powerportraits mit Wasser und Farbpulver
- Pimp Your Portfolio – People & Fashion Fotografie mit erweiterten Nutzungsrechten
- Hochzeitsfotografie
- Beauty-Porträtfotografie